Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ

NATURSCHUTZBUND NÖ ÖBf-Wiesen im Wienerwald
5.2.2.6 Borstgrasrasen
Borstgrasrasen (oder auch Bürstlingsrasen genannt) sind bodensaure Magerrasen, die durch Beweidung
entstanden sind. Sie werden von einer Grasart, dem Bürstling, dominiert und sie sind sehr niedrigwüchsig.
Bürstlingsrasen sind im Wienerwald sehr selten (insgesamt nur ein Hektar Fläche kartiert)
und kommen fast nur in den höher gelegenen Gebieten vor.
Abbildung 28: Kleinflächige Bürstlingsrasenfragmente in wechselfeuchter Trespenwiese. ID 1900, Revier
Schöpflgitter. Foto A. Beiser
Naturschutzfachliche Bedeutung
Sehr hoch
FFH-Lebensraumtyp 6230 Borstgrasrasen
Häufigkeit
Der zweitseltenste Wiesentyp wurde auf insgesamt 1,01 ha kartiert, dies entspricht 0,16% der kartierten
Wiesenfläche.
Ökologie
Bürstlingsrasen finden sich v.a. in den höheren Bereichen des Wienerwalds (Forstrevier Schöpflgitter).
Es handelt sich um bodensaure, nährstoffarme Magerrasen. Sie wurden meist beweidet, seltener
auch gemäht.
Typische Artenkombination und gefährdete Arten
Die Grasschicht wird vorwiegend von dem beweidungsresistenten Bürstling (Nardus stricta) gebildet.
Daneben finden sich eine größere Zahl niedrigwüchsiger Kräuter, z.B. Gemeines Kreuzblümchen,
Blutwurz, Feld-Thymian oder Gras-Glockenblume. Gefährdete Arten kommen selten vor, jedoch ist
der Vegetationstyp, zumindest im Wienerwald, stark gefährdet.
Zuordnung zu einer Pflanzengesellschaft
Vermutlich können die wenigen Borstgraswiesen des Wienerwalds dem Polygalo-Nardetum (Preising
1953) Oberdorfer 1957 zugeordnet werden.
Hinweise für das Management
Es handelt sich um kleinflächige Bereiche, die nicht gedüngt und höchstens einmal im Jahr gemäht
oder beweidet werden sollten.
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