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50 Jahre Ingenieurbüro Böger + Jäckle - VSVI Schleswig-Holstein

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ten der Tunnelabdichtung durchexerziert, aber auch der Projensdorfer Tunnel<br />

in Kiel.<br />

Dieser erste Entwurf eines Straßentunnels war eine große Herausforderung.<br />

Neben dem reinen Konzept für das Bauwerk wurde sehr viel Planungsarbeit für den Tunnelbetrieb<br />

erwartet. Bei der Beleuchtung ging es um äußere und innere Adaptionsstrecken, letztere<br />

über Lux-Meter in Stufen absenkbar, um die Helligkeit der flimmerfreien Durchfahrtsstrecke und<br />

dann um eine Ausfahrtadaption. Aus diesem Gedankengang wurden helle, aber nicht glänzende<br />

Verkleidungen der Tunnelwände erforderlich. Selbstverständlich war eine Lüftung mit Strahlventilatoren<br />

vorzusehen, und für das alles eine Notstromversorgung als Sofortbereitaggregat. Damit<br />

die Autofahrer nicht von ihrem eigenen Lärm im Tunnel erschreckt würden, wurden ihm Schallschluckdecken<br />

mit einem Absorptionszertifikat verpasst. <strong>Böger</strong>+<strong>Jäckle</strong> lieferten damit den bundesweit<br />

wohl ersten komplett ausgearbeiteten Tunnelentwurf zur Prüfung beim BMVBS ab Ein<br />

Vergleich mit holländischen Tunneln rechtfertigte den Ausstattungsaufwand. Die Beleuchtung<br />

wurde seinerzeit an der Erkennbarkeit eines fiktiven Gegenstandes auf der Fahrbahn ausgerichtet,<br />

der jedoch außerhalb des Tunnels, etwa als Hase, hundertfach platt gefahren würde. Die<br />

Steuerung, die Überwachung mit Beeinflussung von Verkehrsschildern und Ampeln, alles war<br />

vom Besten und wurde von der Warte über dem Tunnel zur Polizei übertragen - lief prima!<br />

Schließlich kam aber eine konsternierende Meldung aus den Niederlanden: In Hollands Tunneln<br />

gibt es keinen Schallschutz! Die flimmerfreien Leuchtenbänder sind Punktleuchten gewichen,<br />

die Tunnelverkleidung, so noch vorhanden, ist unwirksam. Inzwischen war ein Tunnelrohbau aus<br />

dem „Dritten Reich“ entsprechend hochwertig ausgestattet worden. Nun also alles zurück,<br />

die Rückbaukosten werden<br />

durch die Energieeinsparun-<br />

Loch für Gleise in Ebene -2<br />

gen mehrfach gedeckt.<br />

Nach langwierigen Verhandlungen<br />

konnten <strong>Böger</strong><br />

+<strong>Jäckle</strong> einen Bieterwettbewerb<br />

für die südliche Rampe<br />

der vierten Röhre des Elbtunnels<br />

gewinnen, weil allein<br />

durch die Änderung eines architektonischen<br />

Details sich<br />

ein Preisvorteil von einer Million<br />

Euro ergab. Außerhalb<br />

des Wettbewerbs kam die<br />

um zwei Spuren erforderliche<br />

Verbreiterung der Hochstraße<br />

über das Hafenrandgelände,<br />

die durch Tausalze<br />

so stark geschädigt war, dass<br />

sie, vor weiteren Maßnahmen,<br />

durch Betonersatz und<br />

Archiv J +<br />

Klebebewehrung zu ertüch-<br />

B<br />

tigen war. Foto:<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ingenieurbüro</strong> <strong>Böger</strong> + <strong>Jäckle</strong>

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