Empfehlungen zur Nachsorge - Tumorzentrum Land Brandenburg
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Geschwülste, die sich in Regionen, die einem operativen Vorgehen schlecht zugänglich sind,<br />
befinden oder bei Patienten mit hohem Alter oder multiplen Begleiterkrankungen sollte nicht<br />
in jedem Fall eine chirurgische Resektion erzwungen werden. In enger Zusammenarbeit mit<br />
Strahlentherapeuten kann auch eine fraktionierte perkutane Bestrahlung in Erwägung<br />
gezogen werden. Bei der Wahl dieses Vorgehens sollten in jedem Fall nach 6 Monaten<br />
postradiatio und hiernach in jährlichen Abständen Kontrollen erfolgen. Ein ähnliches<br />
Vorgehen ist bei atypischen oder malignen Meningeomen an<strong>zur</strong>aten. Bei dieser<br />
Formengruppe sollte in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den<br />
Strahlentherapeuten eine adjuvante postoperative Therapie abgesprochen werden, ständige<br />
Kontrollen 1x jährlich sind ratsam. Häufige Nachoperationen, vor allem bei malignen<br />
Meningeomen, sind die Regel.<br />
Orientierender Zeitplan für <strong>Nachsorge</strong>untersuchungen:<br />
Jahr nach Primärtherapie 1. –lebenslänglich<br />
Monat 12<br />
Anamnese: X<br />
Klinische Untersuchung: X<br />
Apparative Untersuchung:<br />
MRT Schädel X<br />
Neurinome und Optikusgliome<br />
Bei klinischer Verschlechterung umgehend MRT Schädel<br />
Neurinome der Hirnnerven werden meist durch neurologische Ausfälle (häufig Hörsturz)<br />
detektiert. Bei großen Neurinomen (über 2 cm) sollte in jedem Fall in erster Linie eine<br />
Exstirpation der Geschwulst angestrebt werden, da es hierbei meistens bereits zu einer<br />
Kompression auf die medullären Strukturen gekommen ist. Bei kleineren Geschwülsten, die<br />
sich häufig intrameatal finden, kann sowohl ausschließlich die Kontrolle als auch eine<br />
perkutane Radiatio mit dem Patienten abgesprochen werden. Diesbezüglich ist eine enge<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie eine enge Patientenführung erforderlich.<br />
Optikusgliome treten relativ selten auf. Bei Auftreten erster Symptome (Sehstörungen) ist<br />
jedoch meist eine radikale Exstirpation aufgrund des Einwachsen des Glioms in das<br />
Chiasma optici nicht mehr möglich. Adjuvante Therapieformen sind nicht bekannt. Kontrollen<br />
1x jährlich sollten erfolgen, da bei Auftreten einer größeren Raumforderung zumindest eine<br />
operative Teilexstirpation möglich ist.<br />
Orientierender Zeitplan für <strong>Nachsorge</strong>untersuchungen:<br />
Jahr nach Primärtherapie 1. – 5.<br />
Monat 12<br />
Anamnese: X<br />
Klinische Untersuchung: X<br />
Apparative Untersuchung:<br />
MRT Schädel X<br />
Bei klinischer Verschlechterung umgehend MRT Schädel<br />
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