Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ
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NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong> ÖBf-<strong>Wiesen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong><br />
entlang der Thermenlinie. Halbtrockenrasen (Trespenwiesen) sind mit 34,8 ha durchaus häufig. Sie<br />
beherbergen oft an die 100 verschiedene Pflanzenarten. Durch Düngung gehen diese in die etwas<br />
besser nährstoffversorgte Trespen-Glatthafer-Trockenwiesen (47,5) über. Die häufigsten Trockenwiesen<br />
mit 66,2 ha sind die naturschutzfachlich weniger interessanten, intensiv geführten, trockenen Fettwiesen.<br />
Gut 90 ha der untersuchten <strong>Wiesen</strong> wachsen auf feuchten bis nassen Standorten. Aus naturschutzfachlicher<br />
Sicht am wertvollsten sind die Kleinseggen-Flachmoore mit 1,7 ha, die Distel-<br />
Kleinseggenwiesen mit 5,4 ha, die Großseggenwiesen mit 2,1 ha und die etwas häufigeren Bachdistelwiesen<br />
mit 16,2 ha. Werden nasse Standorte gedüngt, so entstehen die Feuchten Fettwiesen (21,7<br />
ha). Zu den intensiveren <strong>Wiesen</strong> leiten die Honiggras <strong>Wiesen</strong> (37,8 ha) über.<br />
58 ha der kartierten Fläche wurden als Intensivwiese ausgewiesen. Dazu kommen noch 27,5 ha Intensivwiesen,<br />
die nur mit einem eingeschränkten Parameterset erhoben wurden. Insgesamt sind das<br />
85,5 ha oder knapp 12% der Gesamt-Fläche der <strong>Wiesen</strong> der ÖBf <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong>.<br />
4% der <strong>Wiesen</strong>fläche wurde als <strong>Wiesen</strong>brache angesprochen. Oft verbrachen die wertvollsten Teile<br />
einer Wiese, wie nasse Senken oder quellige Bereiche mit Flachmoorvegetation. Davon sind 7,4 ha<br />
betroffen. Trockenwiesenbrachen können naturschutzfachlich ebenfalls sehr hochwertig sein, aber<br />
auch sie sind durch die fortschreitende Verbrachung meist stark in ihrem Bestand gefährdet (6,4ha).<br />
19 Flächen werden als Acker bewirtschaftet. 3% der Fläche wurden als naturschutzfachlich nicht interessante<br />
Wildäcker oder Wildäsungsflächen angesprochen.<br />
Gefährdete Pflanzenarten<br />
Unter den insgesamt knapp 700 <strong>im</strong> Rahmen des Projektes auf den <strong>Wiesen</strong> gefundenen Pflanzenarten<br />
finden sich 8 österreichweit „stark gefährdete“ <strong>Wiesen</strong>arten: Pannonische Platterbse, Feuchtwiesen-<br />
Pracht-Nelke, Sibirische Schwertlilie, Floh-Segge, Knötchen-S<strong>im</strong>se, Gelbe <strong>Wiesen</strong>raute, Einfache<br />
<strong>Wiesen</strong>raute und Hummel-Ragwurz. Weitere 62 Arten sind österreichweit „gefährdet“. Unter diesen<br />
sehr häufig anzutreffen waren: Knollen-Mädesüß, Filz-Segge, Pannonische Kratzdistel, Weiden-Alant,<br />
Niedrige Schwarzwurzel, Knäuel-Glockenblume, Gold-Hahnenfuß, <strong>Wiesen</strong>silge und das Sumpf-<br />
Blaugras.<br />
Wertvolle Landschaftselemente<br />
Für 387 der 535 detailliert erhobenen <strong>Wiesen</strong>feldstücke wurden Angaben über Strukturelemente gemacht<br />
(insgesamt 819 Nennungen). Darunter waren 463 Nennungen von Gehölzen (Einzelbaum,<br />
Feldgehölz, Busch, Hecke, Baumreihe), 59 Nennungen von Trockenbiotopen (Trockenrasen, Böschung,<br />
Lesesteinhaufen, Felsen) und 297 Nennungen von Feuchtbiotopen (Feuchtwiese, Quellaustritt,<br />
Graben, Teich, <strong>Wiesen</strong>bach, Ufergehölzstreifen).<br />
Gestufte und gut strukturierte Waldränder sind nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht wertvoll, sie<br />
erfüllen auch Schutzfunktionen für den Wald. 230 <strong>Wiesen</strong>feldstücke sind von einem mageren Saum<br />
begrenzt, 22 von einem fetten Hochstaudensaum, 210 von einem verbuschender Saum und 166 von<br />
einem gut ausgebildeten Waldmantel.<br />
Streuobstwiesen kommen auf 49 Flächen vor. Die Obstbäume werden so gut wie nicht mehr zur<br />
Obstgewinnung genutzt. Viele Streuobstwiesen werden auch nicht mehr gemäht und verbrachen bzw.<br />
verwachsen zusehends, zusammenbrechende Bäume werden oft nicht ersetzt.<br />
Tierarten<br />
Die Bedeutung der <strong>Wiesen</strong> für ausgewählte seltene und gefährdete Tierarten wurde ebenfalls beurteilt.<br />
In den letzten 10-15 Jahren konnte der Wachtelkönig in 24 <strong>Wiesen</strong>gebieten nachgewiesen werden.<br />
Weitere 14 Flächen könnten aufgrund ihrer Größe/Lage ein geeigneter Lebensraum für den<br />
Wachtelkönig sein. Bisher gelang dort - aufgrund unterschiedlicher Faktoren (z. B. zu intensive Bewirtschaftung)<br />
- leider noch kein Nachweis.<br />
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