Mit Humor die Genetik verstehen Masterarbeit - Sekundarstufe I
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<strong>Mit</strong> <strong>Humor</strong> <strong>die</strong> <strong>Genetik</strong> <strong>verstehen</strong>. Comic- und Cartooneinsätze im Naturwissenschaftsunterricht<br />
ANHANG<br />
GENETIK<br />
SACHANALYSE<br />
Die Zelle<br />
Die Zelle ist der Grundbaustein aller Lebewesen. Sie ist <strong>die</strong> kleinste selbstständig lebende Einheit.<br />
Alle Organismen (mit Ausnahme der Viren) bestehen aus einer oder mehreren Zellen (so<br />
genannte Einzeller, bzw. Mehrzeller). Der Mensch besteht aus einem Verband von über 75'000<br />
Milliarden Zellen, welche alle (ausser der Samenzellen, den Eizellen und den roten Blutkörperchen)<br />
<strong>die</strong> gleiche Information über Bau und Funktionsweise des menschlichen Körpers enthalten.<br />
Dieser Bauplan – auch Genom genannt – ist im Zellkern gespeichert.<br />
Trotz der identischen gespeicherten Information unterscheiden sich <strong>die</strong> Zellen in Grösse, Form<br />
und Aufgabenbereich. Einige Tage nach der Befruchtung sind alle Zellen des menschlichen<br />
Embryos noch gleich. Diese Stammzellen besitzen <strong>die</strong> Fähigkeit sich in jedes beliebige Körpergebewebe<br />
zu entwickeln. Diese Differenzierung geschieht im Mutterleib bei der stetigen Teilung<br />
der Stammzellen durch <strong>die</strong> „Ein- beziehungsweise Ausschaltung“ unterschiedlicher Gene. So<br />
entstehen zum Beispiel aus zwei gleichen Stammzellen eine Zelle <strong>die</strong> den Sauerstoff im Körper<br />
transportiert und eine Leberzelle. Insgesamt besitzt der Mensch mindestens 250 solcher Zelltypen.<br />
Der Zellkern kann symbolisch auch als „Hirn“ der Zelle bezeichnet werden. Die Chromosome,<br />
das sind fädige Strukturen im Zellkern, sind <strong>die</strong> Träger der Erbanlagen – der Gene.<br />
Die Chromosomen bestehen aus zwei parallel liegenden Fäden (Chromatiden), <strong>die</strong> am<br />
Zentromer zusammenhängen. Die Chromatiden sind genetisch identisch.<br />
In einer menschlichen Köperzelle sind 46 Chromosome, welche sich durch Aussehen und<br />
Grösse zu 23 homologen (genetisch nicht identischen) Chromosomenpaaren zusammenfassen<br />
lassen. Das 23. Chromosomenpaar (Gonosome / Geschlechtschromosomen) entscheidet<br />
auch über das Geschlecht des Menschen. Männer besitzen nur ein X- Chromosom und ein sehr<br />
kleines Y-Chromosom (XY) und Frauen zwei relativ grosse X-Chromosomen als homologes<br />
Chromosomenpaar (XX). Zellen bei denen von jedem Chromosom zwei Stück vorhanden sind,<br />
nennt man diploid (2n). Geschlechtszelles sind 1n oder haploid.<br />
Die wichtigsten chemischen Bestandteile der Chromosomen sind Proteine und Nukleinsäuren,<br />
vor allem <strong>die</strong> Desoxyribonukleinsäure, kurz DNS oder englisch DNA.<br />
Die Struktur der DNA ist eine Doppelhelix, welche man sich als verdrehte Strickleiter vorstellen<br />
kann. Die Seitenteile der Strickleiter bestehen aus aufeinander folgende Zucker- (Desoxyribose)<br />
und Phosphorsäure- Bausteinen. Die Leitersprossen werden von je wie Basen gebildet. Insgesamt<br />
gibt es vier Basen: Sie heissen Adenin, Thymin, Cytosin und Guanin und werden der<br />
Einfachheit halber mit ihren Anfangsbuchstaben A, T, C und G abgekürzt. Das Besondere ist,<br />
dass sich immer nur zwei bestimmte Basen zu einer Sprosse zusammenfügen: Adenin paart<br />
sich stets mit Thymin und Cytosin stets mit Guanin. Die Abfolge dreier Basen definiert eine Aminosäure.<br />
Die Verschlüsselung nennt man genetischen Code. Die Aminosäuren sind <strong>die</strong> Bausteine<br />
der lebenswichtigen Eiweisse (Proteinen), ohne welche nichts in unserem Körper ablaufen<br />
könnte. Die Gene legen also fest, was für ein Eiweiss entsteht und welche Aufgabe es im<br />
Körper erfüllt.<br />
Die genaue Zahl der menschlichen Gene ist unbekannt. Fachleute schätzen, dass es zwischen<br />
30'000 und 150'000 Gene sind.<br />
Damit <strong>die</strong> Zellen ihre Anzahl vermehren oder abgestorbene Zellen ersetzen können, teilen sie<br />
sich. Dieser Prozess wird <strong>Mit</strong>ose genannt. Die Abbildung 31 erklärt, wie aus einer Mutterzelle<br />
zwei Tochterzellen mit identischer Erbinformation entstehen.<br />
Ramona Küttel 102