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Nanotechnologie in Lebensmitteln - DLR Online: Deutsche ...

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Serie: Ernährungsphysiologische<br />

Bedeutung von M<strong>in</strong>eralstoffen<br />

Magnesium<br />

Dr. Jan Philipp Schuchardt, Dr. Daniela Hahn und Prof. Dr. Andreas Hahn<br />

Das Erdalkalimetall Magnesium ist das achthäufi gste Element der Erde und zu<br />

etwa 1,4 % am Aufbau der Erdkruste beteiligt. Es liegt <strong>in</strong> der Natur aufgrund<br />

se<strong>in</strong>er Reaktionsfreudigkeit nicht elementar, sondern <strong>in</strong> ionisierter Form vor.<br />

Als M<strong>in</strong>eral tritt es überwiegend <strong>in</strong> Form von Carbonaten, Silicaten, Chloriden<br />

und Sulfaten auf. Magnesium ist sowohl im Pfl anzen- als auch im Tierreich<br />

weit verbreitet.<br />

Etablierte physiologische<br />

Funktion<br />

Im menschlichen Körper ist Magnesium<br />

nach Kalium das wichtigste <strong>in</strong>trazelluläre<br />

Kation. Der Magnesiumbestand<br />

e<strong>in</strong>es 70 kg schweren Erwachsenen beträgt<br />

je nach Körpergewicht und -konstitution<br />

etwa 20–28 g. Damit liegt Magnesium<br />

h<strong>in</strong>ter Natrium, Kalium und Calcium<br />

quantitativ an vierter Stelle der physiologisch<br />

bedeutsamen M<strong>in</strong>eralstoffe. Im<br />

Körper kommt das Mengenelement zum<br />

größten Teil (rund 60 %) <strong>in</strong> Form von<br />

Hydroxylapatit <strong>in</strong> Skelett und Zähnen vor.<br />

Weitere 35 % des Gesamtmagnesiumbestandes<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>trazellulär lokalisiert,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> weichen Geweben wie<br />

der Muskulatur, die restlichen 5 % fi nden<br />

sich <strong>in</strong> der Extrazellularfl üssigkeit. Magnesium<br />

fi ndet sich im Serum zu 55 % <strong>in</strong><br />

der biologisch aktiven, ionisierten Form,<br />

der Rest liegt vor allem an Prote<strong>in</strong>e gebunden<br />

vor. Der Magnesium-Serumgehalt<br />

(1,7–2,2 mg/dl bzw. 0,75–0,95 mmol/l)<br />

bezieht sich auf die Gesamtkonzentration<br />

an Magnesium, umfasst also sowohl ionisiertes<br />

als auch gebundenes Magnesium.<br />

Das <strong>in</strong> den Knochen enthaltene Magne-<br />

<strong>DLR</strong> | November/Dezember 2008 «<br />

sium stabilisiert als Bestandteil der anorganischen<br />

Knochenmatrix amorphe Calciumphosphatverb<strong>in</strong>dungen<br />

und dient<br />

dem Körper zudem als Speicher. Es ist<br />

leicht verfügbar und steht mit dem extrazellulären<br />

Magnesium im Gleichgewicht.<br />

Als essenzieller Cofaktor ist Magnesium<br />

im Intermediärstoffwechsel an mehr als<br />

300 enzymatischen Reaktionen beteiligt.<br />

Damit ist es <strong>in</strong> praktisch allen Stoffwechselbereichen<br />

von wesentlicher Bedeutung:<br />

Muskelkontraktion, Prote<strong>in</strong>- und Nucle<strong>in</strong>säuresynthese<br />

sowie Speicherung und<br />

Freisetzung von Hormonen und Neurotransmittern<br />

können beispielsweise ohne<br />

Magnesium nicht ablaufen. Der M<strong>in</strong>eralstoff<br />

katalysiert als Cofaktor <strong>in</strong>sbesondere<br />

ATP-abhängige Enzymsysteme und ist somit<br />

am Energiewechsel jeder Zelle beteiligt.<br />

Dies umfasst Abbau und energetische<br />

Verwertung der energieliefernden<br />

Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Lipide,<br />

Prote<strong>in</strong>e) über Glycolyse, Citratcyclus und<br />

Atmungskette. Darüber h<strong>in</strong>aus setzt jeder<br />

Schritt der DNA-Transkription und RNA-<br />

Translation das Vorhandense<strong>in</strong> von Magnesium<br />

voraus.<br />

» Forschung und Entwicklung<br />

23<br />

Dr. Jan Philipp Schuchardt<br />

» Zur Person<br />

Dr. Jan Philipp<br />

Schuchardt ist Ernährungswissenschaftler<br />

und<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Institut für<br />

Lebensmittelwissenschaft<br />

und Ökotrophologie der<br />

Leibniz Universität<br />

Hannover. «

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