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Ma-Arbeit Stine Albers - Kinderforschung - Carl von Ossietzky ...

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Fotointerpretationen hinsichtlich kindlich-anthropologischer Handlungsmuster unter<br />

dem Obercode „Zuwendung suchen“ zusammenfassen. Darüber hinaus lassen sich in<br />

zwei der drei abschließenden Fotozusammenfassungen und damit ebenfalls kulturüber-<br />

greifend Müdigkeit, Verlegenheit und Schüchternheit als Merkmale ausmachen, die im<br />

Zusammenhang mit dem Handlungsmuster „Zuwendung suchen“ stehen.<br />

Aus der Untersuchung geht damit insgesamt hervor, dass „Sich mit Dingen beschäfti-<br />

gen“ und „Zuwendung suchen“ kulturübergreifend konstante und damit als anthropolo-<br />

gisch anzunehmende kindliche Handlungsmuster darstellen. Daneben weisen die Bilder<br />

zum jeweiligen Obercode („Sich mit Dingen beschäftigen“/ „Zuwendung suchen“) auch<br />

einige interkulturell verschiedene Merkmale auf. Die Stichprobe ist jedoch mit jeweils<br />

einem Bild pro Kulturkreis und Obercode zu klein, um Merkmale, die nur im Zusam-<br />

menhang mit dem Bild eines Obercodes und eines Kulturkreises genannt werden, als<br />

kulturspezifische Handlungsmuster auszuweisen. Eine Untersuchung mit gleichem For-<br />

schungsdesign, aber einem größeren Umfang an Fotos pro Kontinent und Obercode<br />

wäre zur Unterfütterung aller Untersuchungsergebnisse wünschenswert.<br />

Die Untersuchungsergebnisse ermöglichen die empirische Bestätigung <strong>von</strong> einigen in<br />

der pädagogischen Literatur als kindlich-anthropologisch beschriebenen Merkmalen. So<br />

lassen sich unter dem Obercode „Sich mit Dingen beschäftigen“ die als kindlich-<br />

anthropologisch angenommenen Merkmale Drang nach Aktivität (siehe Soll 1988, 16;<br />

Meiers 1994, 32) und Drang zu selbständigem Tun (siehe Petersen 1965, 45ff.) sowie<br />

das Spielen (siehe Langeveld 1968, 91; Meiers 1994, 30; Drews/ Schneider/ Wallraben-<br />

stein 2000, 28) fassen. Da auf zwei der drei Fotos zum Obercode „Sich mit Dingen be-<br />

schäftigen“ Naturmaterialien als Gegenstand der kindlichen Auseinandersetzung ge-<br />

nannt werden, deutet sich hier auch die in der pädagogischen Literatur mehrmals als<br />

anthropologisches Merkmal erwähnte kindliche Liebe zur Natur (vgl. Wilken 2002, 26;<br />

Gebauer/ Harada 2005, 192) an. Weiter kann unter dem Obercode „Zuwendung suchen“<br />

das als kindlich-anthropologisch angenommene Bedürfnis nach Geborgen- und Sicher-<br />

68<br />

heit (vgl. Soll 1988, 15f.; Langeveld 1968, 79) gefasst werden.<br />

Pädagogische Einrichtungen – Kindergarten, Schule, Hort u.a. –, die den Kindern in<br />

ihrer Eigenart entgegenkommen wollen und sich die Prämisse setzen kindgerecht zu<br />

agieren, sollten Gegebenheiten schaffen, die es den Kindern ermöglichen ihren anthro-<br />

pologischen Bedürfnissen – „Sich mit Dingen beschäftigen“/ „Zuwendung suchen“ –<br />

nachkommen zu können. Die Aufgabe der und Herausforderung an die Pädagogik be-<br />

steht nun darin ein Umfeld zu schaffen, dass den Kindern Zuwendung, Geborgen- und

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