Möbel, Pendulen, Bronzen, Spiegel, Tapisserien ... - Koller Auktionen
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<strong>Möbel</strong> & Antiquitäten | <strong>Möbel</strong>, Uhren, <strong>Tapisserien</strong>, <strong>Bronzen</strong><br />
1236 (Detail)<br />
1236*<br />
FOLGE VON 11 GROSSEN TAPETEN „LES ZONES<br />
TERRESTRES“, späte Restauration, aus der Manufaktur Zuber & Cie.,<br />
Rixheim, Ende 19. Jh.<br />
Polychromer Handdruck auf Rollenpapier mit gestrichenem Fond.<br />
Panorama bestehend aus 31 Bahnen, aufgezogen auf moderne<br />
Aluminiumpaneele. H 225 cm, Gesamtlänge 18 m.<br />
Provenienz: Aus deutschem Besitz.<br />
Bedeutende Folge von bestechender Qualität.<br />
Der Zyklus „Les Zones Terrestre“ zählt zu den letzten grossen<br />
Panoramatapeten, die in Frankreich entstanden. Die Firma Zuber liess das<br />
31 Bahnen umfassende Landschaftspanorama von Eugène Ehrmann entwerfen,<br />
Théophile Schuler fügte die Tierdarstellungen hinzu. Das Werk<br />
zeigt fünf sehr gegensätzliche Landschaften: das Eismeer, die Schweiz,<br />
Algerien, Bengalen und Kanada. Das Panorama verbindet sich zu einem<br />
Kontinuum und lässt etwa die Alpen unmittelbar in das Eismeer übergehen.<br />
Ein Vergleichsstück befindet sich im Deutschen Tapetenmuseum im<br />
Hessischen Landesmuseum Inv. Nr. 419.<br />
Ausschliesslich in Frankreich wurden mit grossem Aufwand derlei<br />
Panoramatapeten hergestellt, die zu den herausragenden Leistungen der<br />
Tapetenkunst zählen. Sie zeigen kein sich rapportierendes Muster, son-<br />
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dern eine aus bis zu 32 aneinander zu klebenden Tapetenbahnen bestehende<br />
Landschaftsdarstellung. Da sie nicht gemalt sondern gedruckt wurden,<br />
waren bis zu dreitausend einzelne Holzmodelle für die verschiedenen<br />
Figuren notwendig. Vom ersten Entwurf einer solchen Tapete bis zur<br />
Auslieferung vergingen nicht selten bis zu zwei Jahre.<br />
Kurz vor 1800 entwickelt, begeisterten sie über ein halbes Jahrhundert das<br />
Publikum in ganz Europa, Amerika und sogar in Australien. Slebst heute<br />
kann man sich der Faszination, die von diesen Meisterwerken ausgeht,<br />
nicht entziehen.<br />
Die Manufaktur Zuber, tätig ab 1800, war im 19. Jahrhundert neben der<br />
Tapetenfabrik von J. Dufour die bedeutendste Herstellerin solch ausserordentlich<br />
dekorativer Tapeten. Im „Dictionnaire de l’Industrie“ aus dem<br />
Jahr 1804 wurde zu dieser neuen Art der Dekoration Folgendes festgehalten:<br />
„Presque inconnu en 1760, l’art du papier de tenture a fait de tels progrès<br />
en vingt années qu’ à peine les manufactures, qui se sont multipliées<br />
depuis, suffisent aux besoins d’une mode constante et soutenue, parce<br />
qu’elle est moins dispendieuse“. Die „mécanisation de la production“<br />
wurde mit der „technique de la taille-douce“ durch J. Zuber ab 1827 revolutioniert<br />
und stetig weiterentwickelt.<br />
CHF 16 000.- / 26 000.-<br />
(€ 11 940.- / 19 400.-)