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Ma-Arbeit Stine Albers - Kinderforschung - Carl von Ossietzky ...

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gogisches (Laien-)Wissen verfügt, auf, dass sie gelegentlich versuchte über den Weg<br />

der Ironie <strong>von</strong> der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Foto abzulenken. Dennoch<br />

hat sie insgesamt wie auch die Gruppe „Eltern“ viele qualitative Beiträge zu den einzel-<br />

nen Fotos beigesteuert, sodass sich diesbezüglich kein Kompetenzgefälle zu den Grup-<br />

pen mit pädagogischer Expertise feststellen lässt bzw. sie der Basistypik-Gruppe „Leh-<br />

rer I“ hinsichtlich inhaltlicher Aussagen zu den einzelnen Fotos sogar in der Regel über-<br />

legen waren.<br />

Das Bildungsniveau scheint ebenfalls kein ausschlaggebendes Kriterium bei der Inter-<br />

pretation <strong>von</strong> Kinderfotos zu sein. Die Länge des Diskussionsbeitrags der Gruppe „Er-<br />

zieher“ als Vertreter der Bildungstypik sowie die Anzahl qualitativer Aussagen zum<br />

Bild ähneln denen der Basistypik. Es lassen sich keine auffälligen Unterschiede zwi-<br />

schen den beiden Gruppen bzw. Typiken ausmachen.<br />

Hingegen scheint das Alter auf den ersten Blick ein entscheidendes Kriterium bei der<br />

Interpretation <strong>von</strong> Kinderfotos zu sein, denn während die Basistypik tendenziell kurze<br />

und teilweise etwas oberflächige Diskussionsbeiträge ablieferte, waren die Diskussions-<br />

beiträge der Generationstypik, vertreten durch die Gruppe „Lehrer II“, durchgängig be-<br />

sonders ausführlich und tiefgründig. Allerdings relativiert sich dieser Unterschied wie-<br />

der, wenn man berücksichtigt, dass auch die Gruppe „Lehrer III“ weitestgehend sehr<br />

ausführliche und tiefgründige Interpretationen ablieferte und sie vom Alter mit der<br />

Gruppe „Lehrer I“ als Basistypik zu vergleichen ist.<br />

Ähnlich verhält es sich auch bezüglich des Geschlechts als Kriterium bei der Interpreta-<br />

tion <strong>von</strong> Kinderfotos. Auf den ersten Blick scheint es ein entscheidendes Kriterium zu<br />

sein, denn während die Gruppe „Lehrer IV“ als Vertreter weiblicher Lehrpersonen<br />

durchgängig kurze und häufig wenig Substanz enthaltende Diskussionsbeiträge abliefer-<br />

te, waren die Diskussionsbeiträge der Gruppe „Lehrer III“ als Vertreter männlicher<br />

Lehrpersonen überwiegend sehr ausführlich und tiefgründig. Doch auch dieser Unter-<br />

schied relativiert sich, wenn man bedenkt, dass die Gruppe „Lehrer II“, bestehend aus<br />

zwei Frauen und einem <strong>Ma</strong>nn, mit ausgeglichenen Redebeiträge, ebenfalls eine sehr<br />

detaillierte und intensive Betrachtung der jeweiligen Fotos vornahm.<br />

Insgesamt lässt sich deshalb festhalten, dass weder die pädagogische Expertise noch das<br />

Bildungsniveau, das Alter oder das Geschlecht einen bedeutsamen Einfluss auf die<br />

Kompetenz der Probanden bei der Beurteilung <strong>von</strong> Kinderfotos hat.<br />

Allerdings sei darauf hingewiesen, dass einer Kindheitsforschung, die durch erwachsene<br />

Personen durchgeführt wird, immer gewisse Grenzen gesetzt sind. „Der Perspektiv-<br />

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