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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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CXX^T! Museum für Kunst und Gewerbe.<br />

erfüllen haben, dürfen sie sich beschränken anf die Vorführung- erlesener<br />

Typen, für <strong>der</strong>en Auswahl neben dem Werdegang <strong>der</strong> Manufacturen die<br />

Entwickelung <strong>der</strong> Technik und des Geschmackes bestimmend sein sollten.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> ]\Iuseen auf diesem Felde beschränkte sich bisher<br />

meistens auf ein Leben von <strong>der</strong> Hand in den ]\Iund. Zufällige Gelegen-<br />

heiten, örtliche Angebote nuissten bei den Meisten genügen zum Ausbau<br />

<strong>der</strong> Samndungen. Aus dieser behaglichen Stille sind die Museen auf-<br />

gerüttelt worden durch die Aussichten, die ihnen im Sommer vorigen<br />

Jahres die Versteigerung <strong>der</strong> Georg Hirth'schen Porzellan-Sammlung zu<br />

München eröffnete. Die Versteigerung dieser Vielen schon lange wohl<br />

bekannten Porzellan-Sammlung wurde durch einen mit Abbildungen reich<br />

ausgestatteten, auch literarisch verdienstvollen Katalog eingeleitet. Mag<br />

<strong>der</strong> Verlauf und <strong>der</strong> Erfolg Manchen enttäuscht haben, weil die Höhe<br />

<strong>der</strong> von An<strong>der</strong>en wirklich gezahlten Preise ihm Hoffnungen auf ersehnten<br />

Besitz zerstörte, o<strong>der</strong> weil er den in einigen Fällen erfolgenden „Rückkauf<br />

um jeden Preis" mit Recht ungehörig fand, diese Versteigerung hat doch<br />

die nützliche Wirkung gehabt, wie keine ihrer Vorgängerinnen die Vorsteher<br />

<strong>der</strong> deutschen Museen in grosser Zahl zum Wettbewerb zusammen<br />

und ihnen vor Augen zu führen, was auf diesem beschränkten Felde<br />

ihres Arbeitsgebietes noch und bald gethan werden muss. Angesichts<br />

dieses Nutzens <strong>der</strong> Hirth'schen Versteigerung kann das nach ihren<br />

Ergebnissen erwartete Anziehen <strong>der</strong> Preise für schöne alte Porzellan-<br />

figuren auf die Dauer nicht beunruhigen. Ein Steigen <strong>der</strong> Preise für<br />

Altsachen, die keine Unica sind, und das sind Porzellanfiguren nur aus-<br />

nahmsweise, führt immer nach kurzer Zeit zu einem Rückschlag, <strong>der</strong><br />

darin begründet ist, dass die erhöhten Preise manche Besitzer, die zu<br />

den niedrigeren nicht veräussert hätten, zu Angeboten verlocken und<br />

damit eine die Nachfrage übersteigende Versorgung des Marktes eintritt.<br />

lieber die grössten Mittel — rund 15 000 M — verfügte das<br />

Bayerische National m US eum, ohne diese jedoch auf seine <strong>der</strong> Ver-<br />

vollständigung noch so sehr bediuftigen Sammlungen von Werken <strong>der</strong><br />

beiden bayerischen j\[anufakturen Frankenthal und Nymphenburg zu<br />

konzentriren. Auf Porzellane nicht bayerischer Herkunft wurden rund<br />

3000 M, auf Gegenstände aus an<strong>der</strong>en technischen Gebieten rd, 4000 M<br />

verausgabt. Immerhin kamen den Ankäufen von Erzeugnissen Nymphenburgs<br />

noch rd. G450 M zu Gute, wofür 39 Stücke angekauft wurden, darunter<br />

als Hauptstücke die beiden schönen Kin<strong>der</strong>büsten Nr. 216 u. 217 des<br />

Katalogs zu 1500 M.<br />

Beinahe ebenso grosse Mittel verwandte das Germanische<br />

Nationalmuseum in Nürnberg auf den Ankauf von Porzellanen.<br />

Von den für zusammen 13 Stücke gezahlten 6400 M entfielen 5635 M<br />

auf 10 Porzellane, darunter ein historisches Hauptstück, die von Conrad

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