Ma-Arbeit Stine Albers - Kinderforschung - Carl von Ossietzky ...
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Kind wirkt laut der Gruppe „Lehrer I“ zufrieden und fühlt sich wohl. Vier Gruppen fin-<br />
den, dass das Kind müde aussieht. Zwei Gruppen gehen da<strong>von</strong> aus, dass das Kind bei<br />
der älteren Person Schutz sucht. Weiter beschreiben drei Gruppen, dass das Kind bei der<br />
älteren Person Sicherheit findet. Die Gruppe „Lehrer III“ spricht außerdem <strong>von</strong> Zu-<br />
flucht, die die jüngere bei der älteren Person gefunden hat. Gleichzeitig betont sie aber<br />
ebenso wie die Gruppe „Erzieher“, dass dem Gesichtsausdruck der älteren Person zur<br />
Folge nichts Bedrohliches, Schlimmes vorgefallen zu sein scheint. Des Weiteren spre-<br />
chen drei Gruppen <strong>von</strong> Geborgenheit, die das Kind bei der Älteren sucht bzw. die das<br />
Bild ausstrahlt. Eine Probandin der Gruppe „Erzieher“ beschreibt mit der Aussage „Für<br />
mich sieht das so aus, als ob gerade, gerade irgendetwas gewesen wäre auf dem Spiel-<br />
platz, irgendeine Enttäuschung, (.) was nicht richtig gut gelaufen ist, (.) und da muss sie<br />
sich erst (.) irgendwie (.) auf den Schoß legen“ (10/ 12ff.), dass das Kind bei der älteren<br />
Person Trost sucht. Weiter ließen sich die Aussage der Gruppe „Lehrer II“, dass das<br />
Kind auf der Suche nach Berührung ist, und die Aussage der Gruppe „Lehrer IV“, dass<br />
das Kind zur älteren Person kommt, um sich zwischendurch Streicheleinheiten abzuho-<br />
len, dahingehend interpretieren, dass die beiden Gruppen dem Kind ein Bedürfnis nach<br />
Zuwendung zuschreiben.<br />
Die jüngere Person guckt nach Aussage der Gruppe „Kinderlose Nicht-Pädagogen“ „ir-<br />
gendwie so halb stolz, halb verlegen in die Kamera“ (15) und ist „ein bisschen ängstlich<br />
vor der Kamera“ (19f.). Verlegenheit attestiert auch die Gruppe „Eltern“ dem Kind.<br />
Zusammen mit zwei weiteren Gruppen ist sie außerdem der Meinung, dass das Kind<br />
einen schüchternen Eindruck macht, wobei ein Proband der Gruppe „Eltern“ meint, dass<br />
das Kind trotzdem einen interessierten Eindruck erweckt und ein bisschen in seiner<br />
Schüchternheit kokettiert. Die Gruppe „Lehrer III“ meint eine leichte Abwehrhaltung<br />
bei dem Kind ausmachen zu können.<br />
Die ältere Person wirkt nach Aussage der Gruppe „Eltern“ entspannt. Die Gruppe „Leh-<br />
rer II“ geht da<strong>von</strong> aus, dass sie schon eine ganze Zeit dort sitzt und zuguckt – vermut-<br />
lich der jüngeren Person. Das Ziehen der älteren Person an der Haarsträhne der Jünge-<br />
ren wird <strong>von</strong> der Gruppe „Lehrer I“ als eine „zärtliche Geste“ (7) der älteren Person<br />
interpretiert. Des Weiteren führt eine Probandin der Gruppe „Kinderlose Nicht-<br />
Pädagogen“ an, dass sie die ältere abgebildete Person aufgrund derer sehr kurzen Haare<br />
an ihren Indienaufenthalt erinnert, wo die Frauen mit derartig abgeschnittenem Haar<br />
gerade aus dem Gefängnis kamen.<br />
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