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50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle - VSVI Schleswig-Holstein

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aus, wie immer in solchen Fällen: Die einen, die Auftraggeber,<br />

reklamierten einen vermeintlichen Verlust an Haftung,<br />

die anderen, die Belegschaft, sah im Falle einer Insolvenz<br />

der GmbH & Co. KG eine geringere Deckung ihrer Ansprüche.<br />

Da die Umstellung aber rechtzeitig und ohne erkennbaren<br />

weiteren Anlass geschah, glätteten sich die Wogen<br />

bald. Wer nun aber „Co.“ werden sollte oder konnte, das war<br />

eine weitaus schwierigere Frage. Aus der Stammbelegschaft<br />

war nämlich kein Nachfolger generierbar, da hier die<br />

verdienten Mitarbeiter nicht viel jünger waren als die Firmeninhaber<br />

selbst und eine Nachfolgeregelung aus ihrem<br />

Kreis das Problem nur um einige wenige <strong>Jahre</strong> verschoben<br />

hätte. Es sollten deshalb jüngere Ingenieure sein, die das<br />

Büro für die Zukunft fit machen sollen, wie etwa Dipl.-Ing.<br />

Domröse<br />

Klaus Domröse und später auch Dipl.-Ing. Harald- Peter<br />

Hartmann. Und wie der Zufall so spielt: Auch diese beiden<br />

waren, wie zuvor schon Hajo <strong>Böger</strong> und Herman <strong>Jäckle</strong>,<br />

ziemlich gegensätzlich strukturierte Charaktere: der eine<br />

ein Denker, der andere ein Macher. Und wieder erwies sich<br />

eine diametrale personale Konstellation als Glücksfall für<br />

das ganze Büro.<br />

<strong>Böger</strong>+<strong>Jäckle</strong> waren auf diese Weise und in diesen <strong>Jahre</strong>n<br />

– 1990/1992 – für die nächsten <strong>Jahre</strong> – wie sagt man<br />

heute so schön? – gut aufgestellt. Es ist makaber, aber diese<br />

von Hajo <strong>Böger</strong> so gründlich bedachte und vehement betriebene<br />

Neu-Organisation erwies sich nach seinem viel zu<br />

frühen, plötzlichen Tod (1994) als denkbar vorteilhaft für<br />

den gesunden Fortbestand des ganzen Unternehmens.<br />

Hartmann<br />

In den fünfzig <strong>Jahre</strong>n des bisherigen Bestehens des Büros<br />

erfolgte aber noch ein ganz anderer Wandel: Waren früher<br />

eine gediegene Ausbildung, fachliches Wissen und eine gehörige Portion gesunden Menschenverstandes<br />

für die Tätigkeit eines Ingenieurs im Büro und auf der Baustelle ausreichend, so<br />

wurden allmählich, zuletzt aber immer deutlicher, weitergehende Spezial-Qualifizierungen erforderlich:<br />

Um eine Betonrezeptur zu ermitteln, um Frischbeton zu prüfen und zu beurteilen und<br />

um seine Verarbeitung vor Ort zu überwachen, war nun ein Betoningenieur erforderlich; wurde<br />

irgendwo irgendetwas geschweißt, war ein Schweißfachingenieur notwendig; dem Zimmermann,<br />

der Bolzen- und Nagelverbindungen der verschiedensten Arten herstellte, stand allerdings<br />

kein Fachingenieur zur Seite, obwohl auch das manchmal gut gewesen wäre, weil die<br />

Handwerker mit solchen Aufgaben gelegentlich fachlich überfordert waren; dem Maurer geht<br />

es ähnlich, wenn er Steingüten und Mörtelgruppen richtig verarbeiten will, seine angestammte<br />

Stein-auf-Stein-Fertigkeit ist ohnehin nicht mehr gefragt, denn in absehbarer Zeit werden nur<br />

noch Blöcke verklebt; und statt des überraschenden Kontrollbesuchs der Berufsgenossenschaft,<br />

stets gefürchtet, hat nun ein Sicherheitsingenieur vorab und ständig mögliche Gefährdungen<br />

auf der Baustelle zu ahnen und auszuschließen. Neuerdings, was allerdings auch schon wieder<br />

2 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ingenieurbüro</strong> <strong>Böger</strong> + <strong>Jäckle</strong>

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