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Themen, Referenten, Materialien - Netzwerk Recherche

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den Kreislauf westlicher Politik eingebunden sind und von diesem profitieren, würden völlig ausreichen, um zu<br />

verstehen, wie vielschichtig die Taliban sind.<br />

Die Bundeswehr investiert viel in Öffentlichkeitsarbeit. Hat sie damit Erfolg?<br />

Sie hat einen gigantischen Erfolg und damit wesentlichen Anteil am Niedergang des Journalismus in Deutschland.<br />

Dabei kann die Bundeswehr durchaus historische Erfahrungen nutzen, aus denen zu lernen ist, wie Journalismus<br />

in Deutschland dienstbar gemacht wird.<br />

Wie bindet die Bundeswehr Journalisten in ihre Kommunikationsstrategien ein?<br />

Durch indirekte Korruption, Falschinformationen und Abschirmen von der eigentlichen Realität in Afghanistan<br />

(Marketender-Effekt).<br />

Könnte die Afghanistanberichterstattung kompetenter werden? Falls ja, wie?<br />

Indem vor Ort Kontakte entwickelt werden, um die wirklichen Probleme der Menschen zu erfahren und die Fehler<br />

der internationalen Politik und der von ihnen vor Ort ausgehaltenen Elite zu zeigen.<br />

R1<br />

Freitag, 1. Juli, 17:30<br />

Dokumentarfilme – Die Handschriften der Filmemacher<br />

Fernsehen und Dokumentarfilm: Feuilitons und Filmemacher klagen zahlreich und nicht unbegründet über die<br />

Programmpolitik der milliardenschweren Gebührensysteme. Von missachtetem Kulturgut, bedrohter Kunstform<br />

und dem Verlust gesellschaftlichen Gedächtnisses ist die Rede. Folgenlose Diskussionen mit kritikgestählten<br />

Fernsehverantwortlichen zieren viele respektable Medientage. Jenseits von ritualisierten Argumenten und reflexartiger<br />

Abwehr bietet <strong>Netzwerk</strong> <strong>Recherche</strong> in Zusammenarbeit mit der AG DOK die Gelegenheit Dokumentarfilmer/Innen<br />

selbst zu Wort kommen lassen und Auskunft über ihre Arbeitsweisen und Erfahrungen zu geben.<br />

Sigrun Köhler und Wiltrud Baier (Böller und Brot) sind besonders mit ihrem Debütfilm SCHOTTER WIE HEU bekannt<br />

geworden, der im Kino zum Kultfilm avancierte, ein Bankerportrait in Deutschlands kleinster Bank. Mit Ihren Filmen<br />

haben die Filmemacherinnen zahlreiche Internationale Preise gewonnen.<br />

Martin Baer ist Ko-Regisseur und Kameramann des Films KINSHASA SYMPHONY, (nominiert für Lola / Deutschen<br />

Filmpreis 2011)<br />

Moderiert wird dieser Diskurs von Dietrich Leder, Professor an der Kunsthochschule für Medien Köln.<br />

Mit: Dietrich Leder, Martin Baer, Sigrun Köhler, Wiltrud Baier<br />

R1<br />

Samstag, 2. Juli, 10:15<br />

„Sag mir, wo die Lesben sind…“ – Wie Medien über Homosexuelle berichten<br />

In Kooperation mit dem Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen e.V.<br />

Wenn Lesben und Schwule Beiträge über sich in den Medien sehen, kommen sie manchmal aus dem Staunen<br />

nicht heraus. Egal ob Boulevard, Qualitätspresse oder Nachrichtenagenturen: Regelmäßig zeigen Schlagzeilen<br />

über das “Homosexuellen-Milieu” oder ungelenke Formulierungen wie “Homosexuelle und Lesben” oder “bekennende<br />

Schwule”, dass es in vielen Redaktionen noch nicht so unverkrampft zugeht, wie mancher annimmt.<br />

Doch neben solchen “Text-Unfällen” zeigt sich immer wieder eines: Berichterstattung über Homosexuelle ist<br />

zumeist Berichterstattung über Schwule. Zu diesem Ergebnis kommt eine Inhaltsanalyse mit dem Titel “Schön,<br />

stark, frei! Wie Lesben in der Presse (nicht) dargestellt werden” der Autorin und Kommunikationswissenschaftlerin<br />

Elke Amberg, die der Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) unterstützt. Wir präsentieren die<br />

Ergebnisse der Studie, diskutieren über Ursachen und loten aus, was Lesben und Schwule gegen das schiefe Bild<br />

tun können.<br />

Mit: Angela Gobelin, Axel Bach, Elke Amberg, Inge von Bönninghausen, Thomas Lückerath<br />

