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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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XCVIII JIuscuiii für Kunst und (icwerbe.<br />

allen voran, hauptsächlich wegen <strong>der</strong> dorthin gehörigen Porzellane und<br />

Fayencen. Ihm zunächst stehen das Mittelalter vom 11. bis 15. Jahr-<br />

hun<strong>der</strong>t mit M 3150 und das 16. Jahrhun<strong>der</strong>t mit M 2733. Beide Ab-<br />

theilungen würden mit weit höheren Summen erscheinen, wenn die<br />

erheblichen privaten Beiträge, die ihnen im verflossenen Jahre zu Gute<br />

kamen, hier einzustellen wären.<br />

Der Durchschnittspreis für das einzelne Stück stellte sich auf JV( 110,<br />

niedriger als in den beiden Vorjahren, um M 25 höher als <strong>der</strong> Durchschnitts-<br />

preis sämmtlicher für die Sammlungen von Anbeginn gekaufter Gegenstände.<br />

Nie<strong>der</strong>deutsche Schnitzmöbel.<br />

Eine ausserordentliche Vermehrung unserer Sammlung nie<strong>der</strong>deutscher<br />

Schnitzmöbel verdanken wir <strong>der</strong> letztwilligen Verfügung des am28.Dec. 18i)7<br />

zu Nervi bei Genua verstorbenen Herrn Carl Gottfried Sohst. In seinem<br />

Testamente hatte dieser langjährige Freund des Museums für Kunst und<br />

Gew^erbe diesem die in seinem Hause in <strong>der</strong> Johns-Allee zu Hamburg<br />

befindlichen alterthümlichen Möbel, als Schränke, Truhen. Tische, Stühle,<br />

Kassetten und Kästchen mit kunstvoller Schnitzerei, ferner eine grosse<br />

geschnitzte Holzplatte mit <strong>der</strong> Leidensgeschichte Chiisti, einige andeie<br />

einzeln aufgeführte Schnitzwerke und eine Anzahl Delfter Fayence-A^asen<br />

vermacht. „Sollten sich" — so hatte <strong>der</strong> Erblasser bestimmt — „unter<br />

den vermachten Gegenständen etwa solche befinden, welche für die<br />

Sammlung als nicht geeignet erachtet werden, so möge das Museum<br />

solche Gegenstände verkaufen und den Erlös für seine Zwecke verwenden".<br />

Endlich hatte Herr Sohst mit jener liebenswürdigen Bescheidenheit, die<br />

ihn im Leben stets auszeichnete, noch verfügt, dass die aus seinem<br />

Vermächtniss zur Aufstellung kommenden Gegenstände nicht mit seinem,<br />

als des Gebers Namen bezeichnet werden sollten.<br />

Nachdem die uns von den Testamentsvollstreckern, den Herren<br />

W. H. Kaemmerer und Dr. jur. K. M. Hartmann ausgelieferten Gegen-<br />

stände des Vermächtnisses in das Museum überführt worden waren,<br />

erwies sich, dass einzelne Stücke entbehrt werden konnten, entwe<strong>der</strong>,<br />

weil gleichai'tige sich schon in <strong>der</strong> Sammlung befanden, o<strong>der</strong> weil sie für<br />

mo<strong>der</strong>ne Wohnungseinrichtung umgearbeitet worden waren. Diese wurden<br />

bestimmungsgemäss veräussert und aus dem Erlös solche Schnitzmöbel<br />

angeschafft, die <strong>der</strong> von Herrn Sohst bevorzugten Eichtung entsprechen<br />

und den zurückbehaltenen Stücken möglichst nahe kommen, um so die<br />

Stiftung als eine einheitliche hervortreten zu lassen. Auf diese Weise<br />

ist unser Bestand an geschnitzten Truhen des zwischen Elbe und Weser<br />

vom Mittelalter bis in das 17. Jahrhun<strong>der</strong>t herrschend gewesenen Typus<br />

durch Stücke von hervorragen<strong>der</strong> Bedeutung vervollständigt worden.

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