Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ
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NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong> ÖBf-<strong>Wiesen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong><br />
ren Status für die Landwirte werden diese Flächen meist nicht für Förderprogramme wie ÖPUL-WFR<br />
angemeldet.<br />
direkte Vergabe von wertvollen <strong>Wiesen</strong> an Landwirte<br />
Lösungsansatz:<br />
Bei der Erneuerung der Jagdpachtverträge 2010 können einzelne wertvolle <strong>Wiesen</strong> aus der Jagdpacht<br />
ausgenommen und an einen Landwirt verpachtet werden.<br />
6.4.11 Flächen mit Wildschweinschäden<br />
Großflächige Wildschweinschäden gefährden wertvolle Pflanzenbestände. Neben dem direkten Einfluss<br />
auf die Vegetation, können sich Wildschäden auch indirekt negativ auf naturschutzfachlich<br />
hochwertigen Flächen auswirken, z.B. durch Nutzungsaufgabe der betroffenen Flächen. Aber auch<br />
das Beseitigen der Wildschäden durch Umbruch und Neuansaat mit herkömmlichem Saatgut (begleitet<br />
von Kunstdüngergaben) kann zu botanisch stark veramten <strong>Wiesen</strong>gesellschaften führen.<br />
Verminderung von Wildschäden<br />
„sanfte“, kleinräumige Wiederherstellung der Flächen<br />
Lösungsansatz:<br />
Konsequente Bejagung in Problemgebieten<br />
Sollte auf naturschutzfachlich wertvollen Flächen eine Neueinsaat nötig sein, sollten nicht herkömmliche<br />
<strong>Wiesen</strong>mischungen, sondern Heudrusch von ähnlichen Flächen verwendet werden. Nur die<br />
betroffene Teilfläche einsäen, die Restfläche darf nicht beeinträchtigt werden. Kleinflächige Wildschweinschäden<br />
können toleriert werden.<br />
6.4.12 Wachtelkönigflächen<br />
Der Wachtelkönig ist eine weltweit gefährdete Vogelart. Sein Lebensraum sind große <strong>Wiesen</strong>flächen.<br />
Durch Mahd zu einem frühen Zeitpunkt werden die Gelege zerstört bzw. die Jungvögel getötet. Flexible<br />
Bewirtschaftungsmodelle sind wichtig, da <strong>Wiesen</strong>, die über einen längern Zeitraum erst spät <strong>im</strong><br />
Sommer gemäht werden, floristisch stark verarmen.<br />
flexibles Wachtelkönig-Management<br />
Lösungsansatz:<br />
flexibles Wachtelkönig-Management: falls ein rufender Vogel <strong>im</strong> Mai festgestellt wird, die betroffene<br />
Fläche erst spät (ab 25.7.) mähen. Eine Mahd ab Anfang Juni ist u.U. möglich, dann jedoch unbedingt<br />
<strong>im</strong> Schritttempo und von innen nach außen. In Jahren ohne brütende Wachtelkönige sollen die<br />
Flächen jedoch früher gemäht werden, was für die opt<strong>im</strong>ale Erhaltung der <strong>Wiesen</strong>vegetation förderlicher<br />
ist. Die Erhebung der rufenden Vögel kann über Jagdpächter, Revierleiter oder Ornithologen<br />
(z.B. Herrn Kautz) erfolgen.<br />
landwirtschaftlich verpachtete Flächen: anwenden des ÖPUL-Paketes „Wachtelkönig“ auf <strong>Wiesen</strong>,<br />
die regelmäßig von Wachtelkönigen aufgesucht werden (später Mahdzeitpunkt (ab 25.7.), Mahd mit<br />
Schrittgeschwindigkeit, Mahd von innen nach außen)<br />
6.4.13 Neophytenproblematik<br />
Gebietsfremde invasive Arten stellen nicht nur für den Naturschutz eine Bedrohung dar, einige sind<br />
auch für den Menschen nicht unbedenklich.<br />
Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus (Heracleum mantegazzianum)<br />
Lösungsansatz:<br />
am effektivsten ist das Abstechen der obersten Wurzelschicht Ende Oktober oder Ende April<br />
und/oder<br />
ein 1- bis mehrmaliger Schnitt zu Beginn oder während der Blüte (Ende Juni bis Anfang Juli) bzw.<br />
eine Mahd der gesamten Pflanze zu Beginn der Fruchtreife (Ende Juli). Wichtig dabei ist, dass alle<br />
Früchte vor der Fruchtreife entfernt und entsprechend entsorgt werden (!).<br />
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