Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ
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NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong> ÖBf-<strong>Wiesen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong><br />
Entwicklungszyklus und Nahrung<br />
Die Eier werden <strong>im</strong> Boden abgelegt und überwintern hier. Die <strong>im</strong> Frühjahr schlüpfenden Larven entwickeln<br />
sich schneller als bei anderen Heuschreckenarten und die ersten ausgewachsenen Tiere können<br />
schon ab der zweiten Maihälfte singen. Der Aktivitätsgipfel liegt in der zweiten Junihälfte und<br />
klingt rasch ab Mitte Juli aus (KARNER-RANNER in Druck). Die Nahrung der Wanstschrecke besteht aus<br />
krautigen Pflanzen wie etwa Klappertopf, Löwenzahn, Labkraut oder Spitzwegerich (DETZEL 1998).<br />
Gefährdung und Gefährdungsursachen<br />
Die Art ist in Österreich und Niederösterreich gefährdet (BERG ET AL. 2005, BERG & ZUNA-KRATKY<br />
1997). Die Gefährdungsursachen liegen <strong>im</strong> Flächenverlust extensiver <strong>Wiesen</strong> durch Intensivierung<br />
(starke Düngung, zu früher Mahdtermin) oder Aufgabe der Bewirtschaftung (Aufforstung, Verbuschung).<br />
Festgestellte Vorkommen auf den ÖBf-<strong>Wiesen</strong><br />
Insgesamt konnten <strong>im</strong> Jahr 2007 auf 12 <strong>Wiesen</strong> und Teilflächen Vorkommen der Wanstschrecke gefunden<br />
werden. Wie schon in der Literatur beschrieben reichen die Vorkommen von größtenteils frischen<br />
(11301, 11302, 54604) bis zu wechselfeuchten und trockenen <strong>Wiesen</strong>typen (alle anderen).<br />
Flächen-ID Forstrevier Name<br />
10501 Kierling Wiese bei Königstetten<br />
10502 Kierling Wiese bei Königstetten<br />
10503 Kierling Wiese bei Königstetten<br />
40300 Kierling Wiese bei Königstetten<br />
7800 Breitenfurt Deputatwiese<br />
11301 Breitenfurt Klosterwiese<br />
11302 Breitenfurt Klosterwiese<br />
23800 Alland Große Hoid<br />
46800 Hinterbrühl Wiese östlich Groisbach<br />
46902 Hinterbrühl Groisbach-Talwiese<br />
46903 Hinterbrühl Groisbach-Hangwiese West<br />
54604 Pressbaum Chateouwiese<br />
Tabelle 9: Nachweise der Wanstschrecke auf den <strong>Wiesen</strong> der ÖBf <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong> <strong>im</strong> Rahmen der Erhebungen<br />
Erhaltungsmaßnahmen<br />
Um diese Art auf Dauer zu erhalten ist entweder ein später Mahdtermin ab Mitte Juli erforderlich oder,<br />
bei einer früheren Mahd, die Erhaltung von angrenzenden, hochgrasigen Ausweichflächen wie etwa<br />
breite Böschungen oder Säume. Auch eine Staffelung des Mahdtermins ist für die Erhaltung dieser<br />
gefährdeten Art zielführend.<br />
Beurteilung der Situation der 2007 kartierten Vorkommen und Maßnahmen<br />
Die <strong>Wiesen</strong> bei Königstetten bilden einen ausgedehnten <strong>Wiesen</strong>komplex an der Nordabdachung des<br />
<strong>Wienerwald</strong>es. Auf den Trespenwiesen und Trespen-Glatthafer Trockenwiesen und deren Säumen<br />
(Flächen 10501-10503 und 40300) gelangen einige Nachweise der Wanstschrecke. Hier konnte <strong>im</strong><br />
Rahmen des Umsetzungsteils eine Verschiebung des Mahdzeitpunktes nach hinten (über ÖPUL-WFR<br />
vertraglich gesichert) erreicht werden – die Vorkommen sollten somit bis 2013 gesichert sein.<br />
Die Klosterwiese (11301, 11302) ist ein großer und sehr vielfältiger <strong>Wiesen</strong>komplex mit Bachdistelwiesen,<br />
Pfeifengraswiesen, wechselfeuchten bis frischen Glatthaferwiesen, sowie nur kleinflächig<br />
auftretenden trockenen Glatthaferwiesen und wärmegetönten bis frischen Magerwiesen <strong>im</strong> Oberhang.<br />
Die Mahd erfolgt spät <strong>im</strong> Jahr und es gibt auch kleine ungemähte Refugialräume. So konnte sich ein<br />
sehr guter Bestand der Wanstschrecke hier entwickeln, der auch für die nächsten Jahre gesichert ist.<br />
Ganz ähnlich ist die Situation auf der Deputatwiese (7800).<br />
Die Große Hoid (23800) <strong>im</strong> Forstrevier Alland ist ein Naturdenkmal mit einem späten Mahdtermin. Der<br />
Bestand ist somit gesichert.<br />
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