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Forschungs- und Editionsprojekte
Die Arbeit des Instituts ist stets exemplarisch auf die wissenschaftliche
Erforschung von Demokratie und Diktatur
in Deutschland im 20. Jahrhundert in ihren internationalen
Zusammenhängen ausgerichtet. Diesen Ansatz hat
auch der Wissenschaftliche Beirat in seinem Evaluationsbericht
von 2005 befürwortet. In Übereinstimmung mit
der Institutsleitung sprach er sich dafür aus, »mit dem
methodischen Rüstzeug einer differenzierten Politik- und
Sozialgeschichte, offen für wirtschafts- und kulturgeschichtliche
Fragestellungen wie für den Austausch mit
anderen auf dem jeweiligen wissenschaftlichen Feldern
tätigen nationalen und internationalen Institutionen«
Forschungsprojekte zu betreiben. Der Evaluationsbericht
hat sodann vier Schwerpunkte skizziert, die das Forschungsprofil
des Instituts abbilden und fortschreiben.
Diese sind
■ Verfolgung, Politische Justiz, Widerstand
■ Nationalsozialistische Herrschaft im »totalen Krieg«
■ Das »doppelte Deutschland«
■ Auf dem Weg zum »neuen Europa«.
Darüber hinaus ist es ein großes Anliegen der Institutsarbeit,
möglichst zahlreiche Forschungsvorhaben in vergleichender
Perspektive zu betreiben. Diese werden im
Folgenden ebenso in einem besonderen Abschnitt abgehandelt
wie die Editionen, Lexika etc., die ebenfalls einen
Schwerpunkt der Institutsarbeit darstellen. Im Schwerpunkt
»Auf dem Weg zum ‚neuen Europa’« wird die Forschungsarbeit
im Jahr 2008 beginnen. Ein entsprechender
Antrag des Instituts bei der Leibniz-Gemeinschaft auf
Finanzierung eines Projekts mit der Überschrift »Der
KSZE-Prozess. Multilaterale Konferenzdiplomatie und ihre
Folgen 1945–1989/1991« (Pakt für Forschung und Innovation)
ist positiv beschieden worden.
Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2007
Forschungs- und Editionsprojekte
Vergleichende Projekte
I. Vergleichende Projekte
1. Demokratie in der Zwischenkriegszeit.
Deutschland und Frankreich im Vergleich
Das Projekt geht der Frage nach, warum die Weimarer
Demokratie 1932/33 zusammenbrach, während die Dritte
Republik allen Krisen zum Trotz bis zur militärischen
Niederlage im Sommer 1940 Bestand hatte. Publiziert wurden
bisher fünf Monographien und ein Sammelband. In
Arbeit sind noch zwei Monographien, die nächstes Jahr
abgeschlossen werden, zwei weitere bereits fertiggestellte
Monographien stehen im thematischen Zusammenhang
mit dem Projekt.
a) Industrielle Beziehungen und der Staat in Deutschland
und Frankreich (1919–1933/39).
Petra Weber konnte im Berichtszeitraum einen ersten Manuskriptentwurf
von rund 860 Seiten fertigstellen. Das
endgültige Manuskript wird im März/April 2008 vorliegen.
b) Fremde neue Welten. Reiseberichte deutscher und
französischer Linksintellektueller über die Sowjetunion
(1917–1939).
Nach abschließenden Archivstudien in Berlin (Archiv der
Akademie der Künste, Zentralarchiv der Staatlichen Museen
zu Berlin, Universitätsarchiv der Humboldt-Universität),
Paris (Archives Nationales, Bibliothèque Nationale
de France, Bibliothèque Littéraire Jacques Doucet, Bibliothèque
Historique de la Ville de Paris, Bibliothèque Marguerite
Durand, Institut Français d’Histoire Sociale) und
Moskau (Gosudarstvennyj Archiv Rossijskoj Federacij)
hat Eva Oberloskamp im Sommer des Berichtsjahres mit
der Niederschrift des Manuskripts begonnen. Bislang
liegt etwa die Hälfte der Arbeit vor, die bei Fertigstellung
ca. 450 Seiten umfassen soll.
2. Politische Justiz unter Lenin, Stalin und Hitler
In diesem Einzelprojekt werden die Normen und Institutionen
der politischen Justiz und ihre Lenkung durch die
Machthaber im sowjetischen Kommunismus in der Ära von
Lenin und Stalin sowie im NS-Regime vergleichend untersucht
und an paradigmatischen Fällen veranschaulicht.
Jürgen Zarusky hat im Berichtszeitraum die Niederschrift
des Manuskripts fortgesetzt. Im Zentrum stand dabei die
Analyse der sowjetischen Revolutionsjustiz und Fallanalysen
zur justitiellen Verfolgung des antistalinistischen
Jugendwiderstandes.
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