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Nanotechnologie in Lebensmitteln - DLR Online: Deutsche ...

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28<br />

Forschung und Entwicklung «<br />

» Der Magnesium-<br />

Serumgehalt kann<br />

H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e<br />

Unterversorgung<br />

liefern «<br />

verhärtungen und -krämpfen. Dazu trägt<br />

ebenfalls das Fehlen von Magnesium als<br />

essenzieller Cofaktor bei zahlreichen Enzymen<br />

des Muskelenergiestoffwechsels<br />

bei. Im Nervensystem erhöht e<strong>in</strong> Magnesiummangel<br />

über den beschriebenen Mechanismus<br />

die Nervenerregung und erhöht<br />

die Nervenleitgeschw<strong>in</strong>digkeit des<br />

Neurons, was sich entsprechend <strong>in</strong> nervösen<br />

Störungen äußert.<br />

Der durch e<strong>in</strong>en Magnesiummangel bed<strong>in</strong>gte<br />

Verlust an zellulärem Kalium führt<br />

aufgrund des gestörten Gefäßmuskeltonus<br />

zu Durchblutungs- und Herz-Rhythmus-Störungen.<br />

Deren Symptome s<strong>in</strong>d<br />

vielfältig und äußern sich <strong>in</strong> Arrhythmien,<br />

Herzenge, Herzschmerzen, Herzjagen oder<br />

Herzdruck. Sie s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs leicht mit der<br />

e<strong>in</strong>er „vegetativen Dystonie“ zu verwechseln,<br />

e<strong>in</strong>er Störung der Reizleitung im vegetativen<br />

Nervensystem, zu der es durch<br />

seelische Belastungen, Stress und Hektik<br />

kommen kann (Symptome: Nervosität, Unruhe,<br />

Reizbarkeit, Schlafl osigkeit, Schw<strong>in</strong>delgefühl,<br />

Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen,<br />

Muskelkrämpfe, Herzjagen und/oder<br />

Herzschmerz). Bei Auftreten von Herzbeschwerden<br />

sollte daher unbed<strong>in</strong>gt der Magnesium-Serumgehalt<br />

gemessen werden.<br />

Obwohl dieser nur e<strong>in</strong> bed<strong>in</strong>gt aussagekräftiger<br />

Indikator zur Beurteilung des Ganzkörper-<br />

und Muskelmagnesiumstatus ist11) ,<br />

liefert er dennoch H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e mögliche<br />

Unterversorgung. Zu beachten ist allerd<strong>in</strong>gs,<br />

dass der Magnesium-Serumgehalt<br />

tagesrhytmischen Schwankungen unterliegt:<br />

Während morgens niedrigere Werte<br />

ermittelt werden, liegen die Werte abends<br />

höher. Morgenwerte unter 1,7 mg/dl<br />

(0,75 mmol/l) deuten auf e<strong>in</strong>en Magnesiummangel<br />

h<strong>in</strong>.<br />

Des Weiteren haben zahlreiche epidemiologische<br />

Studien gezeigt, dass bei Menschen<br />

mit Hypertonie, Arteriosklerose,<br />

Herz<strong>in</strong>farkt, Osteoporose oder Eklampsie<br />

häufi g e<strong>in</strong> Magnesiummangel vorliegt12) .<br />

Magnesiumüberversorgung<br />

(Hypermagnesiämie)<br />

Magnesium weist nur e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge<br />

Toxizität auf. Aus diesem Grund kommt<br />

e<strong>in</strong>e ausgeprägte Hypermagnesiämie<br />

praktisch nur bei Nieren<strong>in</strong>suffi zienz vor,<br />

d. h. wenn die renale Magnesiumausscheidung<br />

gestört ist. Bedeutsame Nebenwirkungen<br />

durch e<strong>in</strong>e erhöhte orale<br />

Aufnahme s<strong>in</strong>d praktisch nicht bekannt.<br />

Bei hoher, die Absorptionsfähigkeit übersteigende<br />

Zufuhr hat Magnesium lediglich<br />

e<strong>in</strong>en laxierenden Effekt, der durch e<strong>in</strong>en<br />

osmotisch bed<strong>in</strong>gten Wassere<strong>in</strong>strom<br />

<strong>in</strong> das Darmlumen verursacht wird. Der<br />

NOAEL (no observed adverse effect level),<br />

also die höchste untersuchte Dosis von<br />

Magnesium, bei der noch ke<strong>in</strong>e Nebenwirkungen<br />

beobachtet wurden, liegt bei<br />

700 mg/d. Der UL (tolerable upper level of<br />

<strong>in</strong>take) für Magnesium aus Supplementen<br />

wurde auf 250 mg/d festgelegt13) . Diese<br />

Menge kann also unbedenklich zusätzlich<br />

zur Ernährung zugeführt werden, ohne<br />

dass der NOAEL überschritten wird.<br />

Präventive und therapeutische<br />

Aspekte<br />

Am Markt werden zahlreiche Magnesiumpräparate<br />

als Nahrungsergänzungsmittel<br />

oder Arzneimittel zur Bee<strong>in</strong>fl ussung von<br />

z. B. Muskelkrämpfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Hypertonie und Osteoporose<br />

angeboten. In Nahrungsergänzungsmitteln<br />

s<strong>in</strong>d zahlreiche Verb<strong>in</strong>dungen zugelassen,<br />

wie z. B. Magnesiumcarbonat,<br />

-chlorid, -oxid oder -phosphat, daneben<br />

Magnesiumsalze organischer Säuren wie<br />

Magnesiumcitrat, -lactat oder -gluconat.<br />

Die Bioverfügbarkeit dieser Verb<strong>in</strong>dungen<br />

hängt von verschiedenen Faktoren ab<br />

(u. a. Löslichkeit im Gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>altrakt,<br />

pH-Wert am Resorptionsort, Galenik etc.).<br />

In e<strong>in</strong>er randomisierten, placebo-kontrollierten<br />

Doppelbl<strong>in</strong>dstudie zeigte Magnesiumcitrat<br />

e<strong>in</strong>e bessere Bioverfügbarkeit<br />

als Magnesium-Am<strong>in</strong>osäure-Chelat und<br />

Magnesiumoxid14) . In der Ernährungspraxis<br />

ist davon auszugehen, dass der unter<br />

Standardbed<strong>in</strong>gungen ermittelten, variierenden<br />

Bioverfügbarkeit der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Bedeutung<br />

zukommt.<br />

» November/Dezember 2008 | <strong>DLR</strong>

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