Nanotechnologie in Lebensmitteln - DLR Online: Deutsche ...
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20<br />
Analytik «<br />
Untersuchte ch<strong>in</strong>esische Bonbons und Kekse (Foto: CVUA Stuttgart)<br />
» Melam<strong>in</strong> ist ke<strong>in</strong><br />
erlaubter Lebensmittelzusatz<br />
«<br />
In Deutschland war die Entscheidung vom<br />
26. September 2008 durch e<strong>in</strong>e Eilverordnung<br />
am 1. Oktober 2008 umgesetzt worden.<br />
Die Beurteilung der positiven<br />
Proben „White Rabbit“-Bonbons und<br />
„Koala-Keksen“<br />
Die melam<strong>in</strong>positiven Proben wurden vom<br />
CVUA Stuttgart als nicht sicheres Lebensmittel<br />
nach Art. 14 Art. 2 Buchstabe b der<br />
Basisverordnung (EG) 178/2002 begutachtet.<br />
Die EFSA gab am 24. September 2008 e<strong>in</strong>e<br />
Erklärung zur Sicherheit von melam<strong>in</strong>haltigen<br />
<strong>Lebensmitteln</strong> ab. In E<strong>in</strong>klang mit<br />
dem bereits während des Futtermittelskandals<br />
von 2007 genannten „provisorischen“<br />
TDI nennt die EFSA für Melam<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Aufnahme von 0,5 mg/kg Körpergewicht<br />
als täglich tolerierbare Menge.<br />
Diese E<strong>in</strong>schätzung wurde von der WHO<br />
am 25. September 2008 bestätigt.<br />
E<strong>in</strong>e Stellungnahme des BfR zum Erstfund<br />
von 152 mg/kg Melam<strong>in</strong> <strong>in</strong> „White<br />
Rabbits“ folgte am 2. Oktober 2008. Das<br />
BfR stellte fest, dass bei e<strong>in</strong>em Verzehr<br />
von sieben der verunre<strong>in</strong>igten Weichkaramellen<br />
pro Tag <strong>in</strong> der Altersgruppe von<br />
1–3 Jahren sowie bei e<strong>in</strong>em Verzehr e<strong>in</strong>er<br />
viertel bis halben Tüte (12–24 Stück)<br />
bei K<strong>in</strong>dern über 3 Jahren der TDI-Wert<br />
überschritten wird. Das BfR kommt zu<br />
dem Schluss, dass bei e<strong>in</strong>em vergleichsweise<br />
hohen Verzehr solcher Produkte<br />
mit dem genannten Gehalt an Melam<strong>in</strong><br />
über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum Gesundheitsschäden<br />
möglich s<strong>in</strong>d.<br />
Das BfR bewertete diese Weichkaramellen<br />
deshalb als e<strong>in</strong> nicht sicheres Lebensmittel.<br />
Ke<strong>in</strong> „Recht auf die Verfälschung“<br />
von <strong>Lebensmitteln</strong> mit Melam<strong>in</strong><br />
In der Presse rechtfertigten sich Verantwortliche<br />
mehrfach mit dem H<strong>in</strong>weis,<br />
dass der <strong>in</strong> ihren Produkten nachgewiesene<br />
Melam<strong>in</strong>gehalt doch „deutlich“ oder<br />
„um das x-fache“ unter dem „geltenden<br />
Grenzwert“ liegen würde.<br />
Bezug genommen wird dabei auf e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong> Anhang II der RL 2002/72/EG für Materialien<br />
und Gegenstände mit Lebensmittelkontakt<br />
niedergelegten spezifi schen<br />
Migrationswert von 30 mg Melam<strong>in</strong> pro<br />
kg Lebensmittel, der aus dem TDI-Wert<br />
von 0,5 mg/kg Körpergewicht abgeleitet<br />
ist. Dies ist jedoch ke<strong>in</strong> Grenzwert, der e<strong>in</strong>en<br />
Zusatz von Melam<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Lebensmitteln</strong><br />
erlauben würde.<br />
Welche Produkte wurden<br />
weiterh<strong>in</strong> untersucht?<br />
In Baden-Württemberg wurde der ch<strong>in</strong>esische<br />
und asiatische E<strong>in</strong>zel- und Großhandel<br />
<strong>in</strong>tensiv kontrolliert. Proben aus<br />
ch<strong>in</strong>esischen Restaurants g<strong>in</strong>gen nur vere<strong>in</strong>zelt<br />
e<strong>in</strong> – den Rückmeldungen der Behörden<br />
zu Folge werden hier i. d. R. ke<strong>in</strong>e<br />
milch(pulver)haltigen Lebensmittel verarbeitet.<br />
Ende November belief sich die Zahl der<br />
<strong>in</strong> Baden-Württemberg <strong>in</strong>sgesamt untersuchten<br />
Proben auf 376; dabei handelte<br />
es sich um Produkte quer aus dem Warenkorb.<br />
E<strong>in</strong>e Probe Knabbergebäck aus Ch<strong>in</strong>a<br />
(Sojasnack) wurde wegen e<strong>in</strong>es Melam<strong>in</strong>gehaltes<br />
von 7 mg/kg beanstandet.<br />
Meldungen im EU-Schnellwarnsystem<br />
sorgten im November dafür, dass auch Trockeneiprodukte<br />
aus Ch<strong>in</strong>a und aus Ch<strong>in</strong>a<br />
stammende sojaisofl avonhaltige Extrakte<br />
» November/Dezember 2008 | <strong>DLR</strong>