50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle - VSVI Schleswig-Holstein
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Das Alte weicht dem Neuen<br />
Für sinnvolle Ertüchtigungen zahlreicher Bauwerke erfolgten durch <strong>Böger</strong>+<strong>Jäckle</strong> Ermittlungen<br />
der Restnutzungsdauer, die weitergehenden Betrachtungen als Basis dienen.<br />
Hier soll nicht für Stade geworben werden, nur weil dort eines der ersten KKW gebaut und<br />
abgeschaltet wurde, nicht der restlichen Bastionen einstiger Wehrhaftigkeit wegen, oder weil im<br />
Zeughaus eine irische Band für die Belegschaft von <strong>Böger</strong>+<strong>Jäckle</strong> bis in den frühen Morgen gespielt<br />
hat, auch nicht, weil hier Heinrich der Löwe seine letzte Zuflucht nahm und Ortsteile zu<br />
einer Stadt formte; mehr schon wegen der Hanse, der Schweden, die im Hafen deutliche Spuren<br />
hinterließen. Dieser liegt im Tidebereich der Elbe, brauchte Schleusen. Auf die unter Denkmalschutz<br />
stehende Salztorschleuse soll nach ihrer gelungenen Restaurierung besonders hingewiesen<br />
werden. Im Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler findet man keinen Hinweis. Wann<br />
endlich sind Ingenieurbauwerke so salonfähig, dass sie kunstfähig sind? Die Bemühungen des<br />
Vereins „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ sind hier ausdrücklich<br />
zu erwähnen.<br />
Dort, wo die meisten Ortsnamen der Elbmarsch auf „deich“ enden, dort sind auch Neuendeich<br />
und Klevendeich zu finden, beide verbindet eine Brücke über die Pinnau. Diese ist, nach<br />
Augenschein kaum zu glauben, eine Bundeswasserstraße, von Alters her schiffbar. Bereits 1886<br />
wurde hier über die noch nicht begradigte, Ebbe, Flut und Sturmfluten ausgesetzte Pinnau eine<br />
dreifeldrige Brücke gebaut, bei der ein Feld eine Drehbrücke ist, zwei Felder fungieren pro forma<br />
noch als Flutbrücken, denn die Pinnau erhielt ein Sperrwerk. Drei praktisch gleiche Einfeldüberbauten<br />
(Gitterbogenträgern aus Profileisen), auch im Bereich der Drehbrücke, denn dort wird<br />
zum Öffnen der Brücke das Tragwerk über dem Drehpfeiler angehoben. Das System besteht aus<br />
zwei Kragträgern mit praktisch den gleichen maximalen Momenten aus Eigengewicht. Die 125-<br />
Jährige steht unter Denkmalschutz. Sie wurde behutsam instandgesetzt und hat sich dank dieser<br />
wiederholten Zuwendungen gut gehalten. Als eine der wenigen ihrer Art ist es dringend<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ingenieurbüro</strong> <strong>Böger</strong> + <strong>Jäckle</strong> 1<br />
Foto: B + J Archiv