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50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle - VSVI Schleswig-Holstein

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Bauüberwachung von <strong>Böger</strong>+<strong>Jäckle</strong> wurde. Zu erwähnen ist auch die neue Fußgängerbrücke,<br />

die alte nachbarschaftliche Bande wieder zusammenfügen sollte,<br />

nachdem sie von der neuen Bundesstraße durchgeschnitten worden waren. Sie<br />

überspannt dreifeldrig mit sanftem Bogen elegant die Straße, die selber in einer Kurve liegt, ruht<br />

auf schlanken V-förmig angezogenen Stützen, die die immer schärferen Anprallkriterien nur mit<br />

Mühe erfüllen. Gefällig ist das Ganze schon, und für Autofahrer gar nicht auffällig und kaum bemerkbar;<br />

für ein anderes Überführungsbauwerk der neuen B 5, von dem der Autofahrer erst<br />

Recht keine Notiz nimmt, machten <strong>Böger</strong>+<strong>Jäckle</strong> die Ausführungsplanung.<br />

Ähnlich eng ging es nördlich von Flensburg zu, wo topografische Hinterlassenschaften der<br />

Eiszeit Planung und Bauarbeiten erschwerten. Der ständig wachsende Verkehr nach und von<br />

Dänemark, nicht nur der gewerbliche, sondern auch der private (Porno-Shops drüben/Spirituosen-<br />

und Weinläden hüben), erforderten eine großzügige Lösung, die als Bundesstraße 200<br />

ab 1964 dann auch gebaut wurde. Die kreuzenden Verkehrswege wurden, je nach Höhenlage<br />

des umgebenden Geländes, mit Brücken über- oder in Tunneln unterführt, wofür <strong>Böger</strong>+<strong>Jäckle</strong><br />

bis 1967 insgesamt acht Bauwerksentwürfe fertigten. Für die Überführung des Marienhölzungsweges<br />

war zum Beispiel ein Dreifeldsystem im Gespräch, dieses wurde ein Rahmen mit<br />

schrägen Stielen und „angehängten“ Endfeldern. Um die Idee der Felder zu betonen, die an das<br />

Haupttragwerk des Schrägstielrahmens „angehängt“ werden sollten, wurde vorgeschlagen,<br />

deren Überbaubreite etwas zu verringern. Diese rein konstruktive Gestaltung der Ingenieure<br />

wurde jedoch abgelehnt. Die Architekten aber konnten später dann, als „Brückenbauer“, machen,<br />

was immer sie wollten. Die verkehrlichen Kapazitäten der neuen B 200 stießen wegen<br />

des kleinen und großen Grenzverkehrs mit Dauerstau durch die Zollkontrollen an ihre Grenzen.<br />

Für den Fernverkehr bedurfte es daher dringend der benachbarten A 7. Wer heute auf der<br />

alten B 76 durch Flensburg gen Norden fährt, auf der B 200 oder auf der A 7 nach Dänemark,<br />

der wird sich dieses jahrzehntelange Chaos kaum noch vorstellen können. Grenze? Das war<br />

einmal!<br />

Die Vogelfluglinie und ihre Vorkriegsplanung wurden bereits erwähnt. Nach fast einem Jahrhundert<br />

stagnierenden Verkehrsausbaus im östlichen Wagrien, war die Deutsche Bundesbahn<br />

damals die treibende Kraft, einen Wandel zum Besseren zu schaffen. Die Bahnlinien von Eutin<br />

und Lübeck endeten in Neustadt – in einem Kopfbahnhof! Später ging es von dort mit einer<br />

Kleinbahn weiter, die über ein Trajekt auch Fehmarn erreichte. Die Unhaltbarkeit dieser Situation<br />

wurde schon im „Dritten Reich“ erkannt, weshalb in dieser Zeit – wie für Rügen – eine Querung<br />

des Fehmarnsundes geplant wurde, was aber wegen des Krieges nicht weiter verfolgt werden<br />

konnte. Für Fernzüge, die sich später durch das Hügelland in Richtung Fehmarn oder Dänemark<br />

schlängelten, war am Kai Großenbrode Endstation. So war es inzwischen dringend geboten,<br />

nicht nur den Fehmarnsund mit einer Brücke zu queren, sondern auch für den Fehmarnbelt eine<br />

leistungsstarke Fährverbindung zu schaffen. Dieses Ziel wurde 1963 erreicht und allseits gefeiert.<br />

Derzeit ist geplant, diese Fährverbindung durch eine feste Tunnelquerung zu ersetzen. Während<br />

sich also der Straßenverkehr streckenweise noch immer über die alte B 207 quälte, war die Bahn<br />

fein raus. Ein Knackpunkt indes waren Neustadt mit Altstadt und Hafen, der im Süden an der<br />

Neustädter Bucht liegt. Deshalb blieb nur der Weg im Norden, um das sogenannte Binnenwasser<br />

herum, eine verlandete Meeresbucht, an der als ursprüngliche Hafenstadt Altenkrempe liegt.<br />

Mit fortschreitender Verlandung wurde dieser Hafen seinerzeit aufgegeben und näher zu Mündung<br />

des Binnenwassers in die Ostsee mit einer neuen Stadt (Neustadt) verlegt.<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ingenieurbüro</strong> <strong>Böger</strong> + <strong>Jäckle</strong> 1

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