Leitfragen:<br />

Ist 10 Jahre nach Wowereits Coming-Out „alles gut so“?<br />

Welche überkommenen Klischees bedienen Journalisten bei der Berichterstattung über Homosexuelle – und warum?<br />

Warum kommen so wenige Lesben in den Medien vor und was kann frau dagegen tun?<br />

Was können Schwule und Lesben für eine Veränderung ihres Bildes tun?<br />

Was können JournalistInnen für eine Veränderung des Bildes tun?<br />

R1<br />

Samstag, 2. Juli, 11:30<br />

Zwischen Desinteresse und medialer Panik – Ehec und die Journalisten<br />

Vor der Gurkenkrise hat sich kaum jemand für den Ehec-Erreger interessiert. Dieses Desinteresse hat eine lange<br />

Tradition, bereits der ARD-Journalist Klaus Weidmann kritisierte die Ignoranz gegenüber den potentiell gefährlichen<br />

Bakterien Ende der neunziger Jahre. Wird aber eine neue Krankheit akut und führt sie innerhalb kurzer Zeit<br />

zu mehreren Todesfällen, kehrt sich das mediale Desinteresse schnell in Panik um. Zu beobachten war das vor allem<br />

in den Zeiten der Schweinegrippe vor zwei Jahren. Damals hat BILD in gelben Horrorlettern zigtausend Tote in<br />

Deutschland prophezeiht, der Impfstoff wurde sehnsüchtig erwartet und selbst ein wenig nützliches Medikament<br />

wie Tamiflu wurde so beworben, als ob ein Bundesland ohne große Bevorratung dieses Präparate dem Untergang<br />

geweiht ist. Haben die Medien in diesem Jahr aus den Übertreibungen der Schweinegrippe gelernt und sind sie<br />

rationaler mit der Ehec-Krise umgegangen? Oder ist es einfach so, dass bei jeder neuen Krankheitskrise die gleiche<br />

Hysterie wieder von vorne losgeht? Können Medien auch auf der Seite eins Geschichten über neue Krankheiten<br />

bringen, ohne in Alarmismus zu verfallen oder ist das per se unmöglich?<br />

Mit: Holger Wormer, Klaus Weidmann, Markus Grill, Rolf Stahl, Susanne Glasmacher<br />

R1<br />

Samstag, 2. Juli, 12:45<br />

Auskunftsrecht für Journalisten I – juristische Grundlagen „Das Schweigen der Ämter“<br />

Immer wieder ärgert man sich über Behörden, die bei Journalistenfragen mauern. Doch auf welche Rechte können<br />

sich Pressevertreter eigentlich bei der <strong>Recherche</strong> berufen? Wann hilft der Auskunftsanspruch nach den Landespressegesetzen<br />

am besten weiter und in welchen Situationen nutzt man lieber das Umweltinformationsgesetz<br />

oder das Informationsfreiheitsgesetz? Prof. Udo Branahl liefert einen Überblick, welche Rechte Journalisten gegenüber<br />

Behörden haben und wie sie sie am besten durchsetzen.<br />

Mit: Manfred Redelfs, Udo Branahl<br />

R1<br />

Samstag, 2. Juli, 13:45<br />

Auskunftsrecht für Journalisten II – Praxisberichte & Tipps „Das Schweigen der Ämter“<br />

Der Workshop behandelt die Auskunftsmöglichkeiten, die Journalisten gegenüber Behörden haben, anhand von<br />

Beispielen aus der Praxis. Manfred Redelfs stellt dazu einige Fälle aus dem zurückliegenden Jahr vor. Dabei geht<br />

es z.B. um die Anschaffung von Luxusfüllern aus dem Etat der Bundestagsabgeordneten oder um die Gästeliste<br />

der Geburtstagsparty, die Angela Merkel im Kanzleramt für den Chef der Deutschen Bank ausrichten ließ. Außerdem<br />

erläutert er, wie Greenpeace mit Hilfe des Umweltinformationsgesetzes an die Exklusivinformation gelangt<br />

ist, wo überall in der Bundesrepublik Endlagerstandorte für die Kohlendioxidverpressung vorgesehen sind. Im<br />

Vordergrund stehen dabei weniger die konkreten Fälle, sondern vielmehr generelle Tipps zur Nutzung der Informationsrechte<br />

und Hinweise zum Umgang mit den Behörden.<br />

Mit: Manfred Redelfs<br />

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