Mit Humor die Genetik verstehen Masterarbeit - Sekundarstufe I
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<strong>Mit</strong> <strong>Humor</strong> <strong>die</strong> <strong>Genetik</strong> <strong>verstehen</strong>. Comic- und Cartooneinsätze im Naturwissenschaftsunterricht<br />
THEORETISCHER HINTERGRUND<br />
Somit übernimmt der mimische Ausdruck <strong>die</strong> Funktion eines Indikators, welcher<br />
den Interaktionspartnern eine Handlungsbereitschaft („action readiness“)<br />
zeigt. Die Indikatoren ermöglichen eine bessere Verhaltensvorhersage.<br />
Diese Emotionstheorien postulieren, dass das mimische Verhalten kognitive<br />
Bewertungsmechanismen, welche das emotionale Geschehen charakterisieren,<br />
widerspiegeln. Dadurch definieren <strong>die</strong> möglichen Kombinationen von<br />
Bewertungsabfolgen <strong>die</strong> Anzahl der Emotionen. Das mimische Verhaltensmuster<br />
ist dementsprechend nicht notwendigerweise ein fixes biologisches<br />
Programm. Die Bewertungsprozesse und somit auch <strong>die</strong> Indikatoren können<br />
zwar universell vorkommen, aber <strong>die</strong> Mimik basiert nicht auf einem biologisch<br />
neuronalen Programm. 108<br />
Es kann keine definitive Entscheidung gefällt werden, ob Mimik nun Ausdruck oder <strong>Mit</strong>teilung<br />
ist. Unter bestimmten Umständen nimmt sie <strong>die</strong> eine Funktion stärker ein als <strong>die</strong><br />
andere. So gelingt der mimische Ausdruck weniger gut bei längerer Dauer einer Interaktion<br />
sowie bei Belastung oder psychischen Störungen.<br />
Das universelle Potential für ein emotionsassoziiertes mimisches Repertoire ist vorhanden.<br />
Jedoch wurde im Verlauf der menschlichen Entwicklung <strong>die</strong> mimische Verhaltensweise<br />
unter verstärkte willkürliche Kontrolle gebracht. Nun bleibt <strong>die</strong> Frage offen, wie<br />
sich <strong>die</strong>se Kontrolle entwickelt und welche Folgen <strong>die</strong>s für das emotionale Empfinden<br />
hat.<br />
5.3 Angeboren oder erlernt?<br />
Um den Nachweis zum Angeborensein zu liefern, be<strong>die</strong>nten sich Zoologen schon früh<br />
der Aufzucht unter Erfahrensentzug. Wenn das Tier das Verhalten trotz der Isoliertheit<br />
anwendet, sei es angeboren.<br />
Kritiker meinen, dass eine vollständige Isolation eines Tieres unmöglich sei. Das Tier ist<br />
immer in einer Umwelt eingebettet. Diese wirkt auf das Individuum ein – selbst wenn <strong>die</strong><br />
Umwelt das Ei oder der Uterus ist. Das Tier kann Erfahrungen sammeln und lernen.<br />
Nach Lehrman liegt das Problem schon in der „negativen“ Definition des Begriffs „angeboren“.<br />
Angeboren wird oft nur mit „nicht erlernt“ gleichgesetzt. Eine positive Definition<br />
vom Angeborenen ist <strong>die</strong> Angepasstheit. Diese Angepasstheit basiert auf der Informationsspeicherung<br />
über den genetischen Code, das individuelle Gedächtnis und beim<br />
Menschen über Sprache, Schrift und elektronische Informationsspeicher (Kultur).<br />
Der Begriff „angeboren“ bedeutet also nichts anderes als stammesgeschichtliche Angepasstheit.<br />
Wenn unter Erfahrungsentzug einer bestimmten Vorlage, eine Kopie <strong>die</strong>-<br />
108 vgl. Ellring, 2000, 85ff<br />
Ramona Küttel 44