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ASCHNER, Bernhard: PARACELSUS. Sämtliche Werke. Verlag Gustav Fischer, Jena, 1926-1932. BISER, Eugen: Kann Glaube heilen? Zur Frage nach Sinn und Wesen einer therapeutischen Theologie. Der Deutsche Apotheker, Heft 11/12, 1993. BRAUN, Lucien: PARACELSUS. Alchimist – Chemiker – Erneuerer der Heilkunde SV international/Schweizer Verlagshaus Zürich, 1988. GEERK, Frank: PARACELSUS. Arzt unserer Zeit. Benziger Verlag AG Zürich 1992. GOLDAMMER, Kurt: Magie bei Paracelsus. Salzburger Beiträge zur Paracelsusforschung, Folge 24, 1986. 16 LITERATUR GOLDAMMER, K. (Hrg.): PARACELSUS. Vom Licht der Natur und des Geistes. Philipp Reclam jun. Stuttgart 1984. GOLOWIN, Sergius: PARACELSUS. Mediziner – Heiler – Philosoph. Wilhelm Goldmann Verlag München 1993. HAAS, Alois M.: Wahrnehmung im "Licht der Natur". Magie als ein Schlüssel zur Natur. Nova Acta Paracelsica, Neue Folge 7, Einsiedeln 1993. PEUCKERT, Will-Erich: PARACELSUS. Die Geheimnisse. Th. Knaur Nachf. München 1990. SUDHOFF, Karl: PARACELSUS. Sämtliche Werke. R. Oldenbourg, München Berlin 1922-1933. Günter Ickert · Zum Schmiedeberg 13 · 01156 Dresden
Gunhild Pörksen DIE SEHNSUCHT NACH DER SEELE PARACELSUS UND DIE ELEMENTARGEISTER »..nichts ist geschaffen, das der Mensch nicht ergründen könnte und ist darum geschaffen, auf dass der Mensch nicht müßiggehe, sondern wandle in den Wegen Gottes, d.h. in seinen Werken. Nicht im Laster, nicht in Hurerei, nicht im Spielen, nicht im Saufen, nicht im Stehlen, nicht im Güter-Anhäufen oder Schätze-Sammeln für die Würmer, sondern er soll seinen Geist, sein Licht, seine Engels-Art auf die Betrachtung der Dinge richten, die von Gott sind. Seliger ist es, die Nymphen zu beschreiben, als zu beschreiben die Orden, seliger ist, den Ursprung der Riesen zu beschreiben, als zu beschreiben höfisches Ritual, seliger ist, Melusina zu beschreiben, als zu beschreiben Reiterei und Artillerie, seliger zu beschreiben die Bergleutlein unter der Erde, als zu beschreiben Fechtkunst und Frauendienst. Denn bei diesen Dingen wird der Geist dazu gebraucht, um in Gottes Wegen zu wandeln...« 1 Paracelsus’ Schrift über die Wesen in den Elementen ist singulär in der Literatur und der Fachliteratur der Neuzeit. Paracelsus unternimmt es darin, eine Naturgeschichte der Elementargeister zu schreiben und sie als Wunderwerke des Schöpfers in der Theologie zu verankern. Seine Ausführungen sind zauberhaft und scharfsinnig. Doch sie enthalten einen Widerspruch. Einerseits führt Paracelsus den Leser in weite, unerforschte Erkenntnisräume: es geht ihm um die Wahrnehmung, wissenschaftliche Erfassung und Darstellung eines Unsichtbaren, nämlich unsichtbarer Kräfte und Wirkmächte, die an dem, was wir »die Natur« nennen, mitarbeiten. Er begreift die Natur – er sagt meistens »die natürlichen Dinge«, die res naturae – nicht in mechanischen Abläufen, sondern beobachtet das unablässige Ineinanderwirken mannigfaltiger Lebensprozesse. Zeit und Umgestaltung spielen eine bedeutende Rolle in seinem Denken. Insofern gehört Paracelsus der Epoche der Neuzeit, wenn nicht sogar eigentlich der Zukunft an. Gleichzeitig zwingt er uns zu einem Spagat. Paracelsus ist nämlich von der Bilderwelt der Volksüberlieferung geprägt und argumentiert mit deren Begriffen und Historien. Das mutet oft lieblich und naiv, aber für einen Menschen der Gegenwart im Grunde mittelalterlich an. In dieser Spannung steht man, wenn man das Thema »Elementargeister« bei Paracelsus aufgreift. Zum Inhalt Paracelsus’ Liber de Nymphis, Sylphis, Pygmaeis et Salamandris et de caeteris Spiritibus, das Buch von den Nymphen, Sylphen, Pygmäen und Salamandern und von den übrigen Geistern ist in deutscher Sprache, dem frühen Neuhochdeutsch geschrieben. Es ist, in Relation zu den Lebensdaten des Autors, eine relativ späte Schrift, um 1537 verfasst. Der Liber de Nymphis ist zudem eine relativ kurze Schrift: im gedrängten Druck der Ausgabe aus dem 16. Jahrhundert, der Huserschen Ausgabe, hat sie einen Umfang von 33 Seiten, in der Ausgabe von Sudhoff nimmt sie 36 Seiten ein. Die Schrift ist als Ganzes konzipiert und ausgeführt, sie ist genau und durchgehend gegliedert und wenn nicht in einem Zug, so doch in einem Geist zu Ende gebracht und abgeschlossen. Der Text besteht aus einer Vorrede und 6 Traktaten, wobei der erste Traktat, und nur dieser, 2 Kapitel enthält. Unter den Tausenden von Druckseiten, die uns von Paracelsus heute vorliegen, hat diese Arbeit über die Elementargeister den stärksten Widerhall gehabt. Das gilt bis in die Gegenwart. Sie ist voller Poesie, auch sprachlich, und hat auf Künstler aller Gattungen, voran auf die Dichter gewirkt. Shakespeare beispielsweise hat sie gekannt und verarbeitet, Grimmelshausens »Simplicius 17
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