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Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ

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NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong> ÖBf-<strong>Wiesen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong><br />

finden sich dagegen Feuchtwiesen die einmal mehr den Pfeifengraswiesen und dann wieder feuchten Bürstligsrasen<br />

entsprechen. Die nassesten Bereiche werden dagegen von Kleinseggenriedern eingenommen. Im nördlichen<br />

Teil der Fläche herrschen prinzipiell sehr ähnliche Verhältnisse, allerdings vermitteln hier die wechselfeuchten und<br />

trockenen Trespenwiesen stellenweise stark zu den Trespen-Glatthaferwiesen. Die feuchten Standorte werden<br />

von Pfeifengraswiesen eingenommen, Kleinseggenbestände fehlen hier. Im nordöstlichsten Bereich ist ein großer<br />

Feuchtwiesenbestand brachgefallen und zeigt erste Ansätze zur Verbuschung, eine kleinere Feuchtwiesenbrache<br />

findet sich auch <strong>im</strong> Oberhangbereich (durch einen alten Drainagegraben vom Rest der Wiese getrennt).<br />

36500 Hurrwiese<br />

Aus naturschutzfachlicher Sicht sehr wertvoller, und trotz seiner Kleinheit auffallend vielfältiger und ausgesprochen<br />

artenreicher <strong>Wiesen</strong>komplex inmitten der Waldungen des Hollerbergs. Die <strong>Wiesen</strong> beherbergen zahlreiche<br />

seltene und gefährdete Arten sowohl der Trocken- als auch der Feuchtstandorte, von denen an dieser Stelle nur<br />

die Pannonische Kratzdistel (Cirsium pannonicum, vereinzelt in der weißen Farbvariante!), Breitblättrige Platterbse<br />

(Lathyrus latifolius), Weidenblättriger Alant (Inula salicina), Moor-Blaugras (Sesleria uliginosa) oder Schmalblättriges<br />

Wollgras (Eriophorum angustifolium) genannt seien. Be<strong>im</strong> vorherrschenden <strong>Wiesen</strong>typ handelt es sich um<br />

wechselfeuchte Trespenwiesen, die in den unteren Teilen der Fläche in Trespen-Glatthaferwiesen übergehen.<br />

Diese nehmen die zentralen Teile der Fläche ein und werden großteils noch regelmäßig gemäht (sowohl in den<br />

nördlichen als auch den südlichen Hanglagen finden sich aber auch kleinere, teils von Verbuschungsinitialen<br />

durchsetzte Brachebestände). In den südlichen Hangbereichen herrschen dagegen feuchtere Verhältnisse, wobei<br />

<strong>im</strong> Bereich von lokalen Quellaustritten auch Kleinseggenrieder mit Davallsegge (Carex davalliana) zu finden sind.<br />

Die Feuchtwiesen liegen leider seit längerem brach und zeigen in Teilen bereits einen stärkeren Gehölzaufwuchs<br />

(v.a. Fichte). Die landwirtschaftliche Nutzung sollte hier alsbaldigst wieder aufgenommen werden, ansonsten drohen<br />

die Bestände <strong>im</strong> Laufe der nächsten Jahre zu verwalden. Erwähnt sei auch noch eine kleine, künstlich angelegte<br />

Suhlstelle bzw. Tränke <strong>im</strong> zentralen Bereich der Fläche, die als Laichplatz für die Gelbbauchunke von Bedeutung<br />

ist.<br />

47400 Schwabenwiese<br />

Naturschutzfachlich sehr wertvoller, ausgesprochen artenreicher, von Quellen durchsetzter Feuchtwiesenkomplex.<br />

Es handelt sich großteils um magere Bachdistelwiesen, die stellenweise zu den Kleinseggenriedern vermitteln. In<br />

den unteren, etwas trockeneren Bereichen gehen sie in wechselfeuchte Trespenwiesen über. Die Bestände beherbergen<br />

eine Reihe seltener und gefährdeter Arten, genannt sei etwa das reiche Vorkommen von Breitblättrigem<br />

Knabenkraut (Dactylorhiza majalis, großteils wohl Hybridschwarm mit D. incarnata), Trollblume (Trollius europaeus)<br />

oder Niedriger Schwarzwurzel (Scorzonera humilis). Die in einer Waldlichtung gelegene, nur zur Hälfte<br />

<strong>im</strong> Besitz der Bundesforste befindliche Wiese ist in ihrer Gesamtheit höchst schützenswert.<br />

56301 und 56302 Hametwiese<br />

Als Naturdenkmal ausgewiesen. Die blütenreichen Magerwiesen des unteren Teils werden <strong>im</strong> Norden und Osten<br />

von sehr schönen Heckenzügen begrenzt, welche viel zum landschaftlichen Reiz des Gebiets beitragen. Bei den<br />

<strong>Wiesen</strong> handelt es sich <strong>im</strong> wesentlichen um wechselfeuchte Trespenwiesen, die neben verschiedensten Orchideen,<br />

wie etwa der Kugelorchis (Traunsteinera globosa) und der Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea),<br />

eine Vielzahl weiterer seltener und gefährdeter Arten beherbergen. An Quellaustritten <strong>im</strong> oberen Hangbereich<br />

haben sich Kleinseggenrieder entwickelt, hier findet sich eine schöne Population des Sumpfstendels (Epipactis<br />

palustris). Die Quellbereiche sind für das Wild attraktiv und in Teilen durch Suhltätigkeit und Trittschäden stärker<br />

beeinträchtigt, auch das starke Hervortreten von verschiedenen Binsen ist wohl darauf zurückzuführen. Bei dem<br />

oberern von schönen Heckenzügen umgrenzter Teil handelt es sich <strong>im</strong> um wechselfeuchte Trespenwiesen. Sie<br />

sind ausgesprochen artenreich und beherbergen eine Fülle seltener und gefährdeter Arten. Neben dem reichen<br />

Orchideenvorkommen seien etwa Prachtnelke (Dianthus superbus), Trollblume (Trollius europaeus), Pannonische<br />

Kratzdistel (Cirsium pannonicum) oder Teufelsabbiß (Succisa pratensis) erwähnt.<br />

Revier Stadlhütte<br />

5700 Wildbretfleck<br />

Sehr artenreiche ungedüngte frische Fettwiese. 7 gefährdete Blütenpflanzen gefunden, 1 davon stark gefährdet.<br />

Aufrechterhaltung der aktullen Bewirtwschaftung. Keine Düngung!!! Strukturierter Waldmantel ausgebildet, dieser<br />

sollte regelmäßig gepflegt werden (regelmäßiges abschnittweise auf Stock setzen, Pflegemahd des Saums in 1-2<br />

jährigem Turnus).<br />

13602 Laaber Weide<br />

Sehr artenreiche Trespenwiese, einige gefährdete Blütenpflanzen. Potentielles Wachtelkönig-Gebiet. Aktuelle<br />

extensive Bewirtschaftung angepasst. Später Mahdzeitpunkt (wegen Wachtelkönig) sollte beachtet werden.<br />

Seite 136

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