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Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

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DISKUSSION<br />

In Übereinstimmung mit MCENTEE (1990) ist keine Altersdisposition für ovarielle Neoplasien zu<br />

erkennen. Ähnlich wie in der Studie von ITO u. FUJITA (1978) werden Granulosazelltumoren im<br />

eigenen Material bei Tieren im Alter zwischen zwei und vier Jahren nachgewiesen.<br />

In der vorliegenden Arbeit fanden sich weder klinisch noch histologisch eindeutige Hinweise auf<br />

eine endokrine Aktivität der nachgewiesenen Neoplasien, insbesondere keine Verhaltensänderungen<br />

oder eine irreguläre glanduläre Differenzierung des Endometriums, wie das bei der Stute infolge<br />

hormoneller Imbalancen im Zusammenhang mit Granulosazelltumoren auftreten kann<br />

(ELLENBERGER et al. 2002). Möglicherweise ist dies auf die geringe Größe der Neoplasien zurückzuführen.<br />

5.4.1.2 Ovarielle und paraovarielle Zysten<br />

Übereinstimmend mit den Literaturangaben (MCENTEE 1990, ZERUHN 2002) treten sowohl Follikel-<br />

als auch Gelbkörperzysten häufig auf. Dabei zeigen Rinder mit Follikelzysten im eigenen<br />

Material, wie auch von ZERUHN (2002) beschrieben, einen statistisch signifikant höheren Besamungsaufwand<br />

als Tiere <strong>ohne</strong> ovarielle Zysten, während, wie auch von MCENTEE (1990) beobachtet,<br />

das Vorhandensein einer Gelbkörperzyste nicht mit einem erhöhten Besamungsaufwand<br />

einhergeht.<br />

5.4.2 Salpinx<br />

Eine Agenesie oder Aplasie sowie Neoplasien der Salpinx treten nach Literaturangaben<br />

(MCENTEE 1990, KENNEDY et al. 1998) nur selten auf und sind im vorliegenden Untersuchungsgut<br />

nicht nachzuweisen.<br />

5.4.2.1 Salpingitis<br />

MCENTEE (1990) und MCDOUGALL (2005) zufolge ist die Salpingitis die am häufigsten beim<br />

Rind auftretende Veränderung der Salpinx. Im vorliegenden Material sind dagegen zystische Veränderungen<br />

der Salpinx geringgradig häufiger als entzündliche.<br />

Bei 50% aller sub- und infertilen Rinder (Gruppen C und D), die eine Endometritis aufweisen, wird<br />

auch eine Salpingitis diagnostiziert. Das entspricht nur tendenziell den Angaben von ELLINGTON<br />

u. SCHLAFER (1993) sowie SCHLAFER u. MILLER (2007), wonach bei 70% aller Endometritiden<br />

ebenfalls eine Salpingitis vorliegt.<br />

In Übereinstimmung mit MCENTEE (1990), SOBIRAJ (1991) sowie SCHLAFER u. MILLER<br />

(2007) ist die Salpingitis in der vorliegenden Arbeit in allen Fällen mittels klinischer sowie pathologisch-anatomischer<br />

Methoden nicht erfassbar, sondern lediglich durch eine histologische Untersuchung<br />

nachzuweisen.<br />

5.4.2.2 Zysten, Hydrosalpinx<br />

Zystische Veränderungen der Salpinx treten sowohl bei sub- und infertilen Färsen als auch bei Kühen<br />

auf. Einen Großteil machen dabei intraepitheliale Zysten aus, die nach MCENTEE (1990) insbesondere<br />

nach Oxytocinapplikation auftreten. Inwieweit eine solche Behandlung bei den betroffenen<br />

Tieren im eigenen Material durchgeführt wurde, ist nicht im Einzelnen bekannt. Im Gegensatz<br />

zu MCENTEE (1990) und ELLINGTON u. SCHLAFER (1993) kann kein statistisch gesicherter<br />

Zusammenhang zwischen entzündlichen und zystischen Veränderungen der Salpinx nachgewiesen<br />

werden. Es ist aber denkbar, dass in Fällen einer Salpinxzyste eine ursprünglich vorhandene Salpingitis<br />

zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits ausgeheilt ist. Auch in den vier Fällen einer Hydrosalpinx<br />

kann die Ursache der Veränderungen nicht mehr nachvollzogen werden.<br />

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