Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ

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NATURSCHUTZBUND NÖ ÖBf-Wiesen im Wienerwald trochen wechselfeucht frisch feucht nass Abbildung 16: Ökogramm der Wiesentypen im Wienerwald nach BISCHOF 2003, verändert Auch wenn weitere Faktoren (wie etwa Geologie, Bodentyp, Temperatur, Niederschlag, Mahdhäufigkeit etc.) einen Einfluss auf die Artenzusammensetzung und -häufigkeit und damit auf den Wiesentyp haben, so sind in diesem Schema die zwei maßgeblichen Faktoren - Nährstoff- und die Wasserversorgung - enthalten. Zudem hängen die zwei genannten Faktoren mit anderen Einflüssen zusammen. So ist die Wasserversorgung mit dem geologischen Untergrund und dem Bodentyp korreliert. Die tonig-mergeligen Böden im Flysch-Wienerwald, aber auch in der Gosau-Konglomeratzone des Kalk- Wienerwalds, begünstigen die Entwicklung großflächiger Vernässungen und damit die Entwicklung von Feucht- und Nasswiesen. Dahingegen werden die Wiesen auf Dolomit und Kalk gut entwässert. Sie finden sich daher eher im linken Bereich des Ökogramms. Selbstverständlich hat auch die Temperatur einen bestimmenden Einfluss auf die Artenzusammensetzung einer Wiese. Am auffälligsten ist dies bei Arten, die ihre Hauptverbreitung in der pannonischen Klimazone haben und an wenigen wärmebegünstigten Stellen - insbesondere randlich - im Wienerwald zu finden sind (z.B. Purpur- Schwarzwurzel, Kleiner Faserschirm). Auch die Nährstoffversorgung hängt mit mehreren anderen Einflüssen zusammen. Das sind v.a. der Bodentyp, die Niederschlagsmenge und der jahreszeitliche Temperaturverlauf. Von der Nährstoffversorgung, insbesondere auch der zugeführten Düngermenge, hängt auch die Schnitthäufigkeit ab. Die Kombination aus Schnitthäufigkeit und Nährstoffversorgung wirkt sich wesentlich auf die Artenzusammensetzung der Wiesen aus. Da der wesentlichste Faktor für das Pflanzenwachstum das Licht ist, herrscht hier die größte Konkurrenz. Bei guter Nährstoffversorgung und geringer Nutzungsintensität gelangen schon nach kurzer Zeit wenige hochwüchsige und konkurrenzkräftige Arten zur Vorherrschaft (z.B. Brennnessel, Knäuelgras). Einige weitere Kategorien, die bei der Typenkartierung 2007 verwendet wurden, können aus unterschiedlichen Gründen nicht im obigen Schema Platz finden: Frische Magerwiese (höhere magerfrische Lagen) und Bürstlingsrasen (höhere mager-frische Lagen, beweidet), Großseggenwiese, Einsaatgrünland (Wechselgrünland), Koppel, Acker, Wildacker und Wildäsungsfläche. Tabelle 3 gibt die Zuordnung der im Anschluss beschriebenen Wiesentypen zu den Haupttypen wieder, sowie deren potentielle naturschutzfachliche Bedeutung und die mögliche Zuordnung zu den nach der FFH-Richtlinie EU-weit geschützten Lebensraumtypen. Zur Beurteilung der naturschutzfachlichen Bedeutung der Einzelflächen ist dabei der aktuelle Erhaltungszustand der Einzelfläche zu berücksichtigen. Seite 26
NATURSCHUTZBUND NÖ ÖBf-Wiesen im Wienerwald Haupttyp Wiesentyp Naturschutzfachliche Bedeutung FFH-Lebensraumtyp Trocken- Trockenrasen Sehr hoch 6210 Trespen-Schwingelwiesen Kalktrockenrasen Trespenwiese (Halbtrockenrasen) Sehr hoch 6210 Trespen-Schwingel- Kalktrockenrasen Trespen-Glatthafer Trockenwiese Mittel bis hoch 6510 Magere Flachland-Mähwiesen Trockene Fettwiese Gering bis mittel Wechsel- Wechselfeuchte Trespenwiese Hoch bis sehr hoch 6510 Magere Flachland-Mähwiesen feuchte und frische Wiesen Wechselfeuchte Fettwiese („Wienerwaldwiese“) Wechselfeuchte Pfeifengraswiese Mittel bis hoch Sehr hoch 6510 Magere Flachland-Mähwiesen 6410 Pfeifengraswiesen Frische Fettwiese Gering bis mittel Frische Magerwiese Mittel Borstgrasrasen Sehr hoch 6230 Borstgrasrasen Feucht- und Kleinseggen-Flachmoor Sehr hoch 7230 Kalkreiche Niedermoore Nasswiesen Distel-Kleinseggenwiese Sehr hoch 7230 Kalkreiche Niedermoore Bachdistelwiese Sehr hoch Honiggraswiese Mittel 6510 Magere Flachland-Mähwiesen Feuchte Fettwiese Gering bis mittel Großseggenwiese Hoch Intensiv- Knäuelgras-Magerwiese- intensiv Gering wiesen Mischgras-Fettwiese Gering Einsaatgrünland Gering Wiesen- Trockenwiesenbrache Hoch bis sehr hoch 6210 Trespen-Schwingelbrachen Kalktrockenrasen Wechselfeuchte Brache Mittel bis hoch 6510 Magere Flachland-Mähwiesen Feuchtwiesenbrache Hoch bis sehr hoch Weiden Weide Mittel bis hoch Koppel (Intensivweide) Keine Wildäsungsfläche Wildäsungsfläche Gering Wildacker Wildacker Keine Acker Acker Keine Tabelle 3: Wiesentypen im Wienerwald sowie deren potentielle naturschutzfachliche Bedeutung sowie Zuordnungen zu FFH-Lebensraumtypen Seite 27
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