Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ

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NATURSCHUTZBUND NÖ ÖBf-Wiesen im Wienerwald 5.7 Managementvorschläge Für jede untersuchte Wiese wurden Managementvorschläge von den Bearbeitern unterbreitet. Sie sind in der Wiesendatenbank enthalten. Tabelle 21 gibt die häufigsten der genannten Maßnahmenvorschläge wieder LW-Bewirtschaftung extensiv führen oder extensivieren Anzahl keine Düngung 317 Beschränkung der Düngung 148 Extensivierung der bisherigen Nutzung (allg.) 90 Beibehaltung der aktuellen Nutzung 280 Mahd (1-2 x jährlich) 155 Wiesenmahd (2xjährl.), Mähgut entfernen 118 Keine Entwässerung 106 Keine Biozidanwendung auf der Nutzfläche 36 Beweidung, extensiv 35 Saum extensiv bewirtschaften 24 Biotopprägende Nutzung fortführen 22 keine Beweidung 11 keine Einsaat Wiederaufnahme der Bewirtschaftung 5 Wiederaufnahme der typenbezogenen Mahd 72 Inselhaftes Schwenden bzw. Entbuschen 56 Schwenden 34 Großflächiges Schwenden bzw. Entbuschen Allgemeine und spezielle Pflegemaßnahmen 7 Waldrandpflege 126 Pflegemahd (1xjährl.; spät), Mähgut entfernen, bzw. Pflegemahd von Teilflächen 109 Befahren einschränken 20 Obstbaumpflege 18 Pflegemahd in mehrjährigem Turnus 15 Wachtelkönig-Management 46 Wachtelkönig möglich 15 Zurückdrängen florenfremder Arten 9 Umweltmanagement 8 Artenschutzmaßnahmen für die Wanstschrecke 5 Sonstiges Wiederherstellung 71 Biotopzerstörende Maßnahmen stoppen 58 Wiesenrückführung 22 Biotopvernetzung herstellen natürliche Prozesse zulassen 12 Natürliche Prozesse zulassen 10 Verbuschung zulassen 7 Verbuschung v. Teilflächen/-abschnitten zulassen 7 Tabelle 21: Anzahl der Nennungen von Managementvorschlägen für die ÖBf-Wiesen im Wienerwald, häufigste Nennungen Seite 82
NATURSCHUTZBUND NÖ ÖBf-Wiesen im Wienerwald Die am häufigsten genannten Managementvorschläge sind Düngebeschränkung (317 Nennungen) und Beibehaltung der aktuellen Nutzung (280 Nennungen) diese wurden zur Kategorie LW- Bewirtschaftung extensiv führen oder extensivieren zusammengefasst. Die Wiederaufnahme der Bewirtschaftung wurde auf 72 Flächen (zumindest in Teilbereichen) vorgeschlagen. Auf 100 Flächen wurde (meist teilweises) Schwenden bzw. Entbuschen als notwendig erachtet. Unter den allgemeinen Pflegemaßnahmen war die Waldrandpflege mit 126 Nennungen die häufigste Forderung. Auf 109 Flächen wurde eine Pflegemahd von verbrachenden Wiesen oder - meist feuchten - Teilbereichen vorgeschlagen. Die Notwendigkeit eines Wiesenmanagements zum Schutz des Wachtelkönigs wurde auf 46 Flächen erkannt. Maßnahmen zur Wiederherstellung von umgebrochenen oder stark intensivierten Wiesenflächen wurden 22x genannt. Unter der Forderung Biotopzerstörende Maßnahmen stoppen (58 x genannt), ist in den meisten Fällen der Umbruch der Wiesen für Wildäcker angesprochen, manchmal auch das Anlegen von Holzlagerplätzen auf wertvolleren Wiesenbereichen. Das Zulassen von natürlichen Prozessen wie das zumindest teilweise Verbuschen und Zuwachsen von Flächen wurde in 24 Fällen als Empfehlung für meist kleine, von der Vegetation her wenig wertvolle Waldwiesen empfohlen. Unter den sonstigen, meist weniger als 5 x genannte Maßnahmenempfehlungen fallen Vorschläge wie: Wildfütterung (auflassen, verlegen oder reduzieren), Erhaltung von Landschaftselementen, Düngungsbeschränkung auf Nachbarflächen, Weidepflege oder Tourismuslenkung. Im folgenden werden die einzelnen Managementvorschläge kurz erläutert. In der Datenbank sind sie für die einzelnen Flächen detaillierter erklärt bzw. spezifiziert. Sie lassen sich grob in Vorschläge zur Wiesenbewirtschaftung und in allgemeine Pflegevorschläge gliedern: 1.) Wiesenbewirtschaftung Ein Großteil der Vorschläge bezieht sich auf die Art der Wiesenbewirtschaftung. Die Aufrechterhaltung der (aktuellen) Bewirtschaftung der klassischen Wirtschaftswiesen ist eine der wichtigsten Forderungen. Sie sollte aus naturschutzfachlicher Sicht möglichst extensiv sein. Das heißt unter Nährstoffentzugsbedingungen, sprich ohne oder nur mit mäßiger Düngung stattfinden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen obliegt dem Wiesenbewirtschafter. Die meisten der vorgeschlagenen Maßnahmen werden über Förderprogramme gefördert (ÖPUL!). Bei naturschutzfachlich wertvollen Flächen macht es Sinn, diese Managementvorschläge auch in die Pachtverträge einfließen zu lassen. Dazu folgende allgemeine Hinweise zu einer angepassten Wiesenbewirtschaftung: Die Lebensgemeinschaften von Wirtschaftswiesen haben sich in Abhängigkeit von der Nutzung durch den Menschen entwickelt. Die Art der Nutzung ist – neben den standörtlichen Bedingungen – für die Ausbildung der unterschiedlichen Wiesengesellschaften ausschlaggebend: - wird eine Fläche beweidet oder gemäht? - wie oft und wann wird die Fläche gemäht? - wie intensiv und wie lange wird die Fläche beweidet? - wird die Fläche gedüngt, und wenn womit bzw. wie intensiv? Im Zusammenspiel der standörtlichen Bedingungen und der wirtschaftlichen Voraussetzungen der landwirtschaftlichen Betriebe entwickelte sich die traditionelle Nutzung: Je nach Wüchsigkeit eines Standortes (in Abhängigkeit von Nährstoff- und Wasserversorgung) wurden die Flächen 1 oder 2x jährlich genutzt. Die von Natur aus nährstoffreichen, meist 2x jährlich gemähten Talbodenwiesen wurden meist mit Wirtschaftsdünger (Mist) gedüngt. In viehhaltenden Betrieben findet insb. hier im Wienerwald oft eine Mäh-Weiden-Wirtschaft statt, meist wird der erste (höherwertigere Schnitt zur Heugewinnung verwendet und die zweite Nutzung ist die Beweidung der Fläche. Früher fand in gemischten Betrieben (Acker- und Viehzucht) der im Stall gewonnene Mist als Dünger für die Äcker und hofnahe Wiesen Verwendung. Vom Hof weiter entfernte Wiesenflächen wurden kaum oder gar nicht gedüngt, sodass ein Nährstoffentzug stattfand. Die dadurch entstandenen Ma- Seite 83
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