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Ma-Arbeit Stine Albers - Kinderforschung - Carl von Ossietzky ...

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Fotoaufnahme vielleicht ein Konflikt stattfand, der dem Jungen nun peinlich und unan-<br />

genehm ist. „Irgendwie so was Beschämendes hat das auch so ein bisschen“ (107f.). Die<br />

abgebildete Situation wird <strong>von</strong> der Gruppe „Erzieher“ aber insgesamt als „relativ ent-<br />

spannt“ (123) bewertet.<br />

5.4 3 Ikonologische Ebene<br />

Einen besonders kurzen Diskussionsbeitrag zum Bild lieferte die Gruppe „Lehrer IV“.<br />

Die Beiträge der Gruppen „Lehrer I“ und „Erzieher“ waren ebenfalls relativ kurz, er-<br />

weckten aber durch einige detaillierte Ausführungen den Eindruck einer intensiveren<br />

Auseinandersetzung mit dem Foto, als es bei Gruppe „Lehrer IV“ der Fall zu sein<br />

scheint.<br />

Die Diskussionsbeiträge der Gruppen „Lehrer II“ und „Lehrer III“ sind auffallend aus-<br />

führlich und zeugen <strong>von</strong> einer besonders intensiven Auseinandersetzung mit dem Foto.<br />

Besonders die Gruppe „Lehrer III“ schien das Bild anzusprechen. Sie ist die einzige<br />

Gruppe die das Foto bei der abschließenden Betrachtung aller sechs für die Gruppen-<br />

diskussion verwendeten Fotos als ihren „Favoriten“, das heißt als Foto, dass ihr beson-<br />

ders zusagte, auswählte, da es in seiner Aussage „sehr eindeutig“ (426) sei. Die teilwei-<br />

se doch recht verschiedenen Bildinterpretationen, die zu diesem Foto vorliegen, lassen<br />

aber darauf schließen, dass das Foto insgesamt genügend Interpretationsspielraum zu<br />

haben und nicht so eindeutig in seiner Aussage zu sein schien, wie es die Gruppe „Leh-<br />

rer III“ empfand.<br />

Insgesamt wählten fünf Gruppen eine quasi körperliche Auseinandersetzung mit dem<br />

Foto, indem sie das Foto nicht nur als zweidimensionales Zeichen auffassten, sondern<br />

Situationen konstruierten, in die das Foto eingebettet werden könnte und / oder den ab-<br />

gebildeten Personen durch den Gebrauch <strong>von</strong> wörtlicher Rede Wörter und Sätze in den<br />

Mund legten und sich damit besonders stark in diese Personen hineinversetzten. Diese<br />

<strong>von</strong> der Mehrheit der Gruppen gewählte überwiegend körperliche, intensive Auseinan-<br />

dersetzung mit dem Bild sowie Aussagen zum Foto wie „Typisch deutsch!“ (Gruppe<br />

„Eltern“, 187) sprechen für eine hohe erlebnismäßige Verankerung der Schilderungen.<br />

Allerdings spricht die teilweise ironische Distanz, die die Gruppe „Kinderlose Nicht-<br />

Pädagogen“ zum Foto aufbaute dafür, dass die Gruppe mit der Aussage des Fotos ver-<br />

mutlich weniger anfangen konnte und deshalb den Weg der Ironie einschlug.<br />

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