Mit Humor die Genetik verstehen Masterarbeit - Sekundarstufe I
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<strong>Mit</strong> <strong>Humor</strong> <strong>die</strong> <strong>Genetik</strong> <strong>verstehen</strong>. Comic- und Cartooneinsätze im Naturwissenschaftsunterricht<br />
2. UNTERSUCHUNG<br />
durch <strong>die</strong> Kontraktion der 23 Gesichtsmuskeln hervorgerufen werden. Hjortsjö präsentierte<br />
<strong>die</strong> Wirkung der Muskelkontraktionen in einfachen Skizzen und listete 24 Ausdrucksbewegungen<br />
auf, welche er in 8 Gruppen unterteilte. Diese Kategorien stimmen<br />
im Wesentlichen mit Ekman’s „action units“ (Aktionseinheiten) überein. Diese Einheiten<br />
können nicht nur eine Muskelkontraktion beinhalten. Ekman unterscheidet insgesamt 58<br />
Einheiten, wobei er auch Kopf- und Augenposition dazuzählt. Weitere Aktionseinheiten<br />
sind Bewegungen, <strong>die</strong> nicht nach Muskelkontraktionen bestimmt sind („aktion descriptors“).<br />
Darunter fallen „lips part“ (Lippen auseinander), „jaw drop“ (Sinkenlassen des<br />
Unterkiefers), etc. 147<br />
Jedoch ist <strong>die</strong>ses System schwer zu erlernen und übersteigt <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />
der <strong>Masterarbeit</strong>. Aufgrund dessen erweiterte <strong>die</strong> Verfasserin das Ethogramm der Mimik<br />
mit ausgelesenem Verhalten der Körpersprache. Nicht nur Emotionen wie „Freude“ und<br />
„Erheiterung“ wurden aufgelistet, sondern alle Verhalten, welche bei drei Testprobanden<br />
beobachtet wurden.<br />
Der Beobachtungsraster der Erhebung bestand aus einer Tabelle, in der auf der linken<br />
Seite alle möglichen Verhalten aufgelistet waren. Hinter jedem Kriterium waren 23 Häuschen<br />
angehängt, welche je eine halbe Minute darstellten. Die Beobachter sollten das<br />
Video des Schülers sehen und das gezeigte Verhalten in der richtigen Zeiteinheit mit<br />
einem vertikalen Strich notieren. Falls das Verhalten über eine längere Zeit gezeigt würde,<br />
sollten sie den Start- und den Endstrich mit einer horizontalen Linie verbinden. Beim<br />
Wechseln des Comics und beim Übergang zum Fragebogen mussten <strong>die</strong> Beobachter<br />
einen vertikalen Strich durch das ganze Beobachtungsraster ziehen. So wurde <strong>die</strong> benötigte<br />
Zeit für das Lesen der Comics festgehalten. Zudem wurde auf dem Beobachtungsraster<br />
den Ort der Aufnahme, <strong>die</strong> gelesenen Comics, der Name des Beobachters,<br />
das Datum der Beobachtung und <strong>die</strong> Startnummer des Schülers oder Schülerin (welche<br />
zur Anonymisierung ge<strong>die</strong>nt hatte) notiert.<br />
Die Beobachtungsraster führten <strong>die</strong> Beobachter an sechs Testprobanden aus. Sie beobachteten<br />
getrennt voneinander <strong>die</strong> gleichen Testprobanden. Die Beobachter gaben<br />
mündlich ein persönliches Feedback zum Arbeiten mit dem Raster und ein Vergleich<br />
der Beobachtungsdaten wurde durchgeführt.<br />
Die zwei Beobachter fanden das Arbeiten sehr anstrengend und fühlten sich nicht sicher<br />
beim Ausfüllen. Das Ergebnis des Vergleichs der Raster war unbefriedigend. Die<br />
Beobachtungen stimmten im Wesentlichen nicht überein.<br />
Aufgrund dessen wurde das Raster überarbeitet. Die Verfasserin entfernte <strong>die</strong> Häuschen<br />
auf der rechten Seite und fügte eine Zeitskala ein. Die Abstände der Skala ordnete<br />
sie auf zehn Sekunden an (vgl. Kapitel 17.5). Nun notierten <strong>die</strong> Beobachter ein Auftreten<br />
eines notierten Verhaltens mit einem Strich auf der Zeitskala. Falls das Verhalten<br />
über eine längere Zeitdauer aufgetreten ist, symbolisierten sie <strong>die</strong>s mit einem horizontalen<br />
Stich auf der Zeitachse bis zum Endstrich. Wiederum notierten <strong>die</strong> Beobachter das<br />
147 vgl. Eibl-Eibesfeldt, 2004, 613ff<br />
Ramona Küttel 71