Ma-Arbeit Stine Albers - Kinderforschung - Carl von Ossietzky ...
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in der Hand hält. Und auch die Gruppe „Eltern“ meint: „Dem läuft ja schon das Wasser<br />
im Mund zusammen.“ (225/227).<br />
Bezogen auf den sich anlehnenden Jungen merkt die Gruppe „Lehrer III“ weiter an,<br />
dass der Junge in der abgebildeten Situation „nicht die Möglichkeit [hat] jetzt so frei zu<br />
(.) spielen oder, oder so. Zu tun, was er will“ (288/290). Deshalb sei er „nicht so ganz<br />
glücklich in der Situation.“ (290/292). Während die Gruppen „Lehrer I“, „Lehrer IV“<br />
und „Kinderlose Nicht-Pädagogen“ allen Kindern Langeweile zuschreiben, sprechen die<br />
Gruppen „Lehrer II“, „Lehrer III“, „Erzieher“ und „Eltern“ im Bezug auf das sich an-<br />
lehnende Kind <strong>von</strong> Langeweile. Es „ist quengelig, quakig: „<strong>Ma</strong>ma, lass uns weiterge-<br />
hen!“ (Gruppe „Eltern“, 187/ 189). Dagegen nimmt Gruppe „Lehrer III“ an, dass der<br />
Junge aufgrund seiner Erziehung die Erwachsenen vielleicht nicht stören mag und des-<br />
halb durch „dieses leichte äh, Anlehnen und Schubsen an[deutet] (…) Wir gehen jetzt<br />
weiter.“ (261f.). Dabei erläutert die Gruppe weiter, dass der Junge mit dieser Haltung<br />
Erfahrung haben wird, denn ansonsten würde er umfallen, wenn die Mutter auf diese<br />
Art der Aufforderung sofort weiterginge. Und auch die Gruppen „Lehrer I“ und „Lehrer<br />
II“ schreiben dem Jungen eine gewisse Unzufriedenheit und Ungeduld zu. So spricht<br />
die Gruppe „Lehrer II“ da<strong>von</strong>, dass die Situation für den Jungen „Kein richtiger Spaß!“<br />
ist. Durch das Herumstehen hätte sich bei dem Jungen „ein bisschen Spannung“ (353)<br />
aufgebaut. Er hätte einen „gewissen Bewegungsdrang“ (342) und würde deshalb nicht<br />
mehr entspannt stehen, sondern sich anlehnen, „sich wegdrehen“ (347) und herumzap-<br />
peln. Nach Aussage der Gruppe „Lehrer I“ denkt der Junge: „Wann hört <strong>Ma</strong>ma auf zu<br />
quasseln!“. Die Gruppe schreibt dem Jungen aber auch eine leichte Bockigkeit zu: Der<br />
„Will sich ja auch irgendwie überhaupt nicht einbringen, denkt: (.) „Lasst mich zufrie-<br />
den!“ (112f.). Zumindest hat er „mit der Gruppe jetzt so nichts zu tun“ (Gruppe „Lehrer<br />
II“, 318), er „ste:ht außerhalb, gehört (.) nicht so richtig dazu.“ (Gruppe „Lehrer I“,<br />
103). Die Gruppe „Lehrer III“ merkt an, dass der Junge „nicht so ganz offen gegenüber<br />
den äh, (.) gegenüber den Leuten, die er da trifft und die er da sieht“ (243f.) ist. „Das<br />
scheinen ja Unbekannte zu sein, für ihn“ (Gruppe „Erzieher“, 100). Er „Sucht so ein<br />
bisschen Anlehnung“ (Gruppe „Erzieher“, 95) und laut der Gruppen „Lehrer III“ und<br />
„Erzieher“ „so eine Art <strong>von</strong> Schutz“ (Gruppe „Lehrer III“, 240). In diesen Kontext passt<br />
auch die Aussage der Gruppen „Lehrer I“ und „Lehrer II“, dass der Junge vielleicht ein<br />
wenig schüchtern ist. Die Haltung seines Fußes und die Mimik seines Mundes deuten<br />
nach Meinung der Gruppe „Lehrer I“ auf Verlegenheit hin. Weiter könnte sich die<br />
Gruppe „Erzieher“ aufgrund der leichten Errötung des Jungen vorstellen, dass vor der<br />
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