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Nanotechnologie in Lebensmitteln - DLR Online: Deutsche ...

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Produktvielfalt/Innovationshäufigkeit <strong>in</strong>nerhalb der Warengruppen<br />

wird hierbei Rechnung getragen. Insgesamt hat<br />

diese Säule e<strong>in</strong>e Monitor<strong>in</strong>gfunktion, da sie erfassen soll,<br />

ob und welchen Risiken der durchschnittliche Verbraucher<br />

durch die Benutzung der auf dem Markt bef<strong>in</strong>dlichen kosmetischen<br />

Mittel ausgesetzt ist. Neben gesundheitlichen<br />

Risiken sollen hier <strong>in</strong>sbesondere auch Täuschungsrisiken<br />

erkannt werden. Auch neue Trends und Entwicklungen auf<br />

dem Markt sollen zeitnah aufgespürt werden. Um das vielfältige<br />

Marktangebot kosmetischer Mittel repräsentativ zu<br />

überprüfen, sollen die Proben für diese Säule bevorzugt im<br />

Groß- und E<strong>in</strong>zelhandel, aber auch bei gewerblichen Anwendern<br />

(Friseure, Kosmetikstudios) entnommen werden.<br />

Säule 3: Produktbezogene Risiken<br />

Produktbezogene Risiken, also Risiken, die typischerweise<br />

bei e<strong>in</strong>em Produkt oder e<strong>in</strong>er Produktgruppe weitestgehend<br />

unabhängig vom Herstellerbetrieb auftreten, werden <strong>in</strong><br />

diesem Teilprogramm behandelt. Hier werden konkrete<br />

Fragestellungen bearbeitet, die von den Sachverständigen<br />

als potentielles Risiko erkannt wurden, d. h. <strong>in</strong> der Regel<br />

bestimmte Stoff/Produktkomb<strong>in</strong>ationen (z. B. Hydroch<strong>in</strong>on<br />

<strong>in</strong> Bleichcremes, Nitrosam<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Mascara, Schwermetalle<br />

<strong>in</strong> Puder). Nach Abschluss des Projektes kann das<br />

Ausmaß des Risikos anhand der Erkenntnisse über die<br />

Häufigkeit des Auftretens und der Schwere der Folgen abgeschätzt<br />

werden. Daraus ergibt sich, ob e<strong>in</strong>e weitere <strong>in</strong>tensive<br />

Beprobung und/oder andere Maßnahmen erforderlich<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Primär ist dieses Teilprogramm auf gesundheitliche Risiken<br />

ausgerichtet, aber auch Täuschungsrisiken (z. B. Auslobung<br />

wertgebender Bestandteile wie Kamille, Aloe Vera<br />

etc.) können hier gezielt untersucht werden. Risiken bzgl.<br />

Gesundheitsschutz bzw. Täuschungsschutz, die bei der<br />

Marktüberwachung im Rahmen der zweiten Säule (verbraucherbezogene<br />

Risiken) aufgefallen s<strong>in</strong>d, können hier<br />

e<strong>in</strong>er vertieften schwerpunktmäßigen Überprüfung unterzogen<br />

werden. In diese Rubrik fallen <strong>in</strong> der Regel auch die<br />

im Rahmen des bundesweiten Überwachungsprogramms<br />

(BÜp) festgelegten Untersuchungsschwerpunkte, die sich<br />

auf bestimmte Stoff/Produktkomb<strong>in</strong>ationen beziehen. Die<br />

Probenahme kann auf allen Ebenen (Groß- und E<strong>in</strong>zelhandel,<br />

Hersteller, Importeure, gewerbliche Anwender) stattf<strong>in</strong>den.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Säulen der Probenplanung werden im Folgenden<br />

detailliert beschrieben:<br />

2.1 Betriebsbezogene Risiken<br />

Kernelement dieser Säule ist die Risikobewertung des Betriebes.<br />

Die allgeme<strong>in</strong>en Kriterien für die Risikobeurteilung<br />

der Betriebe umfassen – <strong>in</strong> Anlehnung an die AVV-RÜb –<br />

folgende Hauptmerkmale:<br />

• Betriebsarten (Hauptmerkmal I)<br />

Anders als bei Lebensmittelbetrieben hat die Betriebsart<br />

(s. letzter Absatz) ke<strong>in</strong>en allzu großen E<strong>in</strong>fluss auf das<br />

Risiko und damit auf die Anzahl der im Rahmen der risikoorientierten<br />

Probennahme zu entnehmenden Proben.<br />

<strong>DLR</strong> | November/Dezember 2008 «<br />

» Orig<strong>in</strong>alarbeiten<br />

37<br />

Die Risiken, die die Probenzahlen bee<strong>in</strong>flussen sollten,<br />

werden durch die Kriterien der Hauptmerkmale II–IV<br />

erfasst.<br />

• Verlässlichkeit des Unternehmers (Hauptmerkmal II)<br />

Allgeme<strong>in</strong>es Unternehmerverhalten (rechtskonformes<br />

Verhalten bzw. Häufigkeit und Schwere von gesundheits-<br />

bzw. täuschungsrelevanten Rechtsverstößen, Maßnahmen<br />

zur Qualitätssicherung)<br />

Rückverfolgbarkeit,<br />

Mitarbeiterschulung<br />

• Betriebliches Eigenkontrollsystem (Hauptmerkmal III)<br />

Qualität der Sicherheitsbewertungen und der übrigen<br />

Produktunterlagen gem. § 5b KosmetikV,<br />

Eigenkontrollen/-untersuchungen im Rahmen von GMP,<br />

Erkenntnisse aus Betriebs<strong>in</strong>spektionen<br />

• Hygienemanagement (Hauptmerkmal IV):<br />

Bauliche Beschaffenheit (Instandhaltung),<br />

Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion/Produktionshygiene,<br />

Personalhygiene<br />

Als Basis zur Ableitung e<strong>in</strong>er risikoorientierten Probenzahl<br />

werden daher für den Faktor der Betriebse<strong>in</strong>stufung nur<br />

die Hauptmerkmale II bis IV herangezogen, die für Hersteller<br />

bzw. Importeure kosmetischer Mittel angepasst werden<br />

müssen. Über die E<strong>in</strong>zelheiten dieserAnpassung, die<br />

Aufgliederung <strong>in</strong> weitere essentielle Teilaspekte und das<br />

Punktebewertungssystem soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Veröffentlichung<br />

über die Betriebsrisikoe<strong>in</strong>stufung berichtet werden, da es<br />

den Rahmen des vorliegenden Artikels sprengen würde.<br />

Die Ableitung der Probenzahl im Rahmen des vorgesehenen<br />

Kont<strong>in</strong>gents für die Säule „betriebsbezogenes Risiko“ erfolgt<br />

nach Ansicht der Autoren variabel aus der o. g. Bewertung<br />

der Betriebe ggf. unter E<strong>in</strong>beziehung von Produktrisiko,<br />

Produktvielfalt und Produktionsmenge. Zur Berechnung<br />

von konkreten Probenzahlen kann man sich aber auch am<br />

Modell OWL 6) für Lebensmittelbetriebe orientieren.<br />

E<strong>in</strong>bezogene Betriebsarten:<br />

Erfasst werden sollen hier sowohl Kosmetikproduzenten<br />

als auch Importeure von Kosmetikprodukten aus Drittländern.<br />

Die Bandbreite der Produzenten ist groß; hierzu zählen:<br />

Selbsthersteller (<strong>in</strong>dustrieller Hersteller oder kle<strong>in</strong>gewerblicher<br />

Hersteller mit Abgabe von Eigenprodukten an Endverbraucher,<br />

z. B. Apotheker, Kosmetikstudios, Seifenhersteller…),<br />

Lohnhersteller sowie Lohnabfüller von Bulkware,<br />

wobei die beiden letztgenannten nicht zw<strong>in</strong>gend über<br />

Sicherheitsbewertungen verfügen müssen.<br />

2.2 Verbraucherbezogene Risiken<br />

Diese Säule der Beprobung zeichnet sich durch relativ große<br />

Konstanz aus, da die bestimmenden Faktoren i. a. gleichbleibend<br />

s<strong>in</strong>d. In die Bewertung der verbraucherbezogenen<br />

Risiken gehen die vier Faktoren Anwendungsmenge, Anwendungshäufigkeit,<br />

Produktvielfalt und Täuschungsrisiko<br />

e<strong>in</strong>. Alle vier Faktoren werden jeweils mit Gewichtungsfaktoren<br />

versehen, die sich folgendermaßen ergeben:

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