Empfehlungen zur Nachsorge - Tumorzentrum Land Brandenburg
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1. <strong>Nachsorge</strong> von Leukämien<br />
In eine echte <strong>Nachsorge</strong> gelangen nur durch Chemotherapie oder durch Knochenmarktransplantation<br />
wahrscheinlich geheilte Patienten. Transplantierte Patienten verbleiben fast<br />
immer an den Transplantationszentren <strong>zur</strong> weiteren immunsuppressiven Therapie.<br />
Ansonsten erfolgt die weitere <strong>Nachsorge</strong> durch den Hämatologen unter Kenntnis der Prognose der<br />
Erkrankung in Abhängigkeit von der Erkrankungsart und z. B. dem Therapieverlauf. Zu achten<br />
wäre nicht nur auf ein mögliches Rezidiv, sondern auch auf zytostatisch bedingte und<br />
strahlenbedingte Organschäden oder Zweitneoplasien.<br />
Anhaltend chronische Leukämien werden gemeinsam mit dem Hausarzt in der hämatologischen<br />
Sprechstunde behandelt. Bei allen Leukämieformen gilt der Grundsatz, dass jede zusätzliche<br />
Erkrankung, wie z. B. eine Bronchitis, intensiv diagnostiziert und behandelt werden muss. So kann<br />
sich hinter dem Infekt eine primäre Exazerbation oder Eskalation der Leukämie verbergen oder<br />
aber zumindest eine erhebliche reaktive Leukozytose entstehen, wobei beide Zustände zu<br />
Zelldepletion, sekundärer Hyperurikämie und Nierenversagen führen können.<br />
Dringliches Blutbild und Laborchemie sind deshalb in solchen Fällen obligat, um eine rechtzeitige<br />
Vorstellung beim Facharzt oder eine Krankenhauseinweisung veranlassen zu können.<br />
2. <strong>Nachsorge</strong> von malignen Lymphomen<br />
Die Therapie maligner Lymphome führt zu unterschiedlichen Ergebnissen. So gehen Patienten mit<br />
sogenannten Remissionen als auch solche mit Teilremissionen in die <strong>Nachsorge</strong> ein.<br />
Patienten mit hochmalignen Lymphomen oder M. Hodgkin niedrigerer Stadien werden meist nur<br />
bei Erreichen einer Remission in die <strong>Nachsorge</strong> überführt, anderenfalls bedürfen sie weiterer<br />
intensiver Therapie.<br />
Allgemeingültige <strong>Nachsorge</strong>empfehlungen zu formulieren, gelingt mit Einschränkungen nur bei<br />
dieser Patientengruppe.<br />
Es werden grundsätzlich die primär befallenen Lymphknotenstationen bzw. Organe klinisch und<br />
apparativ nachuntersucht. Hinzu kommen paraklinische Untersuchungen aller prätherapeutisch<br />
pathologischen Befunde und in jedem Fall der sog. Aktivitätsparameter (s. u.). Die 3. Säule der<br />
<strong>Nachsorge</strong> stellt die Aktualanamnese mit der Erhebung des Allgemeinbefindens, evtl.<br />
stattgehabter Infekte oder zwischenzeitlich eingetretener “B-Symptome” dar.<br />
Niedrig maligne Lymphome, vor allem der älteren Patienten, können häufig nicht in eine Remission<br />
überführt werden. Je nach Alter der Patienten und der primären Ausbreitung der Erkrankung<br />
können gute, mäßig gute und geringe Teilremissionen erreicht werden. Es wird angestrebt, diese<br />
Verbalisation durch Prozentangaben bei Knochenmarkbefall oder Zentimeterangaben bei<br />
Lymphknotenvergößerung zu objektivieren. Die Art der <strong>Nachsorge</strong> verhält sich bei niedrig<br />
malignen Lymphomen grundsätzlich individuell. So beginnen z. B. einige Lymphome mit einer<br />
Hämolyse. Nach Erreichen einer Teilremission wäre also das Erfassen von Hämolyseparametern<br />
in solchen Fällen das sensibelste <strong>Nachsorge</strong>kriterium.<br />
Allgemeingültige Prinzipien der Nachfrage<br />
Unabhängig von der Erkenntnis, dass die <strong>Nachsorge</strong> individuell verschieden gehandhabt werden<br />
muss, gelten:<br />
Befindlichkeit des Patienten<br />
Sogenannte “B-Symptome” wie Nachtschweiß, Gewichtsabnahme, Fieber und Pruritus sind, sofern<br />
sie auftreten, zugleich auch krankheitseinleitende Symptome. Mit Eintreten der Remission<br />
verschwinden sie völlig. Ein Rezidiv kündigt sich meist wieder durch B-Symptome an.<br />
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