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■ 20 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Forschungsprojekte außerhalb der Schwerpunkte 7. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1945 – 1949: Organisationshandbuch. Das deutsch-russische Kooperationsprojekt wurde abgeschlossen. Das Handbuch, das 2008 erscheint und für das IfZ von Jan Foitzik und Christiane Künzel bearbeitet worden ist, enthält 92 Artikel von acht russischen und sechs deutschen Autoren, einen alphabetisch angelegten biographischen Teil mit etwa 1.000 Kurzbiographien der SMAD-Funktionsträger und als Anlage 13 zentrale Dokumente. Eingerahmt wird es durch ein Vorwort und drei thematische Einleitungen über die Rechtsgrundlagen, die formale und funktionale Organisationsstruktur der SMAD. Die Manuskripte haben einen Umfang von jeweils 2,4 Millionen Zeichen und werden in russischer und deutscher Sprache veröffentlicht. Bei diesem Hilfsmittel zur SBZ/DDR-Geschichte handelt es sich in der Hauptsache um das Ergebnis kritischer positivistischer Quellenkompilation. Der unmittelbare wie der mittelbare wissenschaftliche Ertrag verdient jedoch eigene Beachtung. 8. Der Apparat des Volkskommissariats des Innern und des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR in der SBZ/DDR 1945 – 53. Dokumentation. Ziel des Vorhabens, für das im IfZ Jan Foitzik zuständig ist, ist die Herstellung und Veröffentlichung einer Dokumentation von Quellen in russischer Originalsprache und in deutscher Übersetzung. Die russische Dokumentation ist in der Hauptsache abgeschlossen und wird im nächsten Jahr veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung wird im Jahr 2008 in Angriff genommen. VI. Forschungsprojekte außerhalb der Schwerpunkte Italien im 20. Jahrhundert Hans Woller hat im Berichtsjahr seine politik-, sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studie über Italien im 20. Jahrhundert weitgehend abgeschlossen. Zu schreiben sind noch das letzte Kapitel sowie Einleitung und Schluss. Außerdem müssen der Anmerkungsapparat ergänzt und vereinheitlicht sowie die italienischen Zitate übersetzt werden. Schließlich gilt es noch, die zentralen Thesen besser herauszuarbeiten und zu konturieren. Die Geschichte der Bayerischen Landesbank Im Mai startete ein Projekt, mit dem das Institut für Zeitgeschichte seine Kompetenz für Wirtschaftsgeschichte erneut unterstreicht. Johannes Bähr, Axel Drecoll und Bernhard Gotto untersuchen die Geschichte der Bayerischen Landesbank (BayernLB) von ihren Anfängen bis heute. Unterstützt werden sie von den wissenschaftlichen bzw. studentischen Hilfskräften Lenya Meislahn und Mathias Irlinger. Im Zentrum des Vorhabens steht eine moderne bankhistorische Analyse, die nach der Rolle der Bank und ihrer Vorgängerinstitute seit 1884 im Wechselspiel mit den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen fragt. Während zu vielen großen Geschäftsbanken ebenso wie zu den Sparkassen eine Reihe von modernen Untersuchungen vorliegt, lagen die Landesbanken bisher im Windschatten des Forschungsinteresses. Gerade die enge Vernetzung der Bayerischen Landesbank mit der Bayerischen Staatsregierung und ihre Gemeinwohlorientierung machen sie jedoch zu einem Untersuchungsgegenstand ersten Ranges für die moderne Zeitgeschichtsforschung. Die Projektlaufzeit ist auf zwei Jahre befristet. Sowohl die Archivrecherchen als auch die konzeptionellen Überlegungen sind bereits ein gutes Stück vorangeschritten. 2009 wird nicht nur eine Monographie über die Geschichte der Bank vorliegen, sondern auch eine Ausstellung zu diesem Thema in der Galerie der BayernLB eröffnet werden. Das Projektteam unterstützt als wissenschaftlicher Beirat Konzeption und Realisation dieses Vorhabens. Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2007
Dokumentation Obersalzberg Nachtfoto Dokumentation Obersalzberg Die Dokumentation Obersalzberg erfreute sich auch im Berichtsjahr eines ungebrochenen Publikumsinteresses und verzeichnete mit über 174.000 so viele Besucher wie noch nie mit neuen Höchstständen in den Monaten Januar, Februar, April und Juli im Monatsvergleich. Damit waren die drei letzten Jahre die erfolgreichsten seit Eröffnung. Am 14. Mai begrüßte der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser den einmillionsten Besuchern. Insgesamt haben bis Ende des Berichtsjahrs rund 1.135.000 Besucher die Dokumentation aufgesucht. Finanzminister Faltlhauser begrüßt den einmillionsten Besucher Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2007 Dokumentation Obersalzberg Nach einer Kabinettssitzung im Interconti Hotel am Obersalzberg besuchte am 17. September Ministerpräsident Edmund Stoiber in Begleitung fast aller Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung die Dokumentation. Nach einer kurzen Führung durch die Ausstellung und Vorstellung des pädagogischen Begleitprogramms durch Mitarbeiter des IfZ diskutierten der Ministerpräsident, Kultusminister Siegfried Schneider, Staatssekretär Karl Freller, Wirtschaftsminister Erwin Huber und Finanzminister Faltlhauser mit Schülern der beiden Berchtesgadener Gymnasien. Im Anschluss an den Besuch zeigte sich Ministerpräsident Stoiber sehr beeindruckt und bezeichnete die Dokumentation als einen »herausragenden politischen Lernort für Verantwortung und Werteerziehung.« Besonders erfreulich ist, dass die neuen Seminarräume sich auch weiterhin großer Beliebtheit erfreuen und von Schulklassen und anderen Gruppen der historisch-politischen Bildung sehr stark in Anspruch genommen werden. Für zahlreiche Schulen aus ganz Deutschland und Österreich gehört der Besuch des Obersalzbergs zum festen Unterrichtsprogramm. Die Dokumentation Obersalzberg entwickelte sich damit zu einer vielfach genutzten Stütze der historisch-politischen Bildung an Schulen, bei Bundeswehr und Polizei und anderen Institutionen mit entsprechendem Bildungsanliegen. Rund ein Viertel aller ■ 21 ■
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