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Mit Humor die Genetik verstehen Masterarbeit - Sekundarstufe I

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<strong>Mit</strong> <strong>Humor</strong> <strong>die</strong> <strong>Genetik</strong> <strong>verstehen</strong>. Comic- und Cartooneinsätze im Naturwissenschaftsunterricht<br />

2. UNTERSUCHUNG<br />

12.2 Methode der Datenerhebung: Verhaltensbeobachtung<br />

Sie fragen sich, warum nicht einfach <strong>die</strong> Lernenden gefragt wurden, ob sie <strong>die</strong> Comics<br />

lustig fanden? Im Kapitel 4.9.2 steht, dass Jugendliche nicht viel von sich Preis geben<br />

wollen. Generell lassen sie sich nicht offen in <strong>die</strong> Karten schauen und so musste ein<br />

anderer Weg gefunden werden, um <strong>die</strong> Wirkung der Comics ausfindig zu machen.<br />

Des Weiteren sind Fragebogen und Interviews durch <strong>die</strong> Sprache determiniert. Emotionen<br />

sind ein komplexes Gefüge, dass <strong>die</strong> Verbalisierung sogar für <strong>die</strong> Sprachgewandtesten<br />

eine echte Herausforderung gewesen wäre. Auch wenn angezweifelt werden<br />

kann, ob anhand der Körpersprache <strong>die</strong> Gefühlszustände des Individuums abzulesen<br />

sind (siehe Kapitel 5), sind <strong>die</strong> Autorin und ihr Betreuer überzeugt, dass <strong>die</strong> Verhaltensbeobachtung<br />

in <strong>die</strong>sem Fall eine geeignete Methode ist. Denn das Ziel der Verhaltensbiologie<br />

ist durch Beobachtung und Beschreibung von Verhalten konkrete Zusammenhänge<br />

zu erfassen. Voreilige Interpretationen werden durch einen Katalog von Verhaltenseinheiten<br />

(Ethogramm) minimiert.<br />

Zuerst muss den Begriff „Verhalten“ definieren werden. „Unter Verhalten versteht man<br />

alle beobachtbaren Lebensäusserungen, agierende und reagierende, von Tieren und<br />

Menschen.“ 141<br />

Das heisst, dass es sich beim Verhalten um alle beobachtbaren Aktionen handelt, welche<br />

entweder durch einen Reiz verursacht wurden (reagierende Lebensäusserungen)<br />

oder spontan aus innerem Antrieb entstanden (agierende Lebensäusserungen). 142<br />

In den nächsten Abschnitten werden der Ablauf der Videoaufnahmen, der Fragebogen,<br />

der Beobachtungsraster und <strong>die</strong> Auswertung der Beobachtungsraster erläutert.<br />

12.2.1 Der Ablauf der Videoaufnahmen<br />

Die Probanden kamen zu zweit in einen separaten Raum in dem zwei Videokameras<br />

standen. Diese waren so platziert, dass sich <strong>die</strong> Lernenden gegenseitig nicht beeinflussten<br />

und dass ihr Gesicht und Oberkörper frontal aufgenommen wurde.<br />

Der Zweiergruppe wurde nochmals erzählt, wie sie vorzugehen hatten und sie hatten<br />

Gelegenheit bei Unklarheiten Fragen zu stellen.<br />

Dann setzten sie sich an <strong>die</strong> vorbereiteten Plätze und lasen zuerst den <strong>Mit</strong>ose- und anschliessend<br />

den Meiosecomic. Nach dem Durchlesen füllten sie einen kurzen Fragebogen<br />

aus. Dieser <strong>die</strong>nte unter anderem zur Ablenkung der Jugendlichen von den Kameras.<br />

Somit war <strong>die</strong> Erhebung eine halb offene Beobachtung, da den Schülerinnen und<br />

Schüler gesagt wurde, dass sie beobachtet werden, aber der Grund der Beobachtung<br />

verschwiegen worden war. 143<br />

141 Koops, 2001, 2<br />

142 vgl. ebd., 2<br />

143 vgl. Greve & Wentura, 1997, 28<br />

Ramona Küttel 69

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