MTI-Heft 20 1003 - bei Bombastus-Ges.de
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ichtet, er habe keine Bergmännlein o<strong>de</strong>r<br />
Herdmännlein gesehen, wohl aber Feuerwesen<br />
– Züsler o<strong>de</strong>r füwrige mannen – und<br />
zwar gemeinsam mit einer <strong>Ges</strong>ellschaft ehrenwerter<br />
Luzerner Bürger am 23. Dezember<br />
1609 7 .<br />
O<strong>de</strong>r, um einen heutigen Zeitgenossen<br />
zu zitieren, Marco Pogacnik, ein Künstler<br />
aus Slowenien, ein mo<strong>de</strong>rner Geomant,<br />
schreibt in seinem 1995 erschienenen Bericht:<br />
»In <strong>de</strong>n genau 13 Monaten, die zwischen<br />
meiner ersten Kommunikation mit<br />
<strong>de</strong>n Elementarwesen am 26. Januar 1993<br />
und <strong>de</strong>r Fertigstellung <strong>de</strong>s Buchmanuskripts<br />
vergangen sind, wur<strong>de</strong>n mir alle grundlegen<strong>de</strong>n<br />
Dimensionen <strong>de</strong>r Elementarwelt<br />
durch die Elementarwesen selbst gezeigt<br />
und erläutert.« 8<br />
Wenn wir etwas Vergleichbares <strong>bei</strong> Paracelsus<br />
suchen, wer<strong>de</strong>n wir enttäuscht. Sein<br />
Text enthält zwar einige Hinweise, jedoch<br />
keine ein<strong>de</strong>utige Antwort. Allerdings sind<br />
seine Nachrichten aus <strong>de</strong>n Lebensräumen<br />
<strong>de</strong>r Elemente erstaunlich genug und geben<br />
verschie<strong>de</strong>ne Fragen auf. Beispielsweise beschreibt<br />
er die Leibesgestalt jener Wesen,<br />
charakterisiert ihre unterschiedliche Fähigkeit<br />
zu sprechen, bezeichnet Orte, an<br />
<strong>de</strong>nen sie sich gerne aufhalten und macht<br />
Aussagen darüber, wie die Elementargeister<br />
die Menschen, also uns, wahrnehmen.<br />
Ich möchte diese Bemerkungen zusammenfassend<br />
referieren:<br />
Zum Stil: Für Paracelsus gilt, dass er im<br />
allgemeinen unpersönlich schreibt und die<br />
erste Person Singular selten gebraucht.<br />
Natürlich gibt es <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong><br />
von Text zu Text. Im Liber <strong>de</strong> Nymphis<br />
kommt das Pronomen »ich« neunmal vor,<br />
ganz überwiegend in formelhaften Wendungen<br />
wie etwa: die Wesen, von <strong>de</strong>nen ich<br />
hier schreibe... Nur <strong>de</strong>r letzte Beleg am<br />
Schluss <strong>de</strong>r Schrift steht in einem bewegen<strong>de</strong>n<br />
persönlichen Zusammenhang.<br />
Zur <strong>Ges</strong>talt: Wenn Paracelsus von <strong>de</strong>n<br />
kleinen Erdleutlein berichtet – eine halbe<br />
Mannslänge, o<strong>de</strong>r auch nur zwei Spannen<br />
seien diese lang – o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Wasserfrauen,<br />
die sich an Männer heranmachen,<br />
so liegt seiner Beschreibung wahrscheinlich<br />
die Volks- und Sagentradition zugrun<strong>de</strong>.<br />
Doch fügt er eine grundsätzliche und ganz<br />
eigene Überlegung hinzu:<br />
Die <strong>Ges</strong>talt <strong>de</strong>r Elementarwesen sei von<br />
Elementarbereich zu Elementarbereich verschie<strong>de</strong>n,<br />
die Wasserleute seien also unähnlich<br />
<strong>de</strong>n Luftleuten o<strong>de</strong>r diese <strong>de</strong>n Feuerleuten,<br />
doch ähnelten alle vier <strong>de</strong>m<br />
Menschen. Nach Paracelsus’ These, o<strong>de</strong>r<br />
nach seinem Eindruck, sind die Elementarwesen<br />
nach <strong>de</strong>m Richtmaß <strong>de</strong>r Menschengestalt,<br />
nach <strong>de</strong>m Vorbild <strong>de</strong>s menschlichen<br />
Körpers konzipiert: die Wasserleute wie<br />
Menschen aussehend, die Frauen mit starker<br />
erotischer Ausstrahlung; die Luftleute<br />
»halten diese Form nicht«, steht hier im Text –<br />
gemeint ist: die menschliche Form – son<strong>de</strong>rn<br />
wer<strong>de</strong>n als »rauer, gröber, länger und<br />
stärker« beschrieben. Die Bergleutlein seien<br />
klein, die Salaman<strong>de</strong>r dagegen »lang, schmal<br />
und dürr« 9 . Festzuhalten ist, dass Paracelsus<br />
<strong>de</strong>r Menschgestaltigkeit dieser Wesen eine<br />
große Be<strong>de</strong>utung zumisst.<br />
Er versteht sie als Menschen in <strong>de</strong>n Elementen,<br />
die vom Schöpfer nach <strong>de</strong>m Bild<br />
<strong>de</strong>s Menschen erschaffen wor<strong>de</strong>n seien,<br />
nicht an<strong>de</strong>rs als <strong>de</strong>r Mensch nach <strong>de</strong>m<br />
Bil<strong>de</strong> Gottes. »Nach« ist wohl weniger als<br />
Zeitbegriff gemeint, auch das mag mitschwingen,<br />
son<strong>de</strong>rn stellt die Parallele zur<br />
Genesis her. In 1. Mose 27f. heißt es: »Und<br />
Gott sprach: Lasset uns Menschen machen,<br />
ein Bild, das uns gleich sei... Und Gott<br />
schuf <strong>de</strong>n Menschen zu seinem Bil<strong>de</strong>, zum<br />
Bil<strong>de</strong> Gottes schuf er ihn, und schuf sie als<br />
Mann und Weib.« Paracelsus betont mit<br />
Nachdruck, dass diese Wesen ihren Ort im<br />
göttlichen Schöpfungsplan haben und<br />
Wun<strong>de</strong>rwerke Gottes sind. Damit stellt er<br />
sich <strong>de</strong>r Überzeugung Martin Luthers entgegen,<br />
<strong>de</strong>r sie durchweg als Masken <strong>de</strong>s<br />
Teufels klassifiziert 10 .<br />
Zur Sprachfähigkeit: Bergleutlein und<br />
Nymphen wer<strong>de</strong>n von Paracelsus als beson<strong>de</strong>rs<br />
kommunikativ beschrieben: sie seien<br />
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