Empfehlungen zur Nachsorge - Tumorzentrum Land Brandenburg
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15. Hirntumoren<br />
Für die <strong>Nachsorge</strong> bei Hirntumoren steht immer der histopathologische Befund im<br />
Vordergrund. Intrakraniell gibt es 5 Arten von Hirntumoren:<br />
Geschwülste ausgehend von den Hirnhäuten (Meningeome)<br />
Diese finden sich in der überwiegenden Mehrzahl als gutartige, intrakranielle, extraaxial<br />
(außerhalb des Hirngewebes) liegende Geschwülste. In seltenen Fällen finden sich jedoch<br />
auch atypische oder sogar maligne Meningeome.<br />
Neurinome, niedermaligne Astozytome der Hirnnerven<br />
Weitere intrakranielle histopathologisch gutartige Geschwülste sind Neurinome ausgehend<br />
von den Hirnnerven. In der überwiegenden Anzahl handelt es sich hierbei um das<br />
Akustikusneurinom ausgehend vom 8. Hirnnerv. Selten ist auch ein pilozytisches Astrozytom<br />
Grad I ausgehend vom Nervus opticus zu beobachten. Beim Nervus opticus handelt es sich<br />
histologisch nicht um einen peripheren Nerven, sondern um Hirngewebe.<br />
Hirneigene Tumore<br />
In erster Linie finden sich hierbei die so genannten Astrozytome, die nach WHO in 4 Grade<br />
eingeteilt werden. Grad I und II sind histopathologisch als gutartig, Grad III und IV als<br />
bösartig einzustufen. Seltener finden sich auch Oligodendrogliome oder Oligoastrozytome,<br />
die ebenso in sämtlichen Malignitätsstadien auftreten können.<br />
Die übrigen hirneigenen Geschwülste sind eher selten und dann meistens im Kindesalter<br />
anzutreffen, z. B. Medulloblastome, pilozytische Astrozytome Grad I der hinteren<br />
Schädelgrube u. ä.<br />
Metastasen<br />
Am häufigsten handelt es sich bei intrakraniellen Raumforderungen um metastatische<br />
Geschehen. Dies sind Absiedelungen von Primärtumoren der Lunge, der Mamma sowie des<br />
Urogenitaltraktes und anderer .<br />
Chordome, Chondrome<br />
Diese gelten als Raritäten, sind therapeutisch sehr schwer angehbar und finden sich als<br />
Raumforderungen intrakraniell extraaxial überwiegend ausgehend von den Schädelnähten.<br />
Therapie und <strong>Nachsorge</strong><br />
Meningeome<br />
Diese sollten - sofern zu einem vertretbaren Operationsrisiko machbar - bei Erreichen einer<br />
gewissen Größe und Auftreten einer neurologischen Ausfallssymptomatik in jedem Fall in<br />
erster Linie chirurgisch angegangen werden. Bei kleinen Meningeomen in nicht eloquenten<br />
Regionen und bei fortgeschrittenem Alter des Patienten, die im Rahmen eines<br />
Zufallsbefundes detektiert wurden, kann auch ausschließlich zum „Zuwarten“ geraten<br />
werden. Es sollte dann - je nach Größe und Lokalisation der Raumforderung - in zunächst 1<br />
– später in 2 jährigen Abständen Kontrolluntersuchungen erfolgen.<br />
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