edward brown, md

Edwarct-Bro^ns M. D. 20*
Das v. Capitel.
Klagenfurt. ZierathcnvondcnLuthcrischenher. Dreyvortrefliche
Brunnen. DcrWerdSee. Zwo lange höltzerneBrü.
cken. Eisen Bergwerck. Der hohe Luibel-Berg von einer
wunderlichen Gestalt. Wie fich Herr Brown über diesen
Berg verwundert/welcher fick inverschiedenc Krümmen hin
und wieder bieget. Dieser Weg wird auch im Winter
brauchbar gehalten.
On hmnen kamen wir nach Klagenfurt/ vor alters ciauäia genannt/
welches nunmchro die Haupt-Stadt in Kärnten ist; eine
schöne viereckichte Stadt/mit eine»! feinen Maurumgeben.Der
Wall ist sehr breit/ und hat an jedem Eck einBollwerck/ und
mitten in jeder Seiten auch eines. Die Strassen find grade und
gleichförmig / so wol als die Wercke; auch stehet ein sehr schönerMarcktin
der Mitten. Alles was man hier schönes siehet / hat man den
fieissigen und verstandigen Lutheranern zu dancken / als sie in diesem Lande
noch in grosser Anzahl gewöhnet hatten. Der Marck ist gezicret mit einer
Marmorsteinernen Säule / aufwelchcr ein Marien-Bild stehet/ nebenst dem
Bildnkß des Käysers. Zuförderst abcr ist mitten aus demselben zu sehen ein
auf welchem ein grosser wunderbarer
Drach aus einem Stein gemacht / vor welchem Hercu!e8 mit der Keule
stehet; den das gemeine Volck vor einen Bamen halt/ der diesen Drachen in
dieser Gegend umgebracht D eses Stück hat man also aus dem obgemeldF
ten Salfelde hergebracht. Und sind also drey vortreffliche Brunnen in diesen
Berg'Landern merckwürdig/ nemlich diezwecnvon St. Veit/und Klagenfurt/und
noch ein anderer ausweissem Marmor zu Saltzburg.
Unter die verkehrten und unbillichen Gewonheiten und Lands-Gebräuche
vonKärnten/wirdbeydem^nea8yIvio auch diese gerechnet/ so vor alters
aUhier soll im Schwange gegangen seyn : daß man einen Mann / welcher