Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

Terricoleii von verscliiedenen Gelneten der Erde. 21
Terricoleii-Fauna eng an die ihm benachbarten Insehi, in erster Linie
Hahnahera und Borneo, anschliesse. Das mir vorliegende Material bestätigt
diese Annahme und bietet insofern nichts Ueberraschendes. Wie im ganzen
Malaj'ischen Archipel, so ist auch auf Celebes die artenreiche Gattung
Amyntas {Perichaeta) durchaus vorherrschend. Es entspräche jedoch
kaum der von mir stets so hochgestellten Bedeutsamkeit der Terricolen
für die Feststellung der faunistischen Beziehungen, wollte ich mich mit
dieser allgemein gehaltenen Angabe begnügen. Ich sehe mich demnach
vor die Aufgabe gestellt, den faunistischen Charakter der Celebes-Terricolen
etwas eingehender zu erörtern.
Wohl bei keinem Gebiet und bei keiner Terricolen-Gruppe stellen sich
einer derartigen Aufgabe grössere Schwierigkeiten entgegen, als bei den
Amyntas-Arien des Malayischen Archipels. Einestheils liegt das an der
Ungunst des Materials. Es ist nicht immer leicht, die charakteristischen
Merkmale der Arten herauszufinden. Vielfach ist die systematische Werthigkeit
gewisser Organisationsverhältnisse noch nicht klargestellt. Manche Unter-
schiede, die zur Sonderung der Formen benutzt worden, beruhen wahr-
scheinlich nur auf Variabilität oder verschiedenem Eeifezustand, manche
wohl gar nur auf verschiedener Konservirung ; in einigen Fällen ist sicher
nur ein besonderer Erektions-Zustand gewisser Organe bei der Konservirung
fixirt und später zur Charakterisirung der Art verwandt Avorden. Manche
Charaktere, denen vielleicht eine besondere Bedeutung für die Verwandt-
schaftsverhältnisse zukommt, sind dagegen häufig unberücksichtigt geblieben.
Es ist daher in vielen Fällen unmöglich, aus einer solchen nackten und
mehr weniger lückenhaften Diagnose den Charakter der Art und ihre
Verwandtschafts-Beziehungen zu anderen Arten zu ersehen. Die ganze
Masse der Amyntas-Arien aber liegt vor einem, wie ein ungelöstes Eössel-
sprung-Räthsel ; hier und dort sind einige sichere oder fragliche Verbindungs-
linien gezogen; die meisten Felder jedoch stehen noch isolirt, und viel fehlt
an der vollen Lösung, die den Sinn der scheinbar zusammenhanglosen
Worte des Eäthsels ergäbe.
Anderntheils beruht die Schwierigkeit der Aufgabe auf der peregrinen
Natur der Amyntas. Nur wenige Terricolen-Formen sind so sehr, wie gewisse
Arten dieser Gattung befähigt, sich durch den Menschen verschleppen zu
lassen und sich dann in den neubesiedelten Gebieten auszubreiten. Konnte
es doch vor Zeiten scheinen, als gehöre der ganze Tropengürtel zum Gebiet
der Gattung Amyntas (Perichaeta). Glückhcherweise lassen sich diese Welt-
wanderer an der sprunghaften Art ihres Auftretens meist leicht erkennen.
Wie aber soll man bei den einzelnen im eigentlichen Gebiet der Terricolen-
Gruppe gefundenen Formen feststellen, ob der betreffende Fundort ihre
speziellere Heimath ist, ob sie nicht innerhalb des Amyntas - (iehieie?.
verschlejDpt worden sind? A. (P.) biserialis E. Perb. z. B. ist in Surinam,