50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle - VSVI Schleswig-Holstein
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drängende Verkehrsproblem<br />
nach einer probaten Lösung.<br />
Dort, wo früher die Ochsen<br />
in Husum zusammengetrieben<br />
wurden, um sie über die<br />
Ochsenwege nach Süden zu<br />
bringen, dort entstand später<br />
ein regional bedeutender<br />
Viehmarkt mit Viehtransport<br />
per Bahn, und im Norden der<br />
Stadt war noch nach dem 2.<br />
Weltkrieg ein großes Areal<br />
mit Pferchen, Auktionshalle<br />
und Viehverladung. Als das<br />
vorbei war, bot sich der Stadt<br />
die Möglichkeit, einen neuen<br />
Weg zu finden, der den alten<br />
Hafen berührt und anschließend<br />
den Hafenkanal (Husumer<br />
Au) mit einer Klappbrü-<br />
Es klappt auch in Husum<br />
cke quert, ähnlich der parallel verlaufenden Bundesbahn. Diese neue Trasse schließt nahe dem<br />
Bahnhof mit der neuen, großzügigen Bahnunterführung an die alte B 5 an. Mit diesem Aus- und<br />
Neubau wurde auch eine aufwendige Unterführung in das Vorland und ein behindertengerechter<br />
Fußgängertunnel mit Rampe und Aufzug erforderlich. Durch diese Arbeiten wurde die<br />
Bahn mehrfach tangiert, die deshalb gelegentlich dezent auf ihre Rechte als Bauherrenschaft<br />
verwies. Alles war schließlich bestens geraten – nur die Fischbude blieb auf der Strecke, sie wich<br />
einem Restaurant in einem massiven Gebäude.<br />
Schall und Rauch<br />
Vor Sintfluten, alles mit sich reißenden Orkanböen oder Schnee bis zur Traufe können die Menschen<br />
sich nicht schützen, ihre Verursacher nicht zur Verantwortung ziehen, der Schaden muss<br />
juristisch als höhere Gewalt eingestuft und buchhalterisch abgebucht werden. Anders der Lärm.<br />
Früher entstand er in der eigenen Firma, am eigenen Arbeitsplatz, symbolisierte Broterwerb und<br />
Fortschritt; Krach und Qualm, täglich zehn Stunden; wenn deretwegen damals die Arbeiter früher<br />
als normal gestorben wären, hätte Bismark seine Rentenkasse nicht ins Leben rufen müssen.<br />
Und wer zufälligerweise während der ersten Stahlkrise der Nachkriegszeit mal durch den Pütt<br />
gereist ist, der kennt die Kehrseite, diese pieksaubere Grabesstille. Industrielärm, donnernde<br />
Dampfloks, hupende Autos: sie waren stets auch Fanale des Fortschritts. Das kann und wird<br />
heute anders gefühlt und beurteilt. Heute muss etwas gegen die Lärmemission unternommen<br />
werden, doch als Besitzer einer Harley Davidson ist der Straßenlärm immer nur der Krach der<br />
anderen. Jahrzehntelang hatten Gleis und Straße sich gegen äußere Einflüsse schützen können,<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ingenieurbüro</strong> <strong>Böger</strong> + <strong>Jäckle</strong><br />
Foto: B + J Archiv