50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle - VSVI Schleswig-Holstein
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animiert wurde. Inzwischen hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung (BMVBS) das dieses Muster für Bauüberwachungstätigkeiten für<br />
seinen Zuständigkeitsbereich verbindlich eingeführt.<br />
Ein nicht vorhersehbares Problem stellte später die örtliche Mischanlage mit dem Tausendliter-Zwangsmischer<br />
dar, dem letzten im Baustelleneinsatz, einer der noch nicht vom Transportbeton<br />
verdrängt worden war. Er stand mit den Boxen der Zuschlagstoffe als zentrale Mischanlage<br />
mit einer Betonplatte auf dem Marschboden. Wegen des unvermeidlichen Absackens der<br />
Anlage in das Grundwasser bereitete die stark wechselnde Eigenfeuchte der Zuschlagstoffe<br />
ziemliche Probleme bei der Dosierung des Wassers, die letztlich durch Fixierung der Stromaufnahme<br />
des Rührwerkes am Ende des Mischvorganges gelöst werden konnte. So konnte bei der<br />
Wasserzugabe recht gut die nicht genau bekannte Eigenfeuchte berücksichtigt werden. Zur Prüfung<br />
des Wasser-/Zementfaktors wurde von der Bauüberwachung ein Verfahren entwickelt, das<br />
nach der Bestimmung des Porengehalts mit dem reduzierten, porenfreien Frischbetonvolumen<br />
und der Trockenrohdichte den rechnerischen Wassergehalt ergab. Dieses Vorgehen wurde später<br />
in der Fachzeitschrift Tiefbau, Ingenieurbau, Straßenbau (Ausgabe 6/1984) veröffentlicht.<br />
Die zahlreichen fachlich interessierten Besuchergruppen, die die Baustelle besichtigten, waren<br />
ein Problem der bauausführenden Firma, die mit ihrer Bauleistung Werbung betrieb. Die<br />
Bauüberwachung erbrachte<br />
keine sichtbaren Leistungen,<br />
Strombrücke trifft Rampe<br />
konnte die Betreuung also<br />
getrost den Bauleitern überlassen.<br />
Ernst wurde es jedoch,<br />
als sich der Bundesbauminister<br />
ansagte, letztlich der Auftraggeber<br />
der Bauüberwachung.<br />
Das Straßenbauamt<br />
schüttet eine Rampe an, damit<br />
die Wagenkolonne auf<br />
die Brücke fahren könnte,<br />
baute dort Schautafeln auf,<br />
entwarf Verkehrsregelungen.<br />
Die Wagenkolonne kam in<br />
Sichtweite, die Nervosität<br />
stieg, die schwarze Limousine<br />
mit dem Stander reagierte<br />
nicht auf Handzeichen, sondern<br />
bog auf die Baustraße<br />
ab, hielt vor dem Treppenturm,<br />
ein kleiner Herr stieg<br />
aus, der ohne Gefolge trotz<br />
gewisser Leibesfülle die zahlreichen<br />
Stufen zügig schaffte,<br />
oben traf er aufs Bauvolk, das<br />
eigentlich nur Zaungast sein<br />
Foto: W & F Archiv<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ingenieurbüro</strong> <strong>Böger</strong> + <strong>Jäckle</strong> 2