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Ma-Arbeit Stine Albers - Kinderforschung - Carl von Ossietzky ...

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wird auch der Betrachter in einer bestimmten Perspektive fixiert. Statt ständig wech-<br />

selnder Ansichten durch unaufhörlich herumschweifender Blicke steht dem Betrachter<br />

bei einer Fotografie nur eine speziell ausgewählte Perspektive zur Verfügung (vgl. Mi-<br />

chel 2006b, 49).<br />

Neben der dynamischen und dimensionalen Beschränkung ist ein Foto auch in der Flä-<br />

che begrenzt. Deshalb ist ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen<br />

Foto und Wirklichkeit der Rahmen, durch den das Abgebildete begrenzt, isoliert und<br />

aus der Gesamtwahrnehmung herausgenommen wird. Gleichzeit erklärt der Rahmen das<br />

in ihm gezeigte zu etwas „Zusammengehörendem“ (vgl. Michel 2006b, 52).<br />

Bei der Herstellung eines Fotos werden die vier Dimensionen der Wirklichkeit (Höhe,<br />

Breite, Tiefe, Zeit) auf die zwei Dimensionen des Papiers verringert, wodurch eine ei-<br />

gene neue Wirklichkeit entsteht (vgl. Fuhs 2003b, 269). „Ein Bild kann den Eindruck<br />

eines Wirklichkeitsausschnitts vermitteln, ist jedoch nicht mit ihm identisch.“ (Michel<br />

2006b, 47). Dabei sind die Auskünfte, die Fotos hergeben, umso ergiebiger, desto bes-<br />

ser der Forscher mit seiner Kamera in den Alltag integriert ist, sodass er wenig Auf-<br />

merksamkeit auf sich lenkt (vgl. Flick 1995, 170) und möglichst „natürliche“ Situatio-<br />

nen aufnehmen kann. Neben der Abbildung des Konkreten beinhalten Fotos immer<br />

auch ein gewisses „<strong>Ma</strong>ß an Abstrahierung und Symbolisierung. Eine Fotografie hat als<br />

Lichtbild eigene ästhetische Qualität.“ (Mietzner/ Pilarczyk 2003, 23).<br />

3.3.3 Auswahl der Fotos<br />

Eine fotografische Abbildung ist immer zu einem gewissen Grad zufallsbedingt, denn<br />

beim Auslösen der Kamera bewegt sich nicht nur Auge und Finger des Fotografen, son-<br />

dern auch das Objekt vor der Kamera verändert sich. Aufgrund dessen sind fotografi-<br />

sche Aufnahmen bezüglich ihrer Abbildungen nicht vollkommen kontrollierbar, sodass<br />

bei der späteren Fotoentwicklung entschieden werden muss, welches Foto qualifiziert<br />

und bewahrt werden soll (vgl. Mietzner/ Pilarczyk 2003, 23). Inwieweit eine Fotografie<br />

als qualifiziert gilt, richtet sich dabei nach folgenden fünf Kriterien: „Historische Zeit<br />

und historischer Ort, nach Status und Herkunft des Fotografen und der Verwendung der<br />

Fotografie.“ (Mietzner/ Pilarczyk 2003, 26).<br />

Neben diesen formalen Aspekten spielt bei der Auswahl des Fotomotivs bzw. Fotos das<br />

Kriterium „einer möglichst komplexen Darstellung, die inhaltlich und formal etwas für<br />

den Referenzbestand Wesentliches, in der Aussage Substantielles enthält, etwas <strong>von</strong><br />

dem wir außerdem hoffen, dass es uns Wege zu seiner Erschließung weisen wird.“<br />

(Mietzner/ Pilarczyk 2003, 28), eine Rolle. Deshalb kommt dem Auswahlprozess <strong>von</strong><br />

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