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■ 12 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Nationalsozialistische Herrschaft im totalen Krieg III. Nationalsozialistische Herrschaft im totalen Krieg 1. Wehrmacht in der nationalsozialistischen Diktatur Im Berichtszeitraum sind erschienen: Johannes Hürter: Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42, 2. Aufl.; Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44; Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkrieges. Das Manuskript von Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941-1944 wird Anfang 2008 erscheinen. Die Studie von Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg. Front und Militärisches Hinterland 1941/42, wurde überarbeitet und erweitert. Darüber hinaus ist ein Folgeprojekt konzipiert worden. Am 13. November begann im ZDF eine fünfteilige Serie mit dem Titel: Die Wehrmacht. Eine Bilanz, die von Johannes Hürter und Christian Hartmann beraten wurde und die maßgeblich auf den Forschungsergebnissen des Projekts basiert. 2. Der Flick-Konzern im Dritten Reich Das Flick-Projekt des Instituts für Zeitgeschichte, das am 1. März 2005 begonnen und von Johannes Bähr, Axel Drecoll und Bernhard Gotto bearbeitet wurde, ist abgeschlossen. Trotz der enormen Quellenfülle konnte der Zeitplan eingehalten werden. Innerhalb der zweijährigen Projektlaufzeit entstand ein breit angelegtes Werk, das gut 1000 Druckseiten umfassen wird. Es beleuchtet die Geschichte des Flick-Konzerns weit über die NS-Zeit hinaus auch während der Weimarer Republik bis in die Frühphase der Bundesrepublik hinein. Bereits die Zwischenergebnisse überzeugten die Evaluierungsgruppe der Leibniz- Gemeinschaft so sehr, dass sie dem Institut dafür einen Spitzenplatz in der modernen, internationalen NS-Forschung attestierte. Zu einem ebenfalls positiven Urteil kam der Wissenschaftliche Beirat. Das Manuskript ist demgemäß in den Satz gegangen und wird in Kürze gedruckt vorliegen. Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2007
IV. Das »doppelte Deutschland« 1. Gesellschaft und Politik in Bayern 1949 bis 1973 Das Projekt befasst sich mit der Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel Bayerns von der Währungsreform und der Gründung des westdeutschen Staates bis zur Ölkrise in den 1970er Jahren. Untersucht werden soziale, wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen, die eine Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ebenso zur Folge hatten wie sie zu einem Wandel der Mentalitäten führten. Die Abschlussarbeiten am von Hans Woller geleiteten Projekt wurden im Berichtszeitraum weitergeführt. Die Projektmitarbeiter haben sich durch Vorträge intensiv an der Debatte über Inhalte und Methoden der Bundesrepublik- Forschung beteiligt. Daraus erwuchsen Überlegungen für einen vierten Sammelband (»Die Stadt im Boom 1949 bis 1973«), der im Licht der während des Projekts erworbenen Erfahrungen neue Akzente setzt und Verknüpfungen zu den Institutsprojekten »Reform und Revolte« und »Die Krise der Arbeitsgesellschaft« herstellt. Stand der noch nicht fertiggestellten Studien: a) Vom Wiederaufbau zum Wirtschaftswunder? Industrie- und Strukturpolitik in Bayern 1949 bis 1973 Stefan Grüner hat die Niederschrift seiner Studie abgeschlossen. Sie ist als Habilitationsschrift von der Universität Augsburg angenommen worden. Derzeit überarbeitet er das Manuskript für die Drucklegung. b) »Eine Entwicklung amerikanischen Maßstabes.« Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der bayerischen Boom-Region Ingolstadt 1948 bis 1975 Thomas Schlemmer hat das Manuskript der Studie abgeschlossen, das dem Wissenschaftlichen Beirat zur Begutachtung vorliegt. Erste Überarbeitungen für die Drucklegung wurden vorgenommen. Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2007 Forschungs- und Editionsprojekte Das »doppelte Deutschland« 2. Reform und Revolte. Der Wandel der bundesdeutschen Gesellschaft in den 1960er und frühen 1970er Jahren Ziel des Vorhabens ist die Analyse des Zusammenhangs von gesellschaftlichen Reformen in der Bundesrepublik und der Revolte von 1968. Anhand mehrerer Studien werden exemplarisch zentrale Themenfelder auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene untersucht. Bereits veröffentlicht wurden die Monographien über den Zivildienst und die Entwicklungspolitik. a) Kommunale Kulturpolitik der 1960er und 1970er Jahre Manfred Kittel hat die Niederschrift des Manuskriptes fortgesetzt, kleinere Nachrecherchen durchgeführt und vier Fünftel des geplanten Textes in einer Rohfassung erstellt. b) Hochschulpolitik in Bayern und Hessen Anne Rohstock hat die Niederschrift des Manuskripts »Von der Ordinarienuniversität zur ›Revolutionszentrale‹? Hochschulreform und Hochschulrevolte in Bayern und Hessen 1957–1976« fortgesetzt. Die Niederschrift soll im Frühjahr 2008 abgeschlossen werden. c) Die Frauenbewegung in München 1968–1981 Im Berichtsjahr hat Elisabeth Zellmer die konzeptionellen Arbeiten und die Archivrecherchen zur geplanten Studie über die Neue Frauenbewegung in München 1968–1981 fortgesetzt. In der Quellensichtung standen neben den Beständen im Institut für Zeitgeschichte Archive in München wie das Stadtarchiv, das Staatsarchiv und das Archiv der Münchener Arbeiterbewegung im Mittelpunkt. Zudem konnten Materialien aus autonomen und etablierten Frauengruppen, etwa der ehemaligen Sozialistischen Frauenorganisation München, dem Stadtbund Münchner Frauenverbände oder dem Verein für Fraueninteressen, eingeworben und mit einigen Repräsentantinnen dieser Gruppierungen Gespräche geführt werden. Im nächsten Jahr soll die Quellenarbeit vor allem im Hinblick auf überregionale Archive wie dem Archiv der sozialen Demokratie in Bonn, dem Archiv des Deutschen Liberalismus in Gummersbach oder dem Archiv des Frauenforschungs-, -bildungs- und -informationszentrums in Berlin vorangetrieben werden. ■ 13 ■
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