50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle - VSVI Schleswig-Holstein
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Schöne Gegend! Doch ein verlandender See riet zu Vorsicht. Das Wasser stand dort praktisch<br />
in Höhe der Oberkante des Geländes, in etwa zwei Meter Tiefe dann, unter Schwemmsanden,<br />
kamen erst tragfähige Schichten. Die Bahn hatte seinerzeit ebenfalls diesen Weg um das Binnenwasser<br />
gewählt und war nun zu unterführen. Was die Bahn seinerzeit im Baugrund gemacht hat,<br />
war nicht mehr feststellbar, jedenfalls durften weder ihre Trasse noch das Biotop des Gewässers<br />
für einen Bodenaustausch durch Baggerarbeiten gestört werden. Zur Gründung der Eisenbahnunterführung<br />
und die Querung des eigentlichen, noch offenen Binnenwassers wurden rechteckige<br />
Senkkästen vor Ort betoniert und als Brunnengründung abgesenkt. Auf dieser bereits vierspurig<br />
gebauten Umgehungsstraße, später zur E4/A1 befördert, waren mit den Anschlussbauwerken<br />
acht Über- und Unterführungen zu bearbeiten.<br />
Die Stadt und Europastadt Schwarzenbek, südlich der Schwarzen Beke im Kreis Herzogtum<br />
Lauenburg gelegen, war wegen ihrer zentralen Lage im Süden des Kreises schon immer<br />
eine Kreuzung von Post- und Handelswegen. Ihre landschaftliche Idylle änderte sich<br />
gravierend, als, just über Schwarzenbek statt über Lauenburg, die Trasse der Eisenbahnstrecke<br />
von Hamburg nach Berlin geführt wurde. Die Bahnstrecke nahm die schmale Niederung<br />
ein, und die Beke wurde einfach verrohrt. So gab es nun Übergänge über die Bahn statt<br />
über die Beke. In dem Maße, in dem der Güter-, Fern- und Nahverkehr auf der Bahn zunahmen,<br />
verminderten sich die Öffnungszeiten der Schranken und lähmten das öffentliche Leben<br />
über Gebühr. Eine Lösung ließ, wegen des Schicksals der B 404, lange auf sich warten.<br />
Schließlich wurde 1983 für die B 404 und für die B 207 eine mehrfeldrige Spannbetonbrücke<br />
über die Bahn gebaut. Bei dieser Gelegenheit konnte auch die Schwarze Beke, zumindest<br />
teilweise, wieder freigelegt werden. Anschließend (1992) wurde für Fußgänger und Radfahrer<br />
mit einem Tunnel unter der Bahn hindurch eine kurze Verbindung von Süd nach Nord<br />
geschaffen.<br />
In die Frühphase des <strong>Ingenieurbüro</strong>s <strong>Böger</strong>+<strong>Jäckle</strong> fiel auch der Bau der Umgehungsstraße<br />
Itzehoe, der Verlegung der B 5 also, die, nach der Querung der Stör, über die Delftorbrücke durch<br />
die Neustadt führte, dann über die Störschleife ihren Weg auch noch durch die Altstadt nahm<br />
und praktisch die ganze Stadt mit ihrem wachsenden Verkehr erheblich belastet hatte. Auch für<br />
diese Straße gab es Planungen aus der Vorkriegszeit, und zwar mit zwei Varianten: Die eine sah<br />
die Überquerung der Stör oberhalb von Itzehoe vor, hier für Flusskähne schiffbar, die andere<br />
unterhalb der Stadt, dort dann aber mit Küstenmotorschiffen befahrbar. Die erste Lösung schied<br />
aus, da die Umgehungsstraße die Entwicklung der Wohngebiete stark eingeengt hätte, die im<br />
Westen liegende zweite Variante verlief hingegen weitgehend in der Störmarsch. Als Sofortmaßnahme<br />
wurde aber erst mal die Trasse der B 5 auf ihrem letzten Kilometer vor der Stadt, das heißt,<br />
bis zur Delftorbrücke geändert.<br />
Vermutlich ist schon Karl der Große hier vorbeigekommen, als er an der Eider mit den Dänen<br />
Grenzfragen klären wollte. Hier wurden die Ochsen, von den Weiden hoch im Norden kommend,<br />
nach Süden weitergetrieben, hier legten in der Neuzeit die Dänen eine Chaussee an, die<br />
dann später zur Reichs- und Bundesstraße wurde. Von Süden her wurde gemäß den damaligen<br />
Chaussierungs-Usancen in einer geraden, unfallträchtigen Gefällestrecke der Geländesprung<br />
vom Geestrücken in das Tal überwunden und lief, nach der Änderung teilweise auf einem Damm,<br />
in einem großen Bogen auf die Brücke vor dem Delftor zu. Hier bestand schon lange eine feste<br />
Querung der Stör, deren letzte Ausführung nun nicht mehr den Anforderungen genügte und<br />
ersetzt werden sollte. Doch davon später.<br />
1 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ingenieurbüro</strong> <strong>Böger</strong> + <strong>Jäckle</strong>