50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle - VSVI Schleswig-Holstein

Klare Sache in Rendsburg
geschehen, dass er, als passionierter Reiter, ohne weiteres auch schon mal den einen oder anderen
seiner Zuchthengste kastrierte, wenn der denn partout nicht parieren wollte.
Seinen Mitarbeitern im Büro zahlte Homberg Spitzengehälter, verlangte aber auch abgesicherte,
immer exakt überprüfte Ergebnisse. Das führte gelegentlich dazu, dass ihm Ergebnisse
von gestern vorgelegt wurden, wenn die Rechnung von heute alles in Frage stellen konnte. Für
die Konstrukteure war sein obligatorischer morgendlicher Gang durch das Büro eine Sache des
Hangens und Bangens, denn ihr Chef erfasste ihre Zeichnungen mit einem Blick – und nervte
mit dem ewigen Spruch: „Wenn ich da hingucke, will ich dort das Maß sehen.“ In jenen Jahren
reichte das Tätigkeitsspektrum seines Büros von Großbrücken bis zum täglichen Brot der Einfeldbrücken;
letztere allein schon, um die Grundlagen des Buches „Schiefe Stäbe und Platten“ abzurunden,
das Homberg damals in Arbeit hatte.
Diese Publikation beruhte auf Modellversuchen, das heißt, auf Messungen an einfeldrigen
Al-Platten mit entsprechender Belastung. Diese Versuche konnten bis zu Einflusslinien für Auflagerkräfte
vervollkommnet werden. Eine von Hermann Jäckle angeregte Erweiterung auf durchlaufende
zweifeldrige Platten erledigte sich durch einen Anruf beim Verkehrsministerium, weil
keine ausreichenden Fördermittel verfügbar waren.
50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle