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Mit Humor die Genetik verstehen Masterarbeit - Sekundarstufe I

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<strong>Mit</strong> <strong>Humor</strong> <strong>die</strong> <strong>Genetik</strong> <strong>verstehen</strong>. Comic- und Cartooneinsätze im Naturwissenschaftsunterricht<br />

1. UNTERSUCHUNG<br />

Schreiner stellt fest, dass empirische Stu<strong>die</strong>n über <strong>die</strong> Wirksamkeit von <strong>Humor</strong> im Unterricht<br />

meist spärlich und widersprüchlich sind. Der häufigste Fehler bei den Stu<strong>die</strong>n<br />

seien <strong>die</strong> unpräzisen Definitionen von der Variable „Lernleistung“. Die Lernleistung wurde<br />

meist mit unzureichenden und eindimensionalen Tests überprüft. <strong>Humor</strong> wirkt sich<br />

auf verschiedene Arten auf <strong>die</strong> Lernaufgabe aus. So muss zwischen einer kurzen Gedächtnisspanne<br />

oder einem langen Zeitintervall sowie kombinatorischem Lernen und<br />

einfache Gedächtnisspeicherung unterschieden werden. 134 Auch <strong>die</strong> eingesetzte Prüfung<br />

war eher auf <strong>die</strong> einfache Gedächtnisspeicherung und auf das Wiedergeben ausgelegt.<br />

Zusätzlich muss beachtet werden, dass in der Prüfung ein Transfer von den Comics<br />

und Cartoons zu Abbildungen der <strong>Genetik</strong> vollzogen werden musste. Die Comics und<br />

Cartoons sind in einer Mischung von ikonischen und symbolischen Repräsentationsmodi<br />

nach Bruner dargestellt. Die Lernenden mussten den Inhalt während der Prüfung in<br />

eine hauptsächlich symbolische Ebene (Text) umwandeln. 135 Denkbar wäre, dass <strong>die</strong><br />

Schwierigkeit für <strong>die</strong> Schülerinnen und Schülern in der Transferleistung lag. (Einzuwenden<br />

wäre hier jedoch, dass schon im Unterricht darauf geachtet wurde, dass <strong>die</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler den Inhalt aufnehmen und in einer verarbeiteten Form wiedergeben.)<br />

Wenn aber <strong>die</strong> zweite Aufgabe der Prüfung, bei welcher ein Comic beschrieben werden<br />

musste, betrachtet wird, ist kein Transfer nötig gewesen. Aber der negative Zusammenhang<br />

könnte daran liegen, dass <strong>die</strong> Prüfungsfrage zu unklar gestellt war.<br />

Möglicherweise sind <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler sich noch nicht gewohnt gewesen<br />

mit <strong>die</strong>sen Me<strong>die</strong>n zu arbeiten und gezielt Informationen daraus zu entnehmen. Eventuell<br />

müssten sie zuerst <strong>die</strong> Kompetenz der „visual literacy“ erarbeiten (vgl. Kapitel 3.3).<br />

Somit bräuchten sie einfach noch mehr Zeit, um sich an <strong>die</strong> Comic- und Cartooneinsätze<br />

zu gewöhnen und gezielte Hilfestellungen von der Lehrperson.<br />

Nun stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob überhaupt <strong>die</strong> Indizien für eine positive Einstellung zu den<br />

Comics mit einer positiven Emotion gleichzusetzen sind. Es wurde nicht überprüft, ob<br />

<strong>die</strong> Comics Auslöser von positiven Emotionen sind. Doch auch dann würden <strong>die</strong> Ergebnisse,<br />

<strong>die</strong> in der Theorie geschilderten Vorteile des Comiceinsatzes in der Schule widerlegen<br />

(vgl. Kapitel 2.3).<br />

134 vgl. Schreiner, 2003, 227<br />

135 vgl. Gasser, 2003, 27f<br />

Ramona Küttel 60

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