Empfehlungen zur Nachsorge - Tumorzentrum Land Brandenburg
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17.7.2.4 Externe tragbare Infusionspumpe<br />
Der Einführung der tragbaren Infusionspumpen ist zu verdanken, dass eine weitgehend<br />
problemfreie ambulante Schmerztherapie über längere Zeiträume (> 3 Monate) mit Hilfe von<br />
subkutanen oder rückenmarksnahen Opioidinfusionen nach Ausschöpfung der Möglichkeiten der<br />
oralen Pharmakotherapie ermöglicht wird.<br />
Diese Pumpen werden je nach Modell mit Spritzen, Kassetten oder Beuteln betrieben.<br />
Einfachere, nicht programmierbare Modelle, sind mit einer Federmechanik versehen (z.B.<br />
Springfusor®, Vigon; Ultraflow®, Fresenius) und kosten je nach Modell von ca. 30,- bis 300,- ¼ *)<br />
Sie werden für eine Anwendungsdauer von einigen Monaten angegeben und sind daher als<br />
personengebundenes Einwegmaterial anzusehen.<br />
Ihre Infusionsgeschwindigkeit wird mit Hilfe von Durchflußbegrenzern reguliert und ist von der<br />
Viskosität der Medikamentenlösung und der Umgebungstemperatur abhängig. Die<br />
Durchflußbegrenzer stellen Infusionssysteme mit eingebauten Kapillaren mit einem definierten<br />
Querschnitt dar, mit dem jeweils nur eine definierte Infusionsgeschwindigkeit möglich ist.<br />
Andere mechanische Pumpen werden von einem Uhrwerk angetrieben (z.B. Perfusor M®, Braun)<br />
und erlauben eine gewisse Variabilität der Infusionsgeschwindigkeit. Ihre Anwendung ist zeitlich<br />
nicht limitiert. Der Anschaffungspreis beträgt ca. 400,- ¼ *)<br />
Weitere Modelle funktionieren als peristaltische Pumpen, die elektrisch (Batterie) angetrieben und<br />
elektronisch gesteuert werden, z. B. Chronomat®, Fresenius; CADD PCA®, Pharmacia. Neben<br />
der gewünschten konstanten Flowrate lassen sich auch Boli programmieren, die im Sinne der<br />
Patient-controlled Analgesia (PCA) von den Patienten per Knopfdruck abgefordert werden können.<br />
Auch diese Pumpen sind unbegrenzt wieder verwendbar, kosten jedoch je nach Modell ca. 4.000,-<br />
¼ *)<br />
17.7.2.5 Implantierbare Infusionspumpe<br />
Die internen Infusionspumpen werden anstelle von Ports implantiert und in der Regel mit<br />
intrathekalen Kathetern gekoppelt. Diese handtellergroßen Pumpen bestehen aus einem<br />
Metallgehäuse, das als Antriebskammer dient und eine faltenbalgförmige Medikamentenkammer<br />
beinhaltet. Als Antrieb dient bei den meisten Modellen ein flüssiges Fluorocarbonat (Freon),<br />
welches bei 37°C einen Dampfdruck von 300 mmHg liefert und die Medikamentenkammer<br />
komprimiert. Auf diese Weise funktionieren z.B. die Modelle Therex®, Anschütz® und Infusaid®.<br />
Das Medtronic®-Modell wird elektrisch mittels Batterie angetrieben.<br />
Die je nach Modell zwischen 20 und 50 ml fassende Medikamentenkammer wird perkutan durch<br />
ein Septum, wie bei einem Pain port, gefüllt. Ein Zusatzseptum ermöglicht bei einigen Modellen<br />
eine unmittelbare intrathekale Opioidapplikation unter Umgehung der Medikamentenkammer.<br />
Die Infusionsgeschwindigkeit wird bei einigen Modellen (Therex®, Anschütz IP 20.1®, Infusaid®)<br />
vor der Implantation eingestellt (1-3 ml/24 h), bei anderen (Anschütz IP 35.1®, Medtronic®) kann<br />
sie bei Bedarf im geringen Rahmen nachträglich verändert werden. Eine Änderung der Dosierung<br />
erfolgt bei den festeingestellten Pumpen über Veränderung der Opioidkonzentration. Bei einer<br />
guten Einstellung der Patienten kommen diese Pumpen mit einer Füllung 14 Tage bis zu einem<br />
Monat aus.<br />
Die Vorteile der implantierbaren Pumpen sind:<br />
- kein Pflegeaufwand<br />
- hohe Wirksamkeit<br />
- geringe psychische Belastung<br />
- geringe Infektionsgefahr<br />
- keine postoperative Applikationspause<br />
Die Nachteile sind:<br />
- größerer operativer Aufwand<br />
- hoher Anschaffungspreis (ca. 4.000,- ¼ *)<br />
- nicht wiederverwendbar<br />
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