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Empfehlungen zur Nachsorge - Tumorzentrum Land Brandenburg

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6. Tumoren des Verdauungstraktes<br />

Schematisierte <strong>Nachsorge</strong>empfehlungen werden nur für radikal oder unter kurativer Zielsetzung<br />

operierte Patienten vorgenommen. Es wird davon ausgegangen, dass palliativ-operativ oder<br />

endoskopisch-interventionell behandelte Patienten einer symptombezogenen engmaschigen<br />

Betreuung unterliegen.<br />

6.1 Oesophaguskarzinome<br />

In Deutschland erkranken jährlich etwa 3.370 Männer und 880 Frauen an einem<br />

Ösophaguskarzinom. Die Überlebensraten von Patienten mit Ösophaguskarzinom gehören zu den<br />

ungünstigsten aller Krebserkrankungen. Die relative 5-Jahresüberlebensrate liegt für Männer bei<br />

etwa 11% und für Frauen bei 8% (1).<br />

Jeder Patient mit einem Oesophaguskarzinom ist behandlungsbedürftig. Führendes Symptom ist<br />

die Dysphagie, einhergehend mit Gewichtsverlust. Nur der kleinere Teil der Oesophaguskarzinome<br />

läßt sich radikal operieren. Der Hauptanteil bedarf einer Palliativtherapie. Bei fehlender<br />

Belastbarkeit für radikale oder palliative Maßnahmen ist eine symptomatische Behandlung<br />

erforderlich.<br />

6.1.2 <strong>Nachsorge</strong>programm<br />

Der Wert einer strukturierten Tumornachsorge <strong>zur</strong> Rezidivfrüherkennung und Prognoseverbesserung<br />

ist bisher nicht belegt. Die <strong>Nachsorge</strong> sollte daher symptomorientiert erfolgen, z.B.<br />

bei Anastomosenstenosen. Aspekte der Lebensführung sind einzubeziehen.<br />

Häufigste Anlässe zu Maßnahmen in der Nachbehandlungsphase:<br />

- Dysphagien in den ersten Monaten nach einer Radikaloperation sind meist auf Narbenstenosen<br />

und nicht auf Rezidive <strong>zur</strong>ückzuführen und mit ein bis zwei Bougierungen dauerhaft<br />

zu beseitigen.<br />

- Narbenstenosen nach Strahlentherapie sind ebenfalls zu bougieren.<br />

Palliativ Behandelte sollten bei Auftreten einer Dysphagie sofort der klinischen Behandlungsstelle<br />

zugeführt werden. Behandlungsanlässe:<br />

- oesophagotracheale Fisteln können durch eine endoskopische Pertubation gedeckt werden<br />

und beseitigen die Aspiration.<br />

- ein durch Nahrungsbrocken blockierter Tubus muss endoskopisch wieder durchgängig<br />

gemacht werden.<br />

- oralwärts dislozierte Tuben werden endoskopisch entfernt und evtl. neu plaziert.<br />

- Fernmetastasen bedürfen einer befundbezogenen Behandlung.<br />

Für Radikaloperierte wird folgendes <strong>Nachsorge</strong>programm vorgeschlagen:<br />

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