Wiesen im Wienerwald - Naturschutzbund NÖ
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NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong> ÖBf-<strong>Wiesen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wienerwald</strong><br />
5.2.1.2 Trespenwiese (Halbtrockenrasen)<br />
Halbtrockenrasen besiedeln trockene aber doch relativ tiefgründige Standorte. Sie sind nur über kalkhältigem<br />
Substrat anzutreffen. Halbtrockenrasen sind eine der arten- und orchideenreichsten <strong>Wiesen</strong>typen.<br />
Zudem kommen hier viele österreichweit gefährdete Arten vor.<br />
Abbildung 19: Trespenwiesen bei Groisbach ID46901, Revier Hinterbrühl. Foto N. Sauberer<br />
Naturschutzfachliche Bedeutung<br />
Sehr hoch<br />
FFH-Lebensraumtyp: 6210 Trespen-Schwingel-Kalktrockenrasen<br />
Häufigkeit<br />
Halbtrockenrasen wurden für 34,8 ha, dies entspricht 5,6% der kartierten <strong>Wiesen</strong>fläche, angegeben.<br />
Ökologie<br />
Halbtrockenrasen besiedeln trockene aber doch relativ tiefgründige Standorte. Sie sind nur über kalkhältigem<br />
Substrat anzutreffen, zumeist auf Kalk oder Dolomit, selten auch über Flysch. Die typischen<br />
Bodentypen sind tiefgründige Rendsinen und Kalk-Braunerden. Typisch ist eine sommerliche Trockenklemme<br />
während der das Pflanzenwachstum sehr reduziert ist.<br />
Typische Artenkombination und gefährdete Arten<br />
Bei den Gräsern dominieren zumeist Aufrechte Trespe, Furchen-Schwingel und Fieder-Zwenke. Auch<br />
die Berg-Segge kann sehr häufig sein. Halbtrockenrasen sind sehr reich an verschiedensten Kräutern<br />
und machen daher meist einen sehr bunten Eindruck. Typisch sind u.a. Wundklee, Kartäuser-Nelke,<br />
<strong>Wiesen</strong>-Salbei, Echtes Labkraut oder Großblütige Brunelle. Halbtrockenrasen sind eine der arten- und<br />
orchideenreichsten <strong>Wiesen</strong>typen. Typische Orchideen sind z.B. Ragwurz-Arten, Helm-Knabenkraut<br />
oder Händelwurz. Zudem kommen hier viele österreichweit gefährdete Arten vor, z.B. Großes Kreuzblümchen,<br />
Mittlerer Bergflachs, Steppen-Lieschgras, Steppen-Bergfenchel, Breitblättrige Platterbse<br />
oder Große Kuhschelle.<br />
Zuordnung zu einer Pflanzengesellschaft<br />
Die Halbtrockenrasen des <strong>Wienerwald</strong>s können mehreren Gesellschaften zugeordnet werden: Onobrychido<br />
viciifoliae-Brometum T. Müller 1966, Euphorbio verrucosae-Caricetum montanae Karrer<br />
1985 em. Mucina 1993 und Polygalo majoris-Brachypodietum pinnati Wagner 1941. Eine detaillierte<br />
pflanzensoziologische Überarbeitung wäre wünschenswert.<br />
Hinweise für das Management<br />
Halbtrockenrasen sollten nicht gedüngt und nur einmal <strong>im</strong> Jahr gemäht oder beweidet werden. Aufgrund<br />
der Bodentrockenheit ist der Aufwuchs von Halbtrockenrasen eher gering.<br />
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