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Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ

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NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong> ÖBf-<strong>Wiesen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong><br />

keine Geländeveränderungen,<br />

keine Entwässerungsmaßnahmen,<br />

kein Entfernen von Landschaftselementen (Hecken, Felsen, Raine, Böschungen, Einzelbäume,<br />

…),<br />

kein Umbruch,<br />

keine Einsaat,<br />

keine Nutzungsumwandlung (Aufforstung, Energiepflanzen,…),<br />

kein Entfernen von Hochstammobstbäumen (wenn nötig, dann Nachpflanzung).<br />

Bei naturschutzfachlich besonders wertvollen <strong>Wiesen</strong> können zudem Pflegeauflagen in den Pachtvertrag<br />

aufgenommen werden, wie z.B. Festlegung eines frühesten Mahdzeitpunktes oder der max<strong>im</strong>alen<br />

Schnitthäufigkeit oder Vorgaben zur Düngereduktion bzw –verzicht.<br />

Auf jeden Fall sollte der Passus, dass die Wiese 1x in 3 Jahren gedüngt werden muss, der sich noch<br />

in alten Verträgen findet, ausnahmslos gestrichen werden.<br />

6.4.4 Wildäcker<br />

Aus naturschutzfachlicher Sicht problematisch ist die Anlage von Wildäckern. Dabei sind insbesondere<br />

„alte“, naturschutzfachlich interessante <strong>Wiesen</strong> betroffen. Deren Biozönosen (Pflanzen und Tiere)<br />

werden durch Umbruch und Neuansaat (meist mit Düngergaben begleitet) zerstört. Oft finden sich<br />

randlich noch Reste der alten <strong>Wiesen</strong>vegetation, die Hinweis auf die ehemalige Pflanzenausstattung<br />

geben. Von ihnen kann auch einer Regeneration der Fläche wieder ausgehen.<br />

Keine Anlage von Wildäckern auf naturschutzfachlich wertvollen <strong>Wiesen</strong><br />

Lösungsansatz:<br />

wertvolle <strong>Wiesen</strong>, die erst kürzlich umgebrochen wurden, sollten unbedingt in <strong>Wiesen</strong> rückgeführt<br />

werden. Dabei nicht herkömmliche <strong>Wiesen</strong>mischungen einsäen sondern Mähdrusch von ähnlichen<br />

(wo möglich benachbarten) Flächen verwenden!<br />

Beachten der „Richtlinien zur Anlage von Wildäckern“ Anhang VII.<br />

6.4.5 Waldmantelpflege<br />

Waldmäntel sind artenreiche, wichtige Übergangslebensräume (Ökotone). Strukturreich aufgebaute<br />

Waldmäntel wirken sich auch positiv auf die Stabilität der Wälder aus. Im Kalk-<strong>Wienerwald</strong> sind oft<br />

interessante strauchreiche Waldmäntel anzutreffen, <strong>im</strong> Flysch-<strong>Wienerwald</strong> fehlen sie meist. Das Fehlen<br />

eines Waldmantels wirkt sich durch die starke Beschattung, den hohen Laubstreuanfall und das<br />

Zuwachsen der <strong>Wiesen</strong> negativ auf die <strong>Wiesen</strong>bewirtschaftung aus.<br />

Schaffung und Pflege eines gut strukturierten Waldmantels mit Strauchgürtel.<br />

Lösungsansatz:<br />

Pflege des Strauchmantels: regelmäßiges Entfernen der spontan aufgekommenen Bäume und Zurückschneiden<br />

der Sträucher. Alle 5 bis 10 Jahre sollte je 1/3 des Strauchgürtels (ca. 25m-<br />

Abschnitte) freigeschnitten werden, wobei langsamwüchsigere Straucharten gezielt gefördert werden<br />

sollten.<br />

Bei fehlendem Waldmantel: regelmäßige Entfernung des überhängenden Traufes, damit die Wiese<br />

weiterhin opt<strong>im</strong>al bewirtschaftet werden kann. Dies ist dann aus naturschutzfachlicher Sicht unbedingt<br />

nötig, wenn sich eine licht- und wärmeliebende Saumvegetation gebildet hat, bzw. sich auf zu<br />

intensiv genutzten Flächen randlich magere und artenreiche Bereiche erhalten haben. Durch die<br />

leichtere Bewirtschaftung durch den Landwirt kann die Gefahr des Zuwachsens der Fläche vom<br />

Rand her und damit der schleichende Flächenverlust min<strong>im</strong>iert werden.<br />

Zur Schaffung eines Waldmantels können gezielt Einzelbäume oder Baumgruppen am Waldrand<br />

entnommen werden, seltenere Baumarten und stehendes Totholz bzw. absterbende Bäume sollten<br />

nach Möglichkeit belassen werden.<br />

Umsetzung ev. über Selbstwerber oder durch die Forstarbeiter.<br />

Um magere Saumvegetation oder wertvolle Strauch- oder Waldmäntel nicht zu gefährden, sollte für<br />

die Waldmantelpflege nicht standardmäßig mit einem Forstmulcher gearbeitet werden.<br />

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