Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ
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NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong> ÖBf-<strong>Wiesen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong><br />
5.6.2.1 Nutzungsaufgabe<br />
Die Nutzungsaufgabe ist die Hauptursache für das Verschwinden der <strong>Wiesen</strong>.<br />
Dabei spielen 3 Aspekte eine Rolle:<br />
1.) sukzessives Zuwachsen der <strong>Wiesen</strong> vom Rand her lässt die <strong>Wiesen</strong>fläche schrumpfen. Außerdem<br />
kann mangelnde Waldrand- und Waldsaumpflege zum Verlust von wertvollen Saumgesellschaften<br />
führen, die oft mager oder wärmebegünstigt und damit artenreicher als der Rest der Fläche sind. Zusätzlich<br />
sind viele Waldwiesen durch starke Beschattung durch den angrenzenden Hochwald und<br />
Laubakkumulation beeinträchtigt (die lichtliebenden <strong>Wiesen</strong>arten werden dadurch zu Gunsten von<br />
Waldunterwuchsarten zurückgedrängt).<br />
2.) Sonderstandorte innerhalb bewirtschafteter <strong>Wiesen</strong> wie z.B. quellige Bereiche, Feuchtstellen oder<br />
steile Böschungen, werden aus der landwirtschaftlichen Nutzung ausgenommen, da sie maschinell<br />
kaum zu bewirtschaften sind. Dies führt zu einem Verlust von seltenen an diese speziellen Standorte<br />
angepassten Arten<br />
3.) völlige Nutzungsaufgabe: in etwa 10% der Flächen sind aktuell nicht verpachtet bzw. liegen brach.<br />
Die Bewirtschaftung der oft kleinen Flächen mit langen Anfahrtswegen ist oft nicht rentabel. Die Situation<br />
könnte sich in Zukunft noch verschärfen, da viele der Betriebe knapp vor der Aufgabe stehen,<br />
bzw. keinen Hofnachfolger haben.<br />
Abbildung 51: Vordringen des Waldes nach Nutzungsaufgabe (<strong>im</strong> Bildhintergrund). ID 46900, Groisbachwiese.<br />
Foto N. Sauberer<br />
Zuwachsen von <strong>Wiesen</strong><br />
Einen Hinweis auf das Ausmaß des <strong>Wiesen</strong>schwundes durch den Effekt des randlichen Zuwachsens<br />
kann der Vergleich der aktuellen <strong>Wiesen</strong>fläche mit der Parzellengröße laut Kataster geben. Dabei<br />
müssen jedoch die Ungenauigkeit der alten Parzellengrenzen und auch Digitalisierungsfehler berücksichtigt<br />
werden. Eine willkürliche Auswahl von 6 Flächen in den Revieren Ried und Pressbaum, die<br />
zumindest teilweise an Wald angrenzen, gibt jedoch Hinweise auf eine Verkleinerung der jeweiligen<br />
<strong>Wiesen</strong>flächen um 10 bis 40%.<br />
